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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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taumelte und wäre fast gefallen, fing sich aber gerade noch rechtzeitig. Schlagend, schreiend, tretend warf sie sich auf die drei Männer, die unerbittlich auf Samuel eindroschen. Aus den Augenwinkeln sah sie Rebecca mit kleinen, aber harten Fäusten auf den Rücken eines der Männer einhämmern. Der kalte Regen mischte sich mit den heißen, salzigen Tränen, die Emeline über die Wangen strömten und ihr alles vor Augen verschwimmen ließen, aber aufgeben würde sie nicht. Wenn diese Männer Samuel töten wollten, würden sie auch sie töten müssen.
    Emeline nahm Anlauf und trat Mr. Thornton in den Hintern. Als er sich nach ihr umdrehte, stand ihm ein Ausdruck ungläubiger Verwunderung im Gesicht geschrieben. Samuel nutzte es, dass der andere abgelenkt war, und hieb ihm mit der Faust ins Gesicht. Mr. Thornton stürzte rücklings aufs nasse Pflaster. Gerade als er wieder aufstehen wollte, trat Emeline ihm auf die am Boden ausgestreckte Hand und hörte es befriedigt unter ihrem Absatz knirschen.
    Thornton schrie.
    Hinter Emeline wurde ein Schuss abgefeuert.
    „Mein Gott, Emmie, ich wusste ja gar nicht, dass du so blutrünstig bist", ließ eine Männerstimme sich vernehmen.
    Emeline schaute auf und sah Jasper aus einer Kutsche steigen, dicht gefolgt von einem Diener. Der Diener hielt in jeder Hand eine Pistole, aus dem Lauf der rechten stieg Rauch.
    Angst und Verzweiflung ließen sie all ihre Manieren vergessen. „Jasper, red keinen Blödsinn. Komm her, und hilf Samuel!"
    Wenig verwunderlich, dass Jasper etwas verdutzt dreinsah, ehe er ihrem Befehl nachkam. „Recht hast du, Emmie", meinte er.
    „Los, ihr beiden, runter von Mr. Hartley. Und keine falsche Bewegung."
    Die beiden Grobiane warfen sich finstere Blicke zu, ehe sie von Samuel abließen und sich langsam aufrappelten. Ganz still und reglos lag er da, der Regen prasselte auf sein bleiches Gesicht.
    Emeline fürchtete das Schlimmste, als sie zu ihm eilte. „Samuel." Eben hatte sie ihn noch Mr. Thornton boxen sehen, aber nun rührte er sich nicht mehr. „Samuel!" Sie kniete auf den nassen, schmutzigen Pflastersteinen nieder und fuhr zärtlich mit den Fingerspitzen über seine Wange.
    Er schlug die Augen auf. „Emeline."
    „Ja", schluchzte sie. Auch wenn es verrückt war, sie konnte nicht anders als ihn anlächeln, inmitten des prasselnden Regens, unter Tränen, die ihr heiß über die Wangen rannen. „Ja." Mehr konnte sie nicht sagen, aber Samuel schien sie zu verstehen.
    Er wandte den Kopf zur Seite, und als er ihre Handfläche küsste, jauchzte ihr das Herz vor Freude, selbst wenn seine Lippen aufgeplatzt waren und bluteten.
    Dann sah er über ihre Schulter, versuchte etwas durch den Regen zu erkennen.
    „Haben sie Thornton geschnappt?"
    Er versuchte, sich aufzusetzen, und sie schob ihre Hand unter seine Schulter, um ihm aufzuhelfen. „Ja, Jasper hat alles unter Kontrolle."
    Der Diener war gerade dabei, die beiden Halunken an den Handgelenken zu fesseln und an Mr. Thorntons Kutsche festzubinden. Rebecca hielt zwei Pistolen auf sie gerichtet. Jasper hatte derweil Mr. Thornton fest im Griff.
    „Schmeißen Sie ihn in den Fluss", rief der Diener ihm über die Schulter zu, und Rebecca lächelte ihn verzückt an.
    „Keine schlechte Idee", sagte Samuel leise, und Emeline hatte seine Stimme noch nie so kalt klingen hören.
    Mr. Thornton lachte nur. „Aber warum denn?"
    Jasper schüttelte ihn hin und her wie ein Hund eine Ratte. „Weil du versucht hast, Miss Hartley und Lady Emeline etwas zuleide zu tun, elender Mistkerl."
    „Aber ich habe doch gar nichts gemacht!", wehrte sich Thornton. „Sind die beiden etwa nicht wohlauf?"
    „Du hast sie mit einer Pistole ..."
    „So ein Quatsch! Das glaubt Ihnen eh niemand, und vor Gericht kümmert das keinen." Thornton lächelte so einnehmend, als sei nichts geschehen. Ihm schien überhaupt nicht bewusst zu sein, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten war.
    Emeline erschauderte in Samuels Armen. Thorntons fröhliche Zuversicht, dass er gegen Jaspers Wort gewinnen könnte - gegen das Wort eines Viscounts! - bewies endgültig, dass der Mann den Verstand verloren hatte.
    „Sie haben in Amerika eine Frau überfallen und umgebracht", sagte Samuel ruhig.
    „Dafür werden Sie hängen."
    Lächelnd neigte Thornton den Kopf zur Seite. „Ich weiß nicht, wovon Sie reden."
    Jasper schnaufte ungeduldig. „So, jetzt hör mal gut zu. Wir wissen, dass du MacDonald bist, wir wissen, dass du diese Frau umgebracht hast, und wir

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