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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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einen achtzigjährigen Greis verlieren, könnte ich vielleicht Einwände haben, aber ansonsten ist es mir ziemlich gleich, wen du heiratest."
    Rebecca biss sich auf die Lippe. Männer konnten ja so schwer von Begriff sein! „Ich will aber nicht, dass es dir gleich ist. Ich will deinen Segen."
    Er beugte sich zu ihr vor. „Aber den hast du doch schon. Jetzt musst du dir nur noch überlegen, was du eigentlich willst."
    „Das macht es nicht gerade leichter", meinte sie seufzend, lächelte jedoch.
    Er schob ihre Hand in seine Armbeuge. „Das ist gut. Dann triffst du wenigstens keine leichtfertigen Entscheidungen." Sie gingen durch die Halle und die Treppe hinauf.
    „Mmmm", machte Rebecca und musste schon wieder ein Gähnen unterdrücken.
    „Ich wollte dich um einen Gefallen bitten."
    „Und der wäre?"
    „Könntest du O'Hare eine Stelle besorgen?"
    Fragend sah er sie an.
    „Ich meine, drüben in Amerika", fügte sie schnell hinzu und hielt gespannt den Atem an.
    „Könnte ich wohl", meinte er nachdenklich. „Die Frage ist nur, ob er sie auch annehmen würde."
    „Oh ja, das wird er!", sagte sie voller Gewissheit. „Danke, Samuel."
    „ Gerne", erwiderte er. Mittlerweile waren sie vor ihrem Schlafzimmer angelangt.

    „Gute Nacht."
    „Gute Nacht", erwiderte sie und sah ihm nach, wie er weiter zu seinem eigenen Zimmer ging. „Und du wirst doch noch mit Lady Emeline sprechen?", rief sie ihm besorgt hinterher.
    Aber er schien sie nicht zu hören.
    Als Emeline am nächsten Morgen erwachte, schien bereits die Sonne zum Fenster herein. Einen Augenblick schaute sie verträumt hinaus - bis ihr die volle Bedeutung dessen bewusst wurde.
    „Oh mein Gott!" Mit einem Satz war sie aus dem Bett gesprungen und läutete eilig nach dem Mädchen. Doch schon fürchtete sie, es könne zu lange dauern, hastete zur Tür und rief wie ein Fischweib den Flur hinab.
    Zurück in ihrem Zimmer, suchte sie eine Reisetasche und warf wahllos alles hinein, was ihr zwischen die Finger kam.
    „Emeline!" Tane Cristelle stand an der Tür, das Haar noch geflochten, und starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Was, um alles in der Welt, ist in dich gefahren?"
    „Samuel." Verzweifelt blickte Emeline auf ihre Reisetasche, aus der achtlos hereingestopfte Kleider herausquollen, und kam zu dem Schluss, dass ihr keine Zeit mehr zum Packen blieb. „Sein Schiff legt heute Morgen ab. Vielleicht ist es schon fort. Ich muss ihn unbedingt aufhalten."
    „Aber wozu?"
    „Um ihm zu sagen, dass ich ihn liebe." Sie ließ die Tasche stehen und eilte zum Schrank, um nach ihrem schlichtesten Kleid zu suchen. Mittlerweile hatte sich auch Harris eingefunden. „Schnell!", rief Emeline ihr zu. „Helfen Sie mir beim Ankleiden."
    Tante Cristelle ließ sich aufs Bett sinken. „Wozu diese Eile, frage ich dich? Wenn der Mann noch immer nicht begriffen hat, dass du ein tendre für ihn hast, muss er wirklich ein Dummkopf erster Güte sein."
    Emeline mühte ihren Kopf aus sich bauschendem Kattun. „Ich weiß, aber dummerweise habe ich ihm gesagt, dass ich ihn nicht heiraten will."
    „Ja, und?"
    „Ich will ihn aber heiraten!"
    „Tiens! Dann war es wirklich dumm von dir, dich mit Lord Vale zu verloben."
    „Ich weiß!" Herrgott, sie vertat ihre Zeit hier damit, mit Tante Cristelle im Kreis herumzureden, während Samuels Schiff wahrscheinlich gerade die Themse hinabfuhr. „Harris, wo sind meine Schuhe?"
    „Genau vor Ihnen, Mylady", erwiderte Harris ruhig. „Aber Sie haben noch keine Strümpfe an."
    „Was kümmern mich Strümpfe!"
    Tante Cristelle warf die Arme hoch und flehte den Herrn auf Französisch an, sich ihrer völlig derangierten Nichte anzunehmen. Barfuß schlüpfte Emeline in ihre Schuhe und eilte dann zur Tür, wobei sie beinahe Daniel über den Haufen gerannt hätte.

    „Wo willst du denn hin, M'mam?", fragte ihr Goldjunge sie unschuldig. Sein Blick fiel auf ihre bloßen Knöchel. „Weißt du, dass du keine Strümpfe anhast?"
    „Ja, mein Liebling, das weiß ich", sagte Emeline und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. „Aber wir gehen nach Amerika, und da trägt niemand Strümpfe."
    Während Daniel noch lauthals jubelte und Tante Cristelle und Harris ihn zu beruhigen versuchten, eilte Emeline schon die Treppe hinunter und rief derweil nach Crabs.
    Der durch nichts zu erschütternde Butler kam herbeigeeilt und sah nun doch ein wenig verwundert drein. „Mylady?"
    „Lassen Sie die Kutsche vorfahren. Schnell!"
    „Aber

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