Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0381 - Die schwebenden Leichen von Prag

0381 - Die schwebenden Leichen von Prag

Titel: 0381 - Die schwebenden Leichen von Prag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Lage zu berichten.
    »Was haben Sie denn vor?« fragte ich ihn.
    Er schaute mich schräg von unten her an, während wir tiefer sanken. »Ich muß mit Prag reden! Die sollen einen Hubschrauber losschicken! Wir knallen die Leichen mit Maschinenpistolen ab!«
    »Das nutzt nichts.«
    »Mehr als ihr komisches Silber, Sinclair!«
    Plötzlich wurde es hektisch. Dvorak trug viel dazu bei, als er rief:
    »Zu spät, Freunde. Zu spät. Sie sind schon da!«
    Ich schaute hoch.
    Mein Herzschlag beschleunigte sich. Breitbeinig stand ich im Korb hörte das Zischen des Luftventils und sah in dem Leinenwirrwarr zwischen Ballon und Korb eine der schwebenden Leichen.
    Es war der Glatzkopf. Er war so nahe herangekommen, daß er sich in den Leinen verfangen hatte.
    »Dir werde ich es zeigen!« schrie Dinek und schnellte hoch.
    »Nicht, nicht!« brüllte ich, da ich erkannt hatte, was er vorhatte und es für einen gefährlichen Fehler hielt.
    Er kümmerte sich darum nicht. Die Arme hatte er ausgestreckt, die Hände zu Klauen geformt, und bevor ich ihn noch stoppen konnte, umfaßte er die Hüfte des schwebenden Toten.
    Da passierte es!
    Auf einmal brüllte er auf!
    Er hielt die Leiche noch umfaßt, aber er schrie wie am Spieß, und ich sah, daß sich die hellblaue Aura ausbreitete und auch vom Körper des Tschechen Besitz ergriff. Der Mann begann zu zittern, als hätte er Stromstöße erhalten. Er schrie unaufhörlich. Wie nebenbei bemerkte ich, daß sich uns auch die anderen beiden Leichen genähert hatten, aber die waren nicht wichtig.
    Dvorak hockte auf dem Boden und hielt die Ventilleine fest. Mehr Gas strömte aus dem Ballon. Dementsprechend schneller sanken wir dem Boden entgegen.
    Dies alles war für mich zweitrangig geworden, da ich Dinek helfen mußte. Er brüllte verzweifelt.
    »Ich verbrenne! Ich verbrenne…!«
    Wenn ich ihn anfaßte, würde es mir wahrscheinlich ebenso ergehen. Deshalb griff ich zu einem anderen Mittel.
    Dem Kreuz!
    Blitzschnell hatte ich es über meinen Kopf gestreift. Noch in der gleichen Sekunde preßte ich meinen geweihten, silbernen Talisman gegen den Körper des Tschechen, um die magische Aufladung bei ihm zu kompensieren.
    Schaffte ich es?
    Es war ein Risiko, da ich die Kraft dieser für mich fremden Magie noch nicht kannte. Zum Glück ließ mich das Kreuz nicht im Stich. Es half mir so, wie es mir schon oft genug geholfen hatte.
    Durch seine weißmagische Kraft zerstörte es die anders gelagerte Aura um den Körper des Tschechen.
    Er sackte zusammen, fiel in die Knie, kippte nach hinten und damit gegen mich.
    Ich fing ihn zwar noch ab, doch sein Gewicht reichte aus, um auch mich zu Boden zu drücken.
    Wir lagen beide, ich hörte ihn stöhnen und wälzte ihn von mir.
    Erst dann konnte ich mich um die Toten kümmern.
    Viel Platz hatten wir nicht mehr, denn die drei Leichen befanden sich in unmittelbarer Nähe, das heißt, ihre Körper hatten sich innerhalb des Leinenwirrwarrs verfangen. Dort hingen die steifen Körper fest. Der Glatzkopf lag schräg, die anderen beiden hatten ihre rückwärtige Lage beibehalten, und sie trieben mit uns schräg dem Boden entgegen.
    Wenn ich realistisch darüber nachdachte, konnte ich es sogar als einen Vorteil ansehen. Wir hatten die drei Leichen auf gewisse Art und Weise gefangen, und sie würden mit uns zusammen aufsetzen.
    Das war nicht einmal schlecht.
    Aber es kam alles anders.
    Bevor ich mir noch etwas hatte einfallen lassen, veränderte sich die Umgebung. Ein starker bläulicher Lichtschein, der vom Erdboden hochstach und sich, je höher er drang, pyramidenförmig verbreitete, hüllte uns ein wie ein Mantel.
    Wir konnten nichts dagegen tun.
    Dann vernahmen wir ein unerklärliches Knistern und Knattern, das sich in das Zischen der aus dem Ventil strömenden Luft vermischte. Leider konnte auch ich mich darum nicht kümmern. Ich merkte nur den plötzlichen Ruck, der mich zur Seite trieb. Auch die anderen beiden wurden davon nicht verschont, denn sie purzelten praktisch gegen mich.
    Ich hörte Josef Dinek fluchen.
    Die Regie hatte ein anderer übernommen. Bis zu dem Moment, als das blaue Licht verschwand.
    Schlagartig geschah dies. So schnell, wie es auch über uns gekommen war. Die Umgebung zeigte sich wieder normal. Wir näherten uns dem Erdboden, von den drei Toten war nichts mehr zu sehen, als wir in die Höhe schauten. Wir sahen dafür etwas anderes, das ebenso gefährlich war wie der zurückliegende Angriff.
    Dvorak sprach es aus. »Verdammt, die Leinen sind

Weitere Kostenlose Bücher