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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Eindrücke aufnehmen können.« Sie hoffte, daß Amos sich damit zufriedengab. Und es schien auch so zu sein. Er zeigte jedenfalls kein Mißtrauen und auch keine Verwunderung mehr.
    Aber in seinem Inneren machte er sich seine Gedanken.
    Sicher, er wußte von dieser engen Bindung zwischen Zamorra und Nicole. Aber daß dadurch mehr übertragen werden konnte als reine Empfindungen, war ihm neu. Nicoles Worte deuteten jedenfalls darauf hin, daß sie Details festgestellt hatte.
    Da stimmte etwas nicht.
    Er hätte vielleicht noch annehmen können, daß sie eine Kristallkugel oder eine andere Möglichkeit benutzt hatte, um etwas zu sehen. Vassagos Spiegel vielleicht. Aber dann wäre sie spätestens an Caermardhins Absicherungen gescheitert…
    Amos korrigierte seinen Gedankengang. Sie hatte ja nur davon gesprochen, daß die Bombe nicht Sofort explodiert war. Das hätte sie auf diese Weise noch bemerken können. Und Amos hätte ihr diese Behauptung sogar geglaubt. Aber erst durch Zamorras Erklärungsversuch wurde sein Mißtrauen wirklich geweckt, und er merkte natürlich, daß Nicole ihn mit ihren Fragen vom Thema ablenken wollte.
    Die beiden verschwiegen ihm etwas.
    Nicole war Unten in Cwm Duad gewesen. Amos kannte die Gaststätte, in der Zamorra sich immer einzuquartieren pflegte. Der Ex-Teufel beschloß, sich ein wenig darum zu kümmern.
    Wenn Zamorra und Nicole etwas vor ihm verbergen wollten, mußte das eine gewichtige Bedeutung haben.
    Und neugierig war Sid Amos schon als Asmodis gewesen…
    ***
    Es war schwierig, eine Audienz beim König von Faronar zu bekommen. Normalerweise brauchte ein Bürger dazu erstens Bestechungsgeld für die Hofschranzen, zweitens Geduld, drittens Bestechungsgeld, viertens Bestechungsgeld, fünftens noch mehr Geduld und letztlich abermals Bestechungsgeld!
    Zuweilen kam es auch vor, daß der König sich brennend für bestimmte Dinge interessierte und von sich aus Nachforschungen anstellen ließ. Vor allem, wenn es sich um so auffällige Dinge handelte wie die Vernichtung eines nicht gerade hochgeschätzten Tempels oder einen feldschlachtartigen Kampf auf dem Marktplatz.
    So gelang es dem Anführer der Sklavenkarawane, recht schnell zum König vorgelassen zu werden. Als Skotar erwähnte, daß ein Bruder vom Blauen Stein Auslöser der Auseinandersetzungen gewesen sei, ließ man ihn sofort vor den Thron holen.
    Der König musterte ihn eingehend.
    Mit einem dezenten Wink gewährte er Skotar, nach dem Kniefall wieder aufstehen zu dürfen.
    »So lernen Wir Ihn also auch endlich einmal kennen«, sagte der König. »Wenn Wir Uns recht entsinnen, so kauft Unser Majordomus Ihm zuweilen ein paar gute Sklaven ab, wenn Seine Karawane mit reicher Beute nach Faronar kommt.«
    »So ist es, Majestät«, sagte Skotar. »Doch erlaubt mir zu sagen, daß ich Euch diesmal nicht mit Ware dienen kann, weil…«
    »Man berichtete Uns von dem Debakel«, unterbrach der König den Sklavenjäger. »Erspare Er Uns daher das Allgemeine und werde Er exakt. Was geschah?«
    »Majestät, einer meiner Männer überraschte einen Bruder vom Blauen Stein, wie er mein Zelt durchwühlte. Zwei Eurer Gardisten versuchten ihn festzunehmen, doch der Bruder entwischte ihnen. Anschließend befreite er mit seiner verfluchten Zauberkunst die Sklaven und feuerte sie zu einem Aufstand an. Ich verlor drei meiner Männer, sämtliche Sklaven, und keiner von uns blieb bei dem Kampf unverletzt. Darf ich Euch darauf hinweisen, Majestät, daß die entlaufenen Sklaven sich jetzt in den dunklen Gassen der Stadt herumtreiben und zu Dieben und Mördern werden, wenn man sie nicht wieder einfängt oder gar sofort erschlägt…«
    »Das soll nicht Seine Soçge sein, aber Wir danken Ihm für diesen Hinweis«, sagte der König huldvoll. »Hat Er schon Pläne für die nähere Zukunft?«
    »Verzeiht, Majestät. Es liegt mir nicht zu betteln. Ich bin ein Händler. Deshalb versteht mich nicht falsch. Wir sind mittellos. Wir hatten gehofft, durch den Verkauf der Sklaven an Geld zu kommen. Jetzt aber… ich weiß nicht, wovon ich die nächste Expedition ausrüsten soll. Wir müssen Lebensmittel und Getränke einkaufen, vielleicht ein paar neue Pferde. Wir sind verpflichtet worden, den Schaden zu bezahlen, den die Sklaven anrichteten…«
    »Darüber beklage Er sich nicht«, sagte der König. »Als die Zerstörungen angerichtet wurden, gehörten die Sklaven ja schließlich noch Ihm und Seinen Leuten. So ist die Verantwortlichkeit eindeutig geregelt. Er wird eben in

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