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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Brüder, Sklavenjäger, suchende Gardisten oder einfach nur ein paar Räuber waren.
    Ted überlegte. Wie hatte er es damals in Rom fertiggebracht, das Weltentor zu erzeugen, das ihn und die anderen in die Grüne Dimension gebracht hatte, in der es keine natürliche Magie gab?
    Aber damals hatte er es ganz neu »konstruieren« müssen. Das war etwas anderes gewesen. Hier wußte er, daß ein Tor zumindest dagewesen war. Er brauchte es »nur« zu öffnen.
    Trotz des Machtkristalls stieß das auf leichte Schwierigkeiten. Der Kristall konnte zwar Kräfte freisetzen, die ausreichten, eine Welt zu zerstören. Aber bei allem, was er bewirkte, mußte er vom Geist seines Besitzers exakt gesteuert werden. Es kam auf bildliche Vorstellungskraft an. Wie aber stellt man sich ein Weltentor vor? Durch welche greifbaren Besonderheiten unterscheidet es sich vom Rest des Universum?
    Nach mehreren Anläufen gelang es dem Reporter, mit dem Kristall »zuzupacken«. Zumindest entstand ein Erinnerungsbild in Form einer Schablone, in der alle Ted bekannten Merkmale eines solchen Durchganges in eine andere Dimension versammelt waren. Mit dieser unsichtbaren, nur durch Geisteskraft erzeugten Schablone tastete er die Umgebung ab und hoffte, daß sie am richtigen Punkt »einrastete«. Dann hatte er immerhin die genaue Position jenes Tores. Und dann würde es ihm auch leichter fallen, es zu öffnen.
    Aber entweder hatte er bei seiner Schablone etwas falsch gemacht, oder das Tor existierte nicht mehr. Nach über einer Stunde, während der er seine Schablone zentimeterweise durch die fragliche Umgebung gleiten ließ, gab er es schließlich auf. Er war nicht fündig geworden.
    Er konnte sich nicht vorstellen, daß das Weltentor nicht mehr existierte. Es künstlich zu erzeugen, kostete erhebliche Kraft. Ted nahm an, daß Sid Amos den Durchgang geöffnet hatte, von Caermardhin aus, wie schon einmal. Aber der Ex-Teufel war nicht so dumm, sich dieselbe Arbeit zweimal zu machen. Er hielt sich immer Möglichkeiten offen. Schießlich konnte niemand wissen, ob man diesen Weg nicht noch öfters benötigte. Amos würde also eher einen ständigen Kraftstrom riskieren, um das einmal unter hohem Energieaufwand geöffnete Tor existent zu halten, falls er künstlicher Natur war, als daß er es sich wieder auflösen ließ.
    Es mußte einfach vorhanden sein.
    Demzufolge stimmte Teds Schablone nicht.
    Inzwischen war es dunkel geworden. Von seinen Freunden und Wächtern war nichts zu sehen und zu hören. Aber Ted war sicher, daß sie noch in der Nähe waren. Sie würden sich wohl erst wieder zeigen, wenn er sie anrief und sie darum bat. Er konnte also nach wie vor sicher sein, daß ihn hier niemand überfiel.
    »Also gut«, murmelte er verdrossen. »Versuchen wir es einmal anders. Was könnte noch fehlen, was könnte zu viel sein?«
    Er begann, sich wieder auf seine Vorstellungen zu konzentrieren.
    ***
    Mansur Panshurab erschrak, als er die Stimme hörte. Astaroth dagegen wandte nur den Kopf. Er faßte sich weitaus schneller wieder, als er es selbst vorher für möglich gehalten hätte.
    Er starrte Eysenbeiß an.
    Der Herr der Hölle trug wie üblich seine braune Kapuzenkutte und die Silbermaske, die sein Gesicht verdeckte und nur die Augenschlitze zeigte. Astaroth fragte sich, warum Eysenbeiß diese Marotte immer noch beibehielt. Wie er aussah, wußte doch inzwischen jeder, zumal er nicht in der Lage war, sein Aussehen zu verändern wie ein echter Dämon. Hierin war Asmodis einst der absolute Spitzenkönner gewesen. Astaroth stand ihm allerdings nur wenig nach und übte sich ständig darin, in unterschiedlichen Gestalten aufzutreten.
    So wie hier.
    Vermutlich, dachte Astaroth, hängt es mit dem Silber zusammen. Er weiß genau, wie wir alle auf Silber reagieren. Es tötet uns nicht, aber es erzeugt Unbehagen… und das gibt ihm einen psychologischen Vorteil!
    »So ist das also«, wiederholte Eysenbeiß. »Wirklich, äußerst interessant, Mansur Panshurab. Ich also habe dir den Auftrag gegeben, dich in den Einflußbereich anderer Dämonen zu drängen…? Du mußt dir deiner Sache ja sehr sicher sein.«
    Panshurab zitterte. Er fühlte sich in der Falle.
    Astaroth trat grinsend einen Schritt zur Seite, so daß er nicht mehr zwischen Eysenbeiß und dem Inder stand. »Ja, wirklich sehr interessant«, sagte er. »Das wird die anderen sicher auch interessieren. Der Herr der Hölle mischt sich in Dinge ein, die gar nicht seine Sache sind. Er gruppiert Machtbereiche um. Einen

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