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0381 - Unternehmen Südsee

Titel: 0381 - Unternehmen Südsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lange nicht aller seiner Geheimnisse entkleidet worden war, bewegte sich ein winziges, metallisches Gebilde mit zweihundert Knoten einem Ziel entgegen, das niemand kannte.
    „Gefällt es dir?" fragte Vivier leise. Er saß neben Arsali an der Bar, aß und verfolgte den Kurs des Schiffes auf dem Panoramaschirm. Der Fisch, den eines der Jagdkommandos gefangen hatte, war unter den Fingern des Kochs zu einer Reihe von gegrillten Delikatessen herangereift. Es war still im Schiff - bis auf das Summen der Triebwerke. Ein paar der Gäste schliefen, unter anderem der Gastgeber.
    „Leidlich", sagte Arsali. „Ich hatte allerdings nicht gedacht, daß diese Party sich so lange hinziehen würde. Aber du scheinst unzufrieden zu sein, Liebling."
    Vivier wunderte sich, daß ihm der Sekt noch immer schmeckte, obwohl er seit Tagen kaum etwas anderes trank. Er schrieb dies der Reaktion zu, die auf die Wochen und Monate schweren Dienstes im Weltall erfolgen mußte. Sehr langsam beruhigten sich seine Nerven.
    „Ich bin, abgesehen von Madame Minth-Kisilan, nicht unzufrieden. Ich bin nur unruhig."
    Arsali streichelte seinen Nacken.
    „Unruhig wegen Fanra?" fragte sie halblaut.
    Er lachte kurz.
    „Nein. Nicht wegen Fanra. Sie ist lediglich hübsch und auf mich versessen."
    „Nur wer dich kennt, weiß warum", erwiderte Arsali. „Weswegen bist du unruhig?"
    „Wegen der beiden Männer. Halsterby und Minth-Kisilan."
    Er zündete sich nervös eine Zigarette an.
    „Berichte."
    Er erzählte ihr von den Dingen, die er inzwischen wußte. Er schilderte sein Unbehagen, und er erwähnte die ASPA, die in diesen Gewässern spurlos verschwunden war. Je mehr sie sich dem Zielgebiet näherten, nämlich einer unterseeischen Landschaft westlich der lemurischen Städte, desto unruhiger wurde Vivier. Und die POSEIDON strebte mit einer Geschwindigkeit von zweihundertmal 1,852 Kilometer in der Stunde eben diesem Ziel entgegen.
    „Das kann ich verstehen. Aber mußt du denn in jeder Unruhe gleich eine Gefahr fürs Imperium wittern?"
    Vivier schüttelte den Kopf.
    „Seit meiner Landung auf Roanoke bin ich eher übervorsichtig geworden. Das alles paßt mir nicht zusammen. Etwas stört mich, ich weiß nur nicht, was es ist. Übrigens... entschuldige mich beim Mittagessen. Ich komme nicht. Erstens habe ich hier gegessen, zweitens werde ich mich irgendwo im Schiff herumtreiben und mir alles ansehen. Im Zweifelsfall findest du mich bei Halsterby."
    „Und paß auf dich auf, ja? Fanra ist wieder unterwegs! Sie hat etwas fürchterlich Aufregendes angezogen. Schwarzer Samt - ich denke, sie wird dich aufs Korn genommen haben."
    „Zuviel der Ehre", murmelte Vivier zerstreut. „Schwarzer Samt... Teufel auch!"
    Inzwischen wußte jedermann an Bord, was Fanra Minth-Kisilan bezweckte. Niemand aber sagte ein Wort; man bedauerte Noel und schien im geheimen Wetten abzuschließen, was passieren würde. An Viviers Integrität allerdings zweifelte nicht einmal der Bordkoch.
    Dreißig Minuten vergingen.
    Vivier saß auf seinem Barhocker, hatte die weißen Schuhe gegen die Platte gestemmt und lehnte an der schmalen Wand des Raumes. An der gegenüberliegenden Wand des Raumes, in dem nur ein paar indirekt angebrachte Beleuchtungskörper brannten, bewegten sich die Bilder auf dem langen, schmalen Schirm. Die Linsen, die diese Zeichen aus einer fernen Zeit übertrugen, befanden sich in der Vorderkante des Turmes.
    Eine Stadt der Lemurer.
    Die besonderen Linien auf dem Bild sagten aus, daß sich hier aus den Felsen, die wie gewaltige Tafelberge mit verschiedenen, plangeschliffenen Ebenen wirkten, gewaltige Mengen von Stahlkonstruktionen erhoben. Kuppelbauten, an Röhren aufgehängte Ellipsoide und Kugeln miteinander durch Druckröhren verbunden, würfelförmige Elementkonstruktionen und die Flächen der Raumhäfen mit den Schiffen, die noch darauf standen. Die Lemurer waren, von den Angriffen der Haluter zu Boden geschlagen, nicht in der Lage gewesen, mit diesen Schiffen zu starten. Vielleicht waren auch um die Schiffe herum sämtliche Lebewesen gestorben, als sich der Erdteil Lemuria ins Meer senkte.
    Dieses Mal war Bontainer sogar auf Fanra vorbereitet.
    „Mahlzeit", sagte er trocken und drehte sich halb um.
    Sie wirkte in dem halbdunklen Raum wie die leibhaftige Versuchung. Der enge schwarze Samtanzug, der mit Säumen aus wertvoller, selbstleuchtender Stickerei verziert war, darüber der schmale Hals und die dunklen Augen. Bontainer begriff plötzlich fast alle Einwände John

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