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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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habe. Sie war wirklich eine sehr verständnisvolle, hochintelligente Frau. Und sie interessierte sich sehr für die Philatelie.«
    Wir bremsten ihn sofort, als er wieder bei seinem Thema angekommen war und brachten das Gespräch wieder auf Carola Full. Wir baten Boyd, in seiner Erinnerung zu kramen. Wenn Sie sich währen der Prüfung der Marken stundenlang unterhalten hatten, hatte die Frau doch vielleicht auch etwas über sich selbst gesagt.
    »O ja natürlich«, rief Boyd lebhaft. »Als ich hörte, welchen Beruf sie hat, fand ich es sehr faszinierend und stellte eine Menge neugierige Fragen. Sie erzählte mir, dass sie hinter einer gerissenen Diebesbande her sei.«
    »Was für eine Diebesbande?«, schnappte Brackly gierig.
    »Ich wusste auch nicht, dass es so etwas gibt. Aber Miss Full war von einer Versicherung beauftragt worden, dem ständigen Diebstahl von Baustoffen und -materialien nachzugehen. Sie hatte auch schon eine gewisse Spur, teilte sie mir vertraulich mit.«
    »Eine Spur?«, rief Brackly lebhaft. »Was für eine? Sagte sie nichts Genaueres?«
    »Sie erwähnte den Namen eines Mannes. Er arbeitete auf Baustellen, um die Gelegenheiten auszukundschaften, sagte sie. Aber wie war doch gleich der Name? Warten Sie mal. Es war ein ziemlich geläufiger Name, aber…«
    Er runzelte die Stirn. Phil sagte vorsichtig: »Miller, Brown, Myers, Sullivan, Jackson…«
    »Sullivan!«, rief Mister Boyd begeistert aus. »Das war der Name: Sullivan!«
    ***
    »Ich dachte, Sie schliefen«, sagte Lieutenant Bright, als sich der Vorhang teilte, und Lesly Romanowski in ihrem grünen, jetzt etwas verknitterten Kleid herauskam.
    »Ich lag schon eine ganze Weüe wach«, erwiderte das Mädchen.
    Ihr Bruder besorgte die gegenseitige Vorstellung. Nachdem eine weitere Sitzgelegenheit herangeschafft worden war, setzten sich alle um den runden Tisch.
    »Ich verstehen das nicht«, sagte Lesly Romanowski leise und mit gesenktem Kopfe. »Mick war gesund - wieso kann er plötzlich sterben? Wurde er ermordet? Bitte, Lieutenant, sagen Sie mir, woran er gestorben ist.«
    Die Spritze des Docs hat sie wirklich beruhigt, dachte Bright. Aber jetzt schreit ihr Schmerz nicht mehr wild um sich, jetzt zehrt er an ihr mit dieser erbarmungslosen Gewalt, die nur allmählich von der Zeit besiegt werden kann. Man braucht ihr nur in die Augen zu blicken, um zu sehen, wie sehr es sie getroffen hat.
    »Auch wenn ich es wollte, Miss Romanowski«, erwiderte er freundlich, »ich könnte Ihnen diese Frage gar nicht beantworten, weil wir selbst noch die Antwort suchen. Ihr Bruder wollte sich aus Forthers Zimmer wie jeden Morgen die Zeitung holen. Er fand ihn tot auf. Der Tod schien schon einige Stunden zuvor eingetreten zu sein. Es muss ein ziemlich lautloser Tod gewesen sein, denn niemand im Hause hat etwas Ungewöhnliches gehört. Ihr Bruder hielt es für zweckmäßig, die Polizei zu verständigen, und deshalb sind wir gekommen. Jeder nicht ganz eindeutig natürliche Todesfall wird zunächst von der Polizei untersucht. Sie können uns bei unserer Arbeit helfen, Miss Romanowski.«
    »Ich?«. Das Mädchen sah Bright hilflos an. »Wie denn?«
    »Erzählen Sie uns alles, was Sie von ihm wissen.«
    »Ich fürchte, das wird weniger sein, als Sie vermuten. Er war im Allgemeinen ein gesprächiger Mensch, aber nicht, wenn es um sich selbst ging. Formprobleme der modernen Malerei konnte er diskutieren, ohne zu merken, dass eine ganze Nacht darüber verging. Sobald das Gespräch auf seine eigene Person kam, lenkte er fasst immer mit einer scherzhaften Bemerkung ab.«
    »Woher kam er, Miss Romanowski?«
    »Irgendwo aus dem Westen, Kalifornien vielleicht, aber auch dessen bin ich mir nicht sicher.«
    »Wie lange war er schon In New York?«
    »Zwei oder drei Jahre.«
    »Wie ging es ihm finanziell?«
    »Ursprünglich so, wie es hier eben den meisten geht, sie hungern sich durch. Wenn es gar nicht mehr anders geht, versuchen sie, für ein paar Wochen einen Job zu bekommen. Von der Malerei können nur die allerwenigsten leben. Ab und zu, wenn einer Glück hat, kann er mal einen Auftrag von einer Werbeagentur bekommen, aber das passiert selten genug.«
    »Aber Sie sagten vorhin, er hätte Ihnen am Dienstag vor sechs Wochen eintausend Dollar gezeigt. Wieso erinnern Sie sich genau des Datums?«
    »Vor sechs Wochen hatte ich Geburtstag.«
    »Er sagte nicht, woher er das Geld hatte?«
    »Nein. Ich fragte natürlich danach. Eintausend Dollar sind hier bei einem jungen Maler mehr Geld

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