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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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als woanders, sie sind so etwas wie eine Sensation, ein geradezu unvorstellbares Vermögen, wenn Sie in Betracht ziehen, dass es hier Leute gibt, die von zehn Dollar zwölf Tage leben.«
    »Aber er hat die Frage nach der Herkunft des Geldes nicht beantwortet?«
    »Er sagte nur, ich würde schon sehen, dass er eines Tages ein berühmter Maler sei und viel Geld haben würde. Das sei ja gewissermaßen nur ein Startkapital.«
    »Startkapital?«, wiederholte Bright nachdenklich. »Gebrauchte er dieses Wort?«
    »Ja.«
    Bright tauschte einen Blick mit seinem Assistenten, der sich bisher stumm verhalten hatte. Dann fragte der Lieutenant: »Wissen Sie, ob Mick Forther etwas von Graphik verstand?«
    »Jetzt will der Lieutenant auf Falschgeld hinaus«, lachte Martin Romanowski und fing an, sich seine Pfeife mit einem stark parfümierten Tabak zu stopfen. »Darauf zielte Ihre Frage doch, nicht wahr?«
    Bright zuckte die Achseln.
    »Ja«, gab er zu. »Ich hatte an etwas in dieser Richtung gedacht.«
    »Ist das nicht ein bisschen an den Haaren herbeigezogen?«, fragte der junge Maler.
    »Was wollen Sie?« erwiderte Bright. »Forther starb. Wir wissen noch nicht, woran. Mord ist nicht ausgeschlossen. Deshalb geht es jetzt um die Frage, aus welchen Motiven er umgebracht wurde. Ich versuchte nur, alle erdenklichen Möglichkeiten zu überprüfen.«
    »Er war einmal Graphiker, glaube ich«, sagte das Mädchen. »Aber er wollte ein berühmter Maler werden. Das war sein erklärtes Ziel.«
    »Woher kamen die tausend Dollar?«, murmelte Bright hartnäckig. »Diese Frage scheint mir wichtig zu sein. Kann er sie vielleicht von zu Hause geschickt bekommen haben?«
    »Er hat die ganze Zeit über von seinen Angehörigen - wenn er überhaupt welche hatte, was er nie erwähnte - nicht einmal eine Ansichtskarte bekommen. Da sollten sie ihm plötzlich so viel Geld schicken?«
    »Irgendwie ist alles, was diesen Mick Forther angeht, reichlich verworren. Hatte er Freunde?«
    Das Mädchen schüttelt bestimmt den Kopf.
    »Nein«, entgegnete sie sofort. Dann stutzte sie plötzlich. »Doch. Aber vielleicht war es kein richtiger Freund, sondern nur ein Bekannter. Jedenfalls hatte er ein paarmal Besuch von einem jungen Mann, fällt mir jetzt ein. Ein paarmal, als ich zu ihm wollte, saß dieser Mann da.«
    »Wie heißt er?«
    »Das weiß ich nicht. Er wohnt bestimmt nicht in Greenwich-Village. Mick nannte ihn immer Joe. Seinen Familiennamen hat er nie erwähnt.«
    »Würden Sie diesen Joe wieder erkennen?«
    »Ganz bestimmt. Ich habe ihn wenigstens drei- oder viermal gesehen.«
    »Welchen Eindruck machte er auf Sie?«, forschte Bright.
    »Den denkbar schlechtesten«, sagte das Mädchen in entwaffnender Ehrlichkeit. »Alles, was der sagte, verriet einen labilen, verwerflichen Charakter. Seine Philosophie war so eine Art modernisiertes Faustrecht. Ich sagte es Mick, als wir allein waren, dass ich diesen Joe unausstehlich fände. Aber wie üblich ging Mick nicht auf seine persönlichen Dinge ein.«
    »Können Sie uns diesen Joe beschreiben?«
    Das Mädchen versuchte es. Die Beschreibung, fand Bright, viel besser aus, als man sie gewöhnlich von Männern bekam. Sie hatte ihn mit den Augen einer Frau betrachtet und viele Einzelheiten registriert, Brights Assistent schrieb die Angaben fleißig mit.
    Bright zeigte auf das Telefon und fragte, ob er es einmal benutzen dürfte.
    »Bitte«, sagte Martin höflich.
    Er rief abermals im Büro des Arztes an. Und diesmal hatte er Glück. Der Doc war gerade von der amtlichen Leichenöffnung zurückgekehrt und bereits dabei, sein Protokoll zu diktieren.
    »Lassen Sie jetzt um Himmels willen die medizinischen Fachausdrücke raus, Doc«, bat der Lieutenant. »Sagen Sie mir erst einmal, wann der Tod wahrscheinlich eintrat.«
    »Irgendwann zwischen Mitternacht und fünf Uhr früh. Wahrscheinlich so in der Mitte.«
    »Und woran starb er nun?«
    »Ob Sie’s glauben oder nicht, Bright. Da ist mitten in der Beton- und Asphaltwildnis von New York ein junger Mann an einer regelrechten Pilzvergiftung göstorben. Er muss gestern Abend eine Mahlzeit aus giftigen Pilzen zu sich genommen haben.«
    ***
    Es war halb acht Uhr abends. Phil hatte trotzt meiner missbilligenden Bücke auf pünktlichen Feierabend bestanden und war mit betont lässigem Gesichtsausdruck seiner-Verabredung entgegengelaufen.
    Ich allerdings hockte noch immer dem dicken Brackly auf der Pelle. Er schien es nicht als störend zu empfinden. Wir hatten zusammengegessen,

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