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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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und jetzt rauchten wir eine Zigarette und tranken heißen Kaffee. Draußen stand die warme Luft in flimmernden Säulen in den Schluchten zwischen den Wolkenkratzern. Aus Gestein und Gemäuer strahlte die Glut zurück, die tagsüber von einer gnadenlosen Sonne hinein gbrannt worden war. Die Klimaanlage in Bracklys Zimmer summte auf voller Stärke, aber sie konnte wenig ausrichten.
    »Was wir bisher wissen, ist also dies«, sagte Brackly. »Carola Full wurde auf einer Baustelle ermordet. Sie arbeitete an der Aufklärung von Diebstählen, die vorwiegend oder ganz auf Baustellen ausgeführt wurden. Im Zusammenhang mit diesen Diebstählen nannte sie den Namen Sullivan. Sie, Cotton, wären beinahe von einem Mann erschlagen worden, der Fulls Handtasche ausgeplündert hatte und ebenfaüs Sullivan heißt.«
    »Und genau an dieser Steüe fängt die Geschichte an, mich zu interessieren«, sagte ich. »Angenommen, dieser Sullivan steckt tatsächlich in einer Bande, die sich auf die Räuberei von Baumaterial spezialisiert hat. Dann konnte es doch sein, dass Carola Full ermordet wurde, weil sie der Bande auf der Spur war.«
    »Gut möglich«, nickte Brackly, sodass sein Doppelkinn in heftige Bewegung geriet.
    »Lassen Sie Sullivan laufen«, sagte ich. »Schärfen Sie ihm ein, dass er die Stadt nicht verlassen darf, aber lassen Sie ihn laufen.«
    »Was versprechen Sie sich davon Cotton?« fragte der dicke Lieutenant. »Meinen Sie, er brächte Sie auf die Spur der Bande?«
    »Es wäre doch immerhin möglich«, gab ich zu bedenken.
    Brackly nickte bedächtig. Er ließ sich meinen Vorschlag durch den Kopf gehen und stimmte schließlich zu.
    »Wollen Sie hier bleiben, während ich ihm ins Gewissen rede, dass er die Stadt nicht verlassen darf?«
    »Nein. Auf keinen Fall. Da er mich kennt, werde ich ohnedies besonders vorsichtig sein müssen, wenn er nicht merken soll, dass ich ihn beobachte.«
    »Gut. Aber hören Sie, Cotton, Sie waren heute früh ganz schön angeschlagen, meinen Sie wirklich, dass Sie allein hinter Sullivan herlaufen können?«
    Ich drückte den Stummel meiner Zigarette in dem schon fast überquellenden Aschenbecher aus.
    »Ein zweites Mal legt er mich nicht auf die Bretter. Brackly«, erwiderte ich mit Nachdruck. »Vielleicht war ich heute Morgen noch nicht ganz wach. Und die Kopfschmerzen sind so gut, wie weg. Ab und zu mal ein winziger Stich, nicht der Rede wert.«
    »Wie Sie meinen, Sie kennen ja meine Telefonnummer. Ich bleibe ungefähr bis zehn hier. Wenn Sie Unterstützung brauchen, rufen Sie an. Ich kann im Handumdrehen mit vier, fünf tüchtigen Burschen aufkreuzen.«
    Ich lächelte.
    »Danke, Brackly. So schlimm wird’s schon nicht werden. Aber Sie könnten mir einen anderen Gefallen tun. Ich habe den Jaguar unten im Hof stehen, einen ziemlich auffälligen Wagen, und Sullivan kennt ihn. Können Sie mir nicht einen neutralen, unauffälligen Wagen besorgen?«
    »Kein Problem«, meinte der Lieutenant, griff zum Telefon und sagte ein paar Worte zu einem Mann, den er Bobby-Boy nannte. Als er auflegte, nickt er. »Einen zweifarbigen Mercury vom Vorjahr können Sie benutzen, Cotton. Er steht im Hof. Sie brauchen ihn, wenn Sie zurückkommen, nur an derselben Stelle stehen zu lassen.«
    »Danke. Wenn etwas dabei herauskommt, rufe ich Sie noch heute Abend an. Sonst sehen wir uns morgen früh wieder. Cheerio, Brackly.«
    »Bye, Cotton.«
    Ich fand den beschriebenen Wagen, setzte mich hinein und fuhr einmal um den Block, damit ich in einiger Entfernung vom Haupteingang stehen bleiben konnte. Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis Tim Sullivan erschien. Er trug noch immer den Helm der Bauarbeiter und war allein dadurch selbst aus einer gewissen Entfernung heraus gut auszumachen.
    Sullivan steckte sich noch auf den Stufen der niedrigen Freitreppe eine Zigarette an und mischte sich dann unter die dahinschlendemden Passanten. Mittlerweile war es ungefähr acht Uhr abend geworden. Aus der unteren Bucht strich ein lauer Wind durch die Straßen. Ich kurbelte das linke Seitenfenster ganz herab und spürte erfrischend den Fahrtwind mich umsäuseln. Ich gab Sullivan so viel Vorsprung, dass ich ihn noch eben sehen konnte, dann holte ich ein Stück mit dem Wagen auf und Heß ihn wieder-Vorsprung gewinnen. So trieben wir es eine ganze Weüe, bis er plötzlich verschwunden war. Ich reckte den Hals, aber ich fand ihn nicht. Ich trat das Gaspedal durch und fegte näher an die Stelle heran, wo ich ihn zuletzt noch gesehen hatte.
    Ich

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