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0382 - Planet der Ruinen

Titel: 0382 - Planet der Ruinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hinshaw. „Ich wäre mit ihm fertig geworden."
    „Vielleicht ist es besser, wenn Sie und Hinshaw uns jetzt allein lassen", sagte der Rumaler.
    Ich ging schweigend hinaus. Hinshaw folgte mir. Er beobachtete mich von der Seite. Offenbar rechnet er mit einem neuen Temperamentsausbruch.
    „Es ist vorüber", beruhigte ich ihn.
    „Ich werde den Verdacht nicht los, daß Sie mehr wissen als ich und die anderen", sagte Hinshaw.
    „Anders ist Ihre Gemütsverfassung nicht zu erklären."
    „Unsinn", sagte ich. „Ich bin nur nervös."
    Wir gingen in einen Aufenthaltsraum. Hinshaw vertiefte sich in ein Buch und hörte Musik. Ich versuchte, mich auf einen Film zu konzentrieren, aber meine Gedanken eilten immer wieder zu Gronkkor, der einen verzweifelten Kampf gegen die Zeit zu bestehen hatte und jetzt schon wußte, daß er nicht siegen konnte. Ich sah mich schon auf einem Tisch in der Krankenstation liegen, in jeder Armvene eine Kanüle. Man würde mir den Bra-Extrakt aus dem Körper ziehen und dafür epsalisches Blut übertragen.
    Drei Besatzungsmitglieder kamen in den Aufenthaltsraum. Hinshaw bemerkte es nicht. Vielleicht tat er auch nur so, um mich loszuwerden.
    Ein paar Stunden irrte ich ziellos durch das Schiff. Niemand sprach mich an oder hielt mich auf. Jeder kannte mich. Hinter vorgehaltenen Händen flüsterten sich die Besatzungsmitglieder zu: „Da geht Ontioch Anaheim, der Paraplant. Ein Mann, der wahrscheinlich nicht mehr lange leben wird."
    Zwischendurch begab ich mich in meine Kabine und versuchte zu schlafen. Dort war ich jedoch meinen Gedanken noch mehr ausgesetzt.
    Um Ablenkung zu finden, ging ich in die Zentrale.
    Die Untersuchung von Sherrano hatte entscheidende Fortschritte gemacht.
    Auf Sherrano hatte es einmal eine Zivilisation gegeben. Die Fernaufnahmen zeigten die Trümmer großer Städte. Fast die gesamte Oberfläche war von Ruinen bedeckt.
    Ich ließ mir ein paar Aufnahmen zeigen.
     
    *
     
    „Vermutlich hat dort unten vor langer Zeit ein Atomkrieg stattgefunden", sagte Kamon Rosh, der Zweite Offizier, der sich über meine Schulter beugte. Wie immer trug er zerlumpt aussehende Kleider. Im Aussehen ähnelte er Jokay Homm, er besaß sogar die hervorstehenden Augen des Pflegers.
    Riesige Krater, die überall auf den Bildern zu erkennen waren, schienen seine Ansicht zu bestätigen.
    „Überall nur Ruinen", sagte ich nachdenklich. „Wo soll die Hyperfunkstation sein, deren Impulse wir empfangen haben?"
    „Das fragt Danton sich auch", erwiderte Rosh. „Inzwischen steht fest, daß die Funksprüche von Sherrano kamen."
    „Was wird der König tun?"
    Rosh blickte mich bedeutungsvoll an.
    „Sie kennen ihn" sagte er. „Sobald alle Sonden zurückgekehrt sind, wird er den Befehl für eine Umkreisung des zweiten Planeten geben. Dann wird alles Schlag auf Schlag gehen. Wir werden zunächst eine unbemannte und später eine bemannte Space-Jet ausschleusen. Dann w, erden wir nachsehen, ob auf Sherrano noch jemand am Leben ist."
    Es kam jedoch nicht ganz so, wie Rosh vorausgesagt hatte. Denn bevor die erste Space-Jet ausgeschleust wurde, geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte.
    Die FRANCIS DRAKE befand sich jetzt in einer engen Kreisbahn um den Planeten Sherrano. Die Nahaufnahmen und Ortungsergebnisse bestätigten das, was wir bereits durch Sonden und Peilversuche erfahren hatten: Auf Sherrano gab es kein Gebäude, das der Vernichtung standgehalten hatte.
    Die FRANCIS DRAKE glitt von der Nacht- auf die Tagseite des Planeten hinüber. Ich hatte die Zentrale nicht mehr verlassen. Inzwischen waren auch Hinshaw und die drei anderen Paraplanten hereingekommen, um bei der entscheidenden Phase der Untersuchung dabei zu sein.
    „Zehnte Umkreisung", sagte Rasto Hims.
    Er hatte seinen schwarzen Bart wachsen lassen, so daß er ihm jetzt bis zur Gürtellinie reichte. Das verlieh ihm jedoch eher einen gutmütigen als verwegenen Ausdruck, wie er es sicher beabsichtigt hatte.
    Bevor die zehnte Umkreisung beendet war, sprachen die Massetaster und Peilgeräte an.
    Auf den Bildschirmen wurden acht torpedoförmige Projektile sichtbar, die mühsam die Schwerkraft des Planeten Sherrano überwanden und dem Weltraum entgegenstrebten. Die Flugkörper strahlten Radarimpulse aus.
    Ich sah, wie Roi Danton die Stirn runzelte.
    „Seltsam", murmelte er. „Von wo aus wurden sie gestartet?"
    „Das scheint mir im Augenblick von zweitrangiger Bedeutung zu sein", meinte Rasto Hims. „Wir sollten zunächst klären, welche Aufgabe

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