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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Einfluß gleich auch bei ihm selbst wirksam wurde!
    Und sein Amulett, das das Gift der Spinne hätte erkennen, analysieren und neutralisieren können, war unerreichbar!
    Aber vielleicht ließ sich auch ohne das Amulett noch etwas erreichen, mit Weißer Magie.
    Zamorra wollte schon loslaufen, um in den bewohnbaren Bereich zu gelangen, wo sich in seinem Zimmer auch der kleine Einsatzkoffer mit allerlei magischen Utensilien befand, als er die Spinne sah.
    Er wußte, daß er sie getötet hatte. Sie war unter seinen beiden wuchtigen Fußtritten zerplatzt.
    Aber sie war nicht tot.
    Die Spritzer des schwarzgelben Insektenblutes bewegten sich. Sie krochen über den Boden einem gemeinsamen Mittelpunkt entgegen. Dieser Punkt waren die unmittelbaren Reste des Spinnenkörpers, der sich langsam aufzublähen begann wie ein Luftballon, der gerade aufgeblasen wird. Deutlich erkennbare Risse im Chitinpanzer unter den schwarzen Haarborsten schlossen sich. Die abgeknickten Fühler richteten sich auf, die langen, dünnen Beine fanden wieder Kontakt mit dem Körper und begannen sich zu bewegen. Noch zuckten sie unkontrolliert, aber mehr und mehr kam System in ihre Bewegungen.
    Irritiert und fasziniert zugleich betrachtete Zamorra das Wiederentstehen der von ihm zerstörten Spinne.
    Sie regenerierte sich. Sie setzte sich selbst wieder zusammen, als sei jedes Molekül, jedes Atom in ihr magnetisch und werde von den anderen angezogen. Es dauerte nicht einmal eine Minute, und die Spinne sali wieder genauso aus wie vor ihrem »Tod« unter Zamorras Schuhsohle.
    Und sie griff auch sofort wieder an!
    »Das gibt’s nicht!« knurrte Zamorra erbost. Wieder erwischte er sie mit einem Tritt, kickte sie in die Wandecke und trat dort erneut zu. Mehrmals stampfte er zu, bis er sicher sein konnte, daß sie zur Wiederherstellung mindestens wieder eine halbe Minute benötigten würde. Dann riß er sein Taschentuch und sein Feuerzeug heraus. Auch als Nichtraucher führte er immer ein Feuerzeug bei sich. In Situationen wie diesen konnte es recht nützlich sein.
    Er setzte das Taschentuch in Brand!
    Und er warf es dann auf die zerstampften Reste der schwarzen Spinne, die sofort Feuer fingen. Fetter Qualm stieg auf. Die verbrennende Spinne stank bestialisch. Zugleich spürte Zamorra ein seltsames Ziehen in seinem Nacken, das aber sofort wieder aufhörte. Er führte es darauf zurück, daß das Spinnengift, welches das Biest ihm beim Zubeißen eingespritzt haben mußte, auf die Flammen und das endgültige Sterben der Spinne reagierte.
    Er wartete ab, bis der zerstampfte Chitinpanzer und auch die schwarzgelbe Flüssigkeit vollständig zu Asche verbrannt oder verdampft waren. Erst dann gestattete er sich ein leichtes Aufatmen und steckte das Feuerzeug wieder ein, das er vorsichtshalber noch griffbereit gehalten hatte.
    Er begann eine Art unfreiwilligen Respekt vor der Spinne zu empfinden. Hoffentlich war sie die einzige gewesen.
    Aber er fürchtete, daß es noch erheblich mehr von ihrer Sorte gab.
    Wie dem auch sei: eines war sicher -Die weißmagische Schutzglocke um Château Montagne hatte aus irgendeinem Grund versagt.
    ***
    Nicole Duval starrte entsetzt auf die schwarze Hand des Butlers. Vorsichtig berührte sie sie. Die Haut fühlte sich lederartig an, vertrocknet. Deutlich konnte Nicole Muskelfasern und Sehnen ertasten sowie hartgewordene Adern.
    Wie war das möglich?
    Sie versuchte, die Finger der schwarzen Hand zu bewegen. Es ging, war aber schwierig. Die Gelenke funktionierten nicht mehr so, wie sie es eigentlich sollten, sondern schienen zu erstarren.
    Nicole öffnete den Manschettenknopf und rollte den Ärmel des weißen Hemdes hoch. Die Schwärze setzte sich über das Handgelenk fort und wurde auf einer Spanne von rund fünf Zentimetern über verschiedene Grautöne endlich zu normaler Hautfarbe.
    Nicole suchte nach einer Handverletzung, fand aber keine.
    Sie versuchte Raffael zu wecken. Aber der Bewußtlose reagierte nicht darauf.
    Er brauchte sofort einen Arzt!
    Egal, wie diese Verfärbung und Mumifizierung vonstatten gegangen war -da war mit »Hausmitteln« nichts mehr zu machen. Selbst wenn es gelang, das Fortschreiten der Veränderung mit den Mitteln der Weißen Magie zu stoppen, brauchte Raffael dringend ärztliche Versorgung. Sein schwacher Puls deutete auf eine erhebliche Kreislaufschwäche hin. Vielleicht pulsierte auch ein schleichendes Gift in seinen Adern.
    Und es gab keine Möglichkeit, einen Arzt anzurufen! Das Telefon war defekt. Der

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