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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Erst, als er das Gebäude erreicht hatte, verlangsamte er sein Tempo. Hier waren die Menschen, die ihm helfen konnten.
    Die beiden, die sich Nadine und Pascal nannten, waren erschrocken aufgesprungen und sahen ihm entgegen. Sie hatten sein schmerzerfülltes Heulen gehört, wie er aus ihren Gedanken erkannte.
    Sie konnte er lesen wie ein aufgeschlagenes Buch, von den Spinnen aber hatte er nicht einmal den Fetzen eines tierischen Unterbewußtseins wahrnehmen können. Entweder dachten sie nicht, nicht einmal auf ihre stupide, reflexgesteuerte Art, oder sie lebten nicht.
    Fenrir hechelte erschöpft. Die lange Wolfszunge hing schwitzend aus seinem Hals. Sein Fell war immer noch gesträubt. Die Riesenspinnen verfolgten ihn nicht. Aber es reichte auch so schon, wie sie ihm zugesetzt hatten. Sie hatten ihn mehrfach gebissen. Die Stellen schmerzten immer noch, wenngleich der Schmerz schon nachließ. Fenrir versuchte, den Kopf zu drehen und die verletzten Stellen zu sehen, aber so richtig gelingen wollte ihm das nicht.
    »Was ist denn los, Fenrir?« fragte Nadine und kauerte sich neben ihn, um ihm das Fell zu kraulen. Sie berührte eine der Bißwunden, und Fenrir zuckte winselnd zusammen. Nadine zog erschrocken ihre Hand zurück. »Was denn? Bist du verletzt?«
    Ja , sendete der Wolf mit aller Gedankenkraft, über die er noch verfügte. Er spürte Spinnengift in seinem Körper. Er dachte an deNoe. Der war nur einmal gebissen worden und hatte das wohl einigermaßen verkraftet, wenngleich Fenrir auch spürte, daß in ihm eine Veränderung vorgegangen war. Aber der Wolf war von mehreren Spinnen zugleich gebissen worden. Er hatte erheblich mehr von deren Gift abbekommen.
    Er brauchte sofort Hilfe. Aber wie sollte er das den beiden Menschen klarmachen? Sie konnten ihm nicht helfen. Nur Zamorra oder Nicole.
    Aber wo waren sie?
    Warum hatten sie auf sein Jaulen im Park nicht reagiert?
    ***
    Blitzschnell riß Zamorra den Arm hoch und packte zu, um sich das Ding aus dem Nacken zu pflücken, das von oben auf ihn herabgefallen war. Er spürte einen scharfen, schneidenden Schmerz, faßte in ein drahtbürstenhartes Fell, und seine Hand umschloß etwas, das ein annähernd kugelförmiger Körper von Faustgröße war. Er riß es los und schrie auf, weil es sich festgebissen hatte. Mit Wucht schleuderte er das Ding gegen die Wand und sah es herunterfallen.
    Eine Spinne!
    Eine von denen, wie Rogier deNoe sie beschrieben hatte. Schwarz, mit Fühlern am Kopf und mit sieben Beinen anstatt acht, wie es bei Spinnen üblich war.
    Zamorra warf sich zur Seite, um weiteren Angriffen zu entgehen. Aber über ihm lauerte keine zweite Spinne, um den Angriff der ersten zu wiederholen.
    Die erste hatte den Aufprall gegen die Wand und dann auf dem Fußboden verkraftet. Insekten mit ihren Chitinkörpern halten weitaus mehr aus, als jeder Mensch sich vorstellen kann. Das langbeinige Biest ging sofort wieder zum Angriff über! Es raste mit seinen dürren Beinen auf Zamorra los. An den deutlich erkennbaren Beißzangen schimmerte es rot.
    Zamorra stampfte mit dem Fuß zu. Unter seiner Schuhsohle zerbarst die Spinne. Das Chitin knackte. Eine stinkende schwarzgelb schlierende Flüssigkeit sickerte hervor. Zamorra stieß unwillkürlich ein zweites Mal zu, obgleich der erste Tritt eigentlich gereicht hatte. Aber der unterbewußte Ekel, der Widerwille gegenüber Spinnen, brach durch und ließ ihn so wütend reagieren. Diesmal spritzte die schwarzgelbe Flüssigkeit meterweit.
    Die Spinne war flach, als sei sie unter eine Dampfwalze geraten.
    »Teufel auch«, murmelte der Professor. Wieder sah er sich um, ob weitere Exemplare dieser unfreundlich-bissigen Gattung in der Nähe auf ihn lauerten. Fenrir hatte also recht gehabt, deNoe war von einer solchen Spinne gebissen worden, auch wenn er es abstritt.
    Aber warum leugnete er es? Dieses Biest war so groß und gefährlich, daß es einfach keine Sinnestäuschung sein konnte! Unwillkürlich griff Zamorra nach seinem schmerzenden Nacken. Aber er konnte keine Bißwunde spüren, und als er seine Finger dann wieder betrachtete, sah er auch kein Blut.
    Doch kein Biß? Nur ein starkes Kneifen?
    Er war sich da nicht so sicher… Die Energie, mit der deNoe bestritten hatte, gebissen worden zu sein, sprach dafür, daß etwas mit dem jungen Anlageberater geschehen war. Zumal er selbst erst das Gespräch auf dieses Thema gelenkt hatte…
    Der Spinnenbiß beeinflußte also den Gebissenen? Dann mußte Zamorra damit rechnen, daß dieser

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