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0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

Titel: 0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht gegen die Stäbe gepreßt.
    Kein Laut drang aus seinem Mund. Die Lippen hatte er zusammengekniffen. Wie lange er dort stumm aushalten konnte, war die Frage, aber Uta Gerber beschloß, wenn es eben möglich war, ihren Mann zu befreien.
    Kamikaze nickte zufrieden. Gemächlich drehte er sich auf der Stelle, und sein Blick fraß sich an der Frau fest.
    Würde er sich jetzt sie und die Kinder vornehmen? Uta wußte es nicht, sie verkrampfte sich. Aus ihrem Mund drangen krächzende Laute, als sie den Arm hob.
    »Jetzt hast du Angst, wie?« fragte Samaran.
    »Ja.«
    Der kleinere Mann schaute sich um. »Ich suche noch nach einer Lösung für euch. Bisher ist mir leider keine eingefallen, und ihr habt sogar Glück, denn bei mir drängt die Zeit. Deshalb würde ich euch raten, genau dort stehen zu bleiben, wo ich euch abstelle. Wenn ihr euch bewegt, wird der da im Käfig es auszubaden haben. Klar?«
    Uta konnte nur nicken.
    »Und was ist mit Papa?« fragte die kleine Edda.
    Akim Samaran lachte böse. »Der bleibt in seinem Käfig hocken. Er wird zuschauen können, was Magie alles möglich macht. Ich beherrsche sie. Ich werde sie einsetzen.« Er breitete seine Arme aus. »In dieser Folterkammer wird das, was heute und jetzt noch tot ist, in den folgenden Minuten zu einem schaurigen Leben erwachen.«
    Uta Gerber konnte sich darunter nichts vorstellen. Normalerweise hätte sie diesen Menschen für einen Spinner gehalten, doch sie hütete sich, da vorschnelle Schlüsse zu ziehen. Dieser Mann war eine menschliche Bestie und brandgefährlich.
    »Geht!« befahl er.
    Noch einen letzten Blick warf Uta auf das Gesicht ihres Mannes.
    Die Gitterstäbe drückten gegen seine Haut. Das Grauen stand in seinen Zügen wie eingemeißelt, und auch erste Schmerzen mußten ihn wegen seiner menschenunwürdigen und unbequemen Haltung quälen, denn über die Lippen drang ein leises Stöhnen.
    Sie gingen tiefer in das Gruselkabinett hinein. An den kühlen Modergeruch hatte sich Uta Gerber längst gewöhnt, aber nicht an die schrecklichen Szenen, die sie zu sehen bekam, denn so weit war die Familie noch nicht vorgedrungen.
    Ein Mensch wie Samaran nahm darauf keine Rücksicht. Er kannte sich nicht mit der Psyche der Kinder aus und auch nicht mit der erwachsener Personen. Zudem interessierte es ihn nicht.
    Jörg und Edda schlossen die Augen, wenn sie an den Nischen vorbeigingen, wo die schauerlichsten Foltermethoden demonstriert wurden: Brandmarken, Vierteilen, auch Würgeeisen waren vorhanden. Und natürlich die Streckbank. Auf sie hatte man eine Puppe geschnallt, deren Mund wie zu einem stummen Schrei weit geöffnet war.
    Schließlich fand er einen Platz für die Familie. In dieser Nische kniete eine Frau. Sie hatte die Hände zum Gebet gefaltet. Es war Anne Boleyn, die Mutter der legendären Königin Elizabeth I., die von einem französichen Henker enthauptet wurde. Der Mann stand mit erhobenem Schwert hinter ihr. Er trug schwarze enge Kleidung, die einen Teil seines blanken Oberkörpers freiließ. Zwei Drittel seines Kopfes wurden von einer Kappe bedeckt, und nur das Gesicht blieb frei. Die Kappe sah aus wie eine dünne Gummihaut.
    »Geht dorthin!« befahl der Mann.
    Er stieß seine Geiseln noch an, die in die ziemlich große Nische hineintaumelten und neben der knienden Frau stehenblieben.
    Akim Samaran schaute noch eine Weile zu. Wie ein Feldherr stand er auf dem Fleck. »Rührt euch nicht«, flüsterte er mit heiserer Stimme. »Rührt euch nur nicht, sonst wird es gefährlich! Dann kann ich für nichts mehr garantieren.«
    Die beiden Kinder hatten die Augen geschlossen und weinten leise. Uta Gerber hielt sich überraschend gut, und darüber wunderte sie sich selbst. »Wir werden Ihren Befehlen nachkommen!«
    »Wie schön für euch und euren Mann und Vater. Was auch geschieht, dieser Keller wird bald zu einer Hölle…«
    »Ist er das nicht schon?« fragte Uta schluchzend.
    Samaran schüttelte den Kopf. »Bisher ist es harmlos. Ihr habt eben das Pech gehabt, uns in die Quere zu laufen. Vielleicht brauche ich euch sogar noch. Wer weiß…« Er begann zu lachen, drehte sich um und verschwand.
    Sein Leibwächter Kamikaze folgte ihm wie ein Schatten. Bei jedem Schritt wippte das Haar in seinem Nacken.
    Die Finsternis saugte beide auf, und die Familie blieb allein zurück. Uta Gerber wußte nicht, woher sie die Kraft nahm, überhaupt noch auf den Beinen zu stehen. Wenn sie allein an ihren Mann dachte, konnte ihr schon übel werden.
    Was hatten

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