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0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

Titel: 0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach Pech. Ihr hättet diesem Gewölbe an einem anderen Tag einen Besuch abstatten können. So seid ihr aber mir und meinen Plänen in die Quere gekommen. Ich überlegte schon die ganze Zeit, wie ihr mir trotzdem nutzen könnt. Ich glaub, ich hab’s. Wir halten Trümpfe in den Händen, die bei dem Geisterjäger immer ziehen.«
    »Geisterjäger?« fragte Uta.
    Samaran schüttelte den Kopf. »Das verstehst du nicht, Frau. Ich habe auch keine Lust, euch lange etwas zu erklären.« Er wandte seinen Blick ab und nickte Kamikaze zu. »Für den Mann habe ich bereits eine Lösung gefunden. Wir sperren ihn in das Little Ease!«
    Der Schock traf Heinz Gerber wie ein Flammenstrahl. Ihm brach der Schweiß aus, denn er kannte das Loch, das Little Ease genannt wurde und das, frei übersetzt, »wenig Behagen« bedeutete.
    Man konnte in ihm weder stehen, sitzen, knien noch liegen. Es war einfach furchtbar. Er hatte Berichte darüber gelesen, die einfach grauenvoll gewesen waren.
    Und schon schob Kamikaze sein Opfer im Hebelgriff vor.
    Gerbers Füße schleiften über den Boden, und er sah, wie sich der andere Mann herumdrehte, wobei er die Kleine Edda nach wie vor nicht losließ.
    Zum Glück quälte er sie nicht. Er hielt sie nur fest, auch das war für die Eltern schlimm.
    Heinz Gerber wurde an seiner Frau vorbeigeführt. Sie schaute ihn an, sah die erlittenen Qualen in seinem Gesicht und konnte nichts für ihn tun. In hilfloser Wut ballten sie die Hände zu Fäusten.
    Gebückt wurde er weitergeführt, und auch Uta Gerber konnte ihren Platz verlassen. Sie mußte es sogar, weil es ihr von Akim Samaran befohlen wurde.
    Jörg ging neben ihr her. Uta spürte das Zittern ihres Sohnes, der leise weinte und nicht wußte, wie er sich verhalten sollte. Er fragte immer wieder nach seinem Vater, war aber in seinem Schluchzen nur schwer zu verstehen.
    »Was haben die vor? Die werden uns doch nicht foltern?«
    »Sei ruhig!« Diesmal hatte die Frau so scharf gesprochen, daß Jörg schon vor Schreck den Mund hielt, bis sie das Loch in der Mauer erreichten.
    Ein gegenüberliegender Scheinwerfer warf sein blasses Licht auf rostige Gitterstäbe, die innerhalb des Mauerwerks steckten und einen Ausbruch aus eigener Kraft so gut wie unmöglich machten.
    Von außen konnte der Käfig durch einen Riegel geöffnet werden, von innen war dies leider nicht möglich.
    Noch immer stand Heinz Gerber in seiner gebückten Haltung.
    Der rechte Arm war ihm dabei in die Höhe gebogen worden, und sein Atem drang pfeifend durch den offenen Mund.
    Akim Samaran ließ seine kleine Geisel los. Edda taumelte zur Seite, sie sah aus, als würde sie von einem Schwindel gepackt werden, ihre blonden Zöpfe zitterten, das Gesicht sah fahl aus, und die roten, vom Weinen entstandenen Flecken auf den Wangen wirkten wie dunkle Muster.
    »Komm her!« flüsterte Uta.
    Edda gehorchte. Auf wackligen Beinen ging sie auf ihre Mutter zu.
    Samaran kümmerte sich nicht um sie. Er war damit beschäftigt, den Riegel zur Seite zu schieben. Das schaffte er nach einem zweimaligen Versuch. Das Eisen quietschte erbärmlich in den Scharnieren. Alles hörte sich so verdammt echt an.
    Die Gerbers litten Höllenqualen. Sie schauten zu, wie Samaran die Person aus dem Loch zerrte, die bisher darin gesessen hatte. Es war eine Wachspuppe gewesen. So verformt, als wären bei einem Menschen sämtliche Glieder gebrochen worden.
    Samaran warf sie zu Boden. Sie blieb so liegen, daß ihr Gesicht von den anderen zu sehen war. Der Schrecken war täuschend echt nachmodelliert worden.
    Mit dem Fuß schleuderte Samaran sie noch ein Stück zur Seite, weil sie im Wege lag. Danach nickte er Kamikaze zu, bevor er seinen flüsternden Befehl gab.
    »Jetzt er!«
    Darauf hatte der Killer nur gewartet. Er ließ den Arm des Mannes los, der nach unten sank, faßte aber sofort zu und hievte Heinz an den Hüften hoch, als wäre dieser ein leichtes Spielzeug. Allein dieser Kraftakt bewies, welche Energie in dem Körper dieses gefährlichen Mannes steckte.
    Uta konnte nicht hinsehen. Sie hatte die Hände gegen das Gesicht gepreßt, hörte ihr eigenes Schluchzen und auch das leise Weinen ihrer beiden Kinder, denen dieser Schrecken nicht erspart wurde.
    Ein klirrendes und gleichzeitig dumpf klingendes Geräusch riß sie wieder aus ihrer Erstarrung.
    Sie schaute hoch.
    Heinz befand sich im Käfig. Zudem war ihr Mann ziemlich groß.
    Er hockte, kniete oder lag dort in einer Haltung, die man kaum beschreiben konnte, dabei war sein

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