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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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nicht mehr laufen kann, haben wir nur Schwierigkeiten mit ihm. Wir nehmen ihn mit an den See.«
    Challay nickte.
    Wenn Challay hier in dieser Halle den Finger am Abzug der MP gekrümmt hätte, so hätte ich nichts dagegen tun können.
    Gegen die Maschinenpistole war ich machtlos. Selbstverständlich hätte ich irgendeine verzweifelte Aktion unternommen, aber ich glaube nicht, dass ich davongekommen wäre.
    Raags Entschluss, mich erst am Seeufer umzubringen, ließ mir eine Galgenfrist. Ich hoffte auf eine bessere Chance.
    »Geh zum Wagen!«, befahl mir der Farbige.
    Trac Warner wandte sich um Und ging auf den Lieferwagen zu.
    Mit dem, was dann geschah, hatte niemand gerechnet.
    Aus dem Kofferraum des Thunderbirds schoss eine Stichflamme hoch. Etwas wie der Schlag einer riesigen unsichtbaren Faust nagelte mich an die Wand. Eine krachende Explosion erschütterte die Lagerhalle.
    ***
    Ich fand mich auf dem kalten Betonboden wieder. Unmittelbar neben mir lag die hintere Stoßstange des Thunderbirds. Es war reiner Zufall, dass das Ding mich nicht erschlagen hatte.
    Ich sprang auf, und ich wunderte mich, dass ich es konnte.
    Die Halle sah wie nach einem Luftangriff aus. Die Kisten waren nach allen Seiten auseinandergeschleudert worden, und die meisten waren aufgeplatzt. Glassplitter übersäten den Fußboden. Es roch durchdringend nach Whisky.
    Die Überreste des Thunderbirds standen auf demselben Platz, ohne Kofferraumdeckel, ohne Glas in den Fenstern, mit nur noch zwei Vorderrädern. Der ganze Schlitten brannte sanft vor sich hin. Der Lack warf Blasen, und auf den Polstern tanzten kleine Flammen. Der Benzinrest im Tank musste gleich bei der Explosion hochgegangen sein.
    John Raag lag nur wenige Schritte von der Stelle entfernt, an der ich niedergestürzt war. Er rührte sich nicht. Die beiden anderen, Trac Warner und Duck Challay, waren ebenfalls von der Explosion umgerissen worden. Aber während Warner reglos lag, versuchte der Farbige, auf die Füße zu kommen.
    Mein erster Impuls war, mich um die Gangster zu kümmern. Ich machte einen Schritt auf Raag zu, als Challay den Kopf hob und mich ansah.
    Der Junge hatte zwar seine fünf Sinne noch nicht vollständig wieder zusammen, aber er hielt immer noch krampfhaft die Maschinenpistole in den Fingern. Der Kerl war zu weit von mir entfernt, als dass ich ihn ohne Risiko hätte erreichen können.
    Ich verzichtete darauf, den Samariter zu spielen, sondern machte mich auf die Socken, in Richtung Seitentür, durch die der Mann im Overall die Halle verlassen hatte.
    Noch bevor ich die Tür erreichen konnte, richtete sich Challay auf die Knie auf. Er riss die Maschinenpistole hoch. Ich rannte.
    Die Kugelspritze hustete eine Serie hinaus, aber der Farbige zielte miserabel.
    Der Explosionsdruck hatte die Tür aufgedrückt. Mit einem langen Satz warf ich mich ins Freie, und dann zwang ich mir einen Fünfhundertyardsprint ab, bis ich zwei Häuserecken zwischen mich und den Schauplatz gebracht hatte. Körperlich fühlte ich mich völlig in Ordnung, aber mir flimmerte es vor den Augen, wenn ich an Cathleen Corinne dachte. Die schöne Lady hatte mich nicht nur Gangstern in die Hand gespielt, in der vollen Gewissheit, dass sie mich ebenso gut direkt bei einem Beerdigungsinstitut hätte abliefern können; sie hatte außerdem in den Wagen eine massive Sprengladung gepackt, um Tasbeens Feinde in die Luft zu jagen. Dass ich bei dieser Gelegenheit mit hochging, war ihr völlig gleichgültig.
    Der Zufall wollte es, dass ein Taxi die Straße hinunter auf mich zukam. Ich sprang auf die Fahrbahn und winkte. Der Taxifahrer stoppte. Wahrscheinlich bedauerte er es, als er mich genauer ansah. Ich hatte ein paar Schrammen im Gesicht, ein Ärmel meiner Jacke war zerfetzt, und die Jacke selbst war angesengt, aber er konnte nicht wieder Gas geben, denn ich hatte die Seitentür schon aufgerissen.
    »Kennen Sie die Legwood Station?«
    »Hm«, knurrte er. Ich sah, dass er die linke Hand sinken ließ und nach einem Schraubenschlüssel tastete, der aus der Seitentasche ragte.
    Ich griff in die Tasche und hielt ihm eine Hundertdollar-Note unter die Nase.
    »Die können Sie haben, wenn Sie mich zur Legwood Station fahren. Es geschieht Ihnen nichts. Ich bin nicht so gefährlich, wie ich aussehe.«
    Er zog die Hand zurück.
    »Steigen Sie ein!«, sagte er.
    Ich ließ mich auf den Sitz fallen, gab ihm den Hunderter und zog die Tür zu.
    Er verstaute den Schein sorgfältig.
    »Beeilen Sie sich!«, drängte ich.
    Er

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