Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
Vom Netzwerk:
fuhr los.
    »Was ist Legwood Station?«, fragte ich.
    »Eine Tankstelle auf der Straße nach Sheboyan, etwas außerhalb der Stadt, unmittelbar oberhalb des neuen Jachthafens.«
    »Ah, das ist richtig«, stellte ich zufrieden fest. Cathleen hatte davon gesprochen, dass Raag den unverzollten Schnaps im Jachthafen übernahm.
    Während das Taxi dahinglitt, überlegte ich, ob ich richtig handelte.
    Wenig später sagte der Fahrer: »Dort vorn, das ist die Legwood Station.«
    Ich sah die große Leuchtreklame einer Benzinmarke.
    »Wo ist der Weg zum Jachthafen?«
    »Eine halbe Meile hinter der Station.«
    »Fahren Sie mich bis dorthin.«
    Er passierte die Tankstelle und stoppte den Wagen an einer Abzweigung, die hinunter zum Seeufer führte.
    »Danke! Am besten vergessen Sie, dass Sie mich gefahren haben.«
    »Für hundert Dollar vergesse ich ’ne Menge!«
    Ich warf den Schlag zu und trabte die Straße hinunter. Sie endete nach einigen Hundert Yards auf einem großen Parkplatz.
    ***
    Milwaukees Jachthafen ist einer der modernsten für Privatboote aller Größenordnungen.
    Wie ein richtiger Hafen hat er gemauerte Piers mit Bootshaus und Verladekran und was sonst noch dazugehört.
    Ich ging langsamer, als ich die Hafenanlage erreichte. Ich versuchte, mich zu orientieren. Auf den meisten Piers brannten zahlreiche Bogenlampen, aber die letzten fünf Kais lagen in völliger Dunkelheit.
    Trotz der Dunkelheit erkannte ich an den Schattenrissen der Jachten, dass an den unbeleuchteten Piers jeweils nur eine Jacht vertäut lag. Alles große Kähne. Das also waren die Anlegestellen für die Schiffe der Millionäre. Die Eingänge zu den Piers waren durch große Drahttore verschlossen.
    Am letzten Pier lag kein Schiff. Auf der Anlage stand ein großes Bootshaus. Der Bau bedeckte zwei Drittel der Kais und reichte bis zur Spitze.
    Natürlich wusste ich nicht, an welchem Pier Raag den geschmuggelten Whisky übernahm. Aber die Tatsache, dass keine Jacht an diesem Pier lag, ließ ihn mir verdächtig erscheinen.
    Sehr vorsichtig pirschte ich mich näher, aber ich vermochte zunächst nichts zu entdecken. Schon dachte ich daran, das Drahttor zu übersteigen, als ich im Schatten des großen Bootshauses eine kleine Flamme aufzucken sah. Irgendjemand stand dort und zündete sich eine Zigarette an.
    Ich zog mich zurück. Der Bursche hatte mich offenbar nicht bemerkt, sonst hätte er sich die Zigarette nicht angesteckt.
    Ich war bereit, eine Wette tausend gegen eins einzugehen, dass Cathleen Corinne das Feuerwerk mit dem Thunderbird nicht nur veranstaltet hatte, um der Raag-Gang einen Schrecken einzujagen.
    Wenn sie und Tasbeen ein Achttausend-Dollar-Auto opferten, dann wollten sie bei dem Geschäft einen Gewinn herausholen, und dieser Gewinn konnte nur Raags Schnapsladung sein. Solche illegalen Lieferungen werden.gewöhnlich im Voraus bezahlt. Für Tasbeen wäre ein bildschöner Reinverdienst dabei herausgesprungen, wenn er die Ware über die von ihm abhängigen Nightclubs, Bars und Kneipen in Chicago verkaufte.
    Der Kahn, der die Ware brachte, musste sich irgendwo in der Nähe befinden. Vermutlich fuhr er ohne Licht. Trotzdem musste seine Silhouette zu erkennen sein, wenn er nahe genug heran war.
    Die Jachten versperrten mir den freien Ausblick auf den See. Ich überkletterte das Tor zum Nachbarpier, lief an der dort liegenden Jacht vorbei bis zur Spitze des Anlegekais. Dort am Rand des Wassers, ließ ich mich auf die Knie nieder und spähte auf.den See hinaus.
    Beinahe hätte ich laut aufgelacht. Keine dreihundert Yards vom Pier entfernt schwamm ein Kutter langsam auf den Jachthafen zu. Sämtliche Lichter, mit Ausnahme einer kleinen Lampe am Bug, waren gelöscht.
    Ich legte mich flach auf das Pflaster, um die Umrisse des Schiffes besser erkennen zu können. Es schien sich um einen der altmodischen Frachtkutter zu handeln, die für Warentransporte zwischen den Städten am Seeufer benutzt werden.
    Fünf Minuten später konnte ich das Tuckern der Maschine hören. Der Kahn hielt genau auf das Nachbarpier zu, aber dort war immer noch nicht die geringste Spur von Leben zu entdecken. So sicher, als würde er von einem Magnet angezogen, bewegte sich der Kutter auf das Pier zu. Irgendjemand musste sich dort befinden, der dem Mann am Steuer des Kutters Signale gab, sonst hätte er unmöglich sein Schiff so zielgenau führen können. '
    Vielleicht lotsten sie den Kutter drahtlos heran. Sie brauchten dazu nicht mehr als ein Walkie-Talkie-Gerät, und sie

Weitere Kostenlose Bücher