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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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wohin?«
    »Nach Milwaukee.«
    Ich wartete mit der nächsten Frage, bis ich den Thunderbird vom Parkplatz hinuntergesteuert hatte.
    »Wollen Sie Ralph Raag einen Besuch abstatten?«
    »Du bist gut informiert, Rod.«
    »Kein Kunststück! In Chicago pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass nicht nur zwischen Jack Tasbeen und Pash McCrown der große Krieg ausgebrochen ist, sondern dass Ralph Raag aus Milwaukee auch noch mitmischt. Warum fahren Sie in die Höhle des Löwen, Cathleen?«
    Sie nahm zwei Zigaretten aus einem Behälter am Armaturenbrett des Wagens, zündete beide an und schob mir eine zwischen die Lippen.
    »Wir wissen, dass Raag morgen oder übermorgen eine Ladung unverzollten Whisky erhält. An der einzelnen Flasche ist das kein überragendes Geschäft, aber Raag hat es groß aufgezogen. Es gibt drei Dutzend Bars und Schnapsläden in Milwaukee, die er dazu gezwungen hat, seine Ware abzunehmen und zum vollen Preis zu verkaufen. Der Umsatz ist so groß, dass Raag alle zwei Wochen eine ganze Schiffsladung erhält.«
    »Ihr wollt die Ladung abfangen?«
    »Genau! Es wäre der kürzeste Weg, um ihm das Wasser abzudrehen. Er könnte seine Läden nicht beliefern. Das ganze Geschäft bräche zusammen.«
    »Wollen Sie mit mir allein ein ganzes Schiff aufbringen?«
    »Rede keinen Unsinn, Rod! Ich will in Milwaukee einen Mann treffen, von dem ich Einzelheiten zu erfahren hoffe, auf welche-Weise Raag die Ladung übernimmt. Soviel wir wissen, spielt sich die ganze Sache im Jacht-Hafen von Milwaukee ab. Wenn die Luft rein ist, wird das Schmugglerboot mit Signalen in den Hafen gelotst. Wir müssen nur noch erfahren, welche Signale vereinbart wurden. Das will ich heute herausfinden.«
    »Welche Rolle soll ich dabei spielen?«
    Sie lächelte mich an. »Die Rolle des Leibwächters. Ich kann keinen anderen von Tasbeens Leuten mitnehmen. Sie sind zu bekannt. Dich kennen die Raag-Burschen noch nicht.«
    Sie lehnte sich gegen mich.
    »Pass gut auf mich auf, Rod! Und fahr schneller. Wir müssen um neun Uhr in Milwaukee sein.«
    ***
    Wir erreichten die Stadtgrenze Milwaukees zehn Minuten nach neun Uhr. Cathleen, deren Kopf nahezu während der gesamten Fahrt an meiner Schulter geruht hatte, richtete sich auf.
    »Biege in die übernächste Straße rechts ein«, sagte sie.
    Auf diese Weise dirigierte sie mich durch die Stadt hindurch, bis wir in einer düsteren und ausgestorbenen Gegend landeten.
    »Jetzt stopp!«, befahl sie. Ich bremste am Fahrbahnrand.
    Sie öffnete den Wagenschlag.
    »Mag sein, du musst eine halbe Stunde oder länger warten. Ich weiß nicht, ob unser Vertrauensmann pünktlich sein wird.«
    »Warum nehmen Sie mich nicht mit, Cath? Wenn Ihnen irgendetwas zustößt, kann ich verdammt wenig dagegen unternehmen.«
    Sie streckte den Arm aus und zeigte in die Dunkelheit hinein.
    »Der Treffpunkt liegt nur zweihundert Yards entfernt, Rod. Sollte etwas passieren, so wirst du es hören.«
    Sie öffnete ihre Handtasche und hielt sie mir unter die Nase. Ich sah den Lauf einer ausgewachsenen Pistole zwischen Puderdose und Zigarettenetui.
    »Lass dir die Zeit nicht lang werden!«
    Sie ging die Straße hinunter. Einmal noch sah ich ihre Gestalt im Licht einer einsamen Straßenlaterne auftauchen. Dann wurde sie endgültig von der Dunkelheit verschluckt.
    Ich stieg aus und inspizierte die Gegend, soweit es sich bei der Dunkelheit machen ließ. Es musste sich um ein Fabrikgelände handeln, denn links zog sich eine Mauer entlang, während sich rechts mehrere Lagerschuppen aneinanderreihten. Niemand ließ sich auf der Straße blicken, und ich kehrte zum Thunderbird zurück.
    Eine halbe Stunde lang patrouillierte ich um den Wagen herum. Ein- oder zweimal tauchten Menschen in der Dunkelheit auf, aber sie gingen an mir vorbei, ohne sich um mich oder den Wagen zu kümmern.
    Ich setzte mich wieder hinter das Steuer und zündete mir eine Zigarette an. Während ich noch rauchte, sah ich, dass in einem der Lagerschuppen ein Tor geöffnet wurde. Gelbes Licht fiel in breiter Bahn auf die Straße. Ein Lastwagen rollte heraus, bog ein und donnerte an mir vorbei.
    Am Motorengeräusch hörte ich, dass der Fahrer eine Sekunde lang den Fuß vom Gas nahm, als die Scheinwerfer des Thunderbird ihn erfassten. Gleich aber rollte der Truck weiter. Im Rückspiegel sah ich, dass er in der nächsten Querstraße verschwand.
    Fünf Minuten später hörte ich die Schritte eines Mannes. Ich drehte den Kopf. Der Mann kam nahe am Wagen vorbei, blieb aber

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