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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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ausgeschlossen, dass das Girl am Telefon nichts anderes war als eine ahnungslose Sekretärin.
    »Kann ich Mr. Raag sprechen?«
    »Mr. Raag ist für einige Tage verreist.«
    Auch der Milwaukee-Gangster schien es vorgezogen zu haben, sich zunächst einmal unsichtbar zu machen.
    »Können Sie mich mit Mr. John Raag verbinden?«
    Das Girl zögerte, bevor es sagte: »Ich versuche es. Warten Sie bitte einen Augenblick!«
    Es knackte einige Male in der Leitung. Ich nahm an, dass sie das Gespräch an die Lagerhalle weitergab, falls sie dort inzwischen einen neuen Apparat besaßen.
    Offenbar besaßen sie ihn, denn ich erhielt die Verbindung mit John Raag. Obwohl er sich nur mit einem sparsamen »Hallo«, meldete, erkannte ich seine helle, ein wenig gequetscht klingende Stimme.
    »Du sprichst mit Rod Stire, Raag«, sagte ich. »Ich denke, du hast selbst gemerkt, dass ich davongekommen bin, aber ich möchte nicht, dass du annimmst, ich sei in einem Trab bis nach New York gelaufen. Ich bin durchaus noch in der Nähe, Raag, in deiner Nähe, in Duck Challays Nähe, in Trac Warners Nähe und schließlich auch in der Nähe deines Bruders.«
    Auch dieses Telefongespräch beendete ich sofort, ohne ihm die Zeit für eine Antwort zu lassen. Weder in dem Gespräch mit Catbleen Corinne noch in dem mit John Raag sprach ich eine Drohung aus.
    Dennoch brauchte ich mir über die Wirkung meiner Worte keine Sorgen zu machen. Verbrecher, die vor einem Mord nicht zurückschrecken, setzen die gleiche Einstellung bei jedem voraus, den sie ebenfalls für einen Verbrecher halten. Cath Corinne und John Raag würden aus meinen Worten mehr heraushören, als sie wirklich bedeuteten.
    Pash McCrown, den Gangster von Detroit, konnte ich nicht anrufen. Wir wussten nicht, wo McCrown sich augenblicklich aufhielt. Die einzige Adresse, die Whitman und Steward hatten beschaffen können, lautete Ruring Street 104, und es sollte die Adresse von Hank Storsky sein.
    Ich führte ein drittes Gespräch. Es meldete sich das Benson Hotel und ich verlangte Mr. Phil Decker.
    Sie verbanden mich mit Phils Zimmer. Vor vier Stunden war er in Chicago eingetroffen, hatte mich angerufen, und aufgrund seines Anrufes hatte ich meine Telefonaktion gestartet.
    »Wir können anfangen«, sagte ich, als er sich gemeldet hatte. »Ich habe mit Cathleen Corinne und John Raag gesprochen. Beide Gangs werden wie wild anfangen mich zu suchen. Ich würde mich nicht wundern, wenn auch Raag seine Leute nach Chicago schickte.«
    »Also fahren wir?«, erkundigte sich Phil.
    »Ja. Während sie hier in Chicago nach mir herumschnüffeln, unternehmen wir unseren ersten Vorstoß in Detroit. Ich starte in einer halben Stunde.«
    »In Ordnung! Ich fahre zur gleichen Zeit. Wie lange werden wir in Detroit bleiben?«
    »Das hängt davon ab, was uns gelingt. Ich rechne mit mindestens drei oder vier Tagen.«
    »Es bleibt beim vereinbarten Treffpunkt?«
    »Selbstverständlich! Du siehst mich morgen früh auf dem Washington Place. Von diesem Augenblick an ist es deine Sache, den Anschluss zu halten.«
    »Keine Sorge! Sie haben mir in New York einen Rambler gegeben, der mindestens dreißig Meilen in der Stunde mehr macht als dein alter Chevrolet.«
    Ich brauchte nicht zu packen. Ich stopfte die Zahnbürste und den Rasierapparat in eine neu erstandene Aktentasche, denn der Koffer, den ich aus New York mitgebracht hatte, stand noch im Hotel. Ich hatte mich gehütet, ihn abzuholen, denn schließlich kannte Cath Corinne die Adresse.
    Unter der Achsel fühlte ich den Druck einer neuen Luger, die aus den Beständen des FBI Chicago stammte.
    ***
    Von Chicago nach Detroit sind es einige Meilen mehr als nur ein Katzensprung.
    Ich quälte meinen alten Chevy den ganzen Tag über und noch einige Stunden der Nacht. Er hielt durch, und so stand ich am anderen Morgen pünktlich um neun Uhr auf dem Washington Place in der Nähe der Erie See Station der Autostadt.
    Ich hatte mir eine Litfaßsäule als Rückenstütze ausgesucht. Plötzlich stand ein Mann neben mir und interessierte sich für die Ankündigungen der Detroiter Theatervorstellungen. Der Mann war Phil.
    Ich behielt meine Haltung bei, blickte gleichgültig in den Straßenverkehr und sagte halblaut: »Ich fahre jetzt zur Ruring Street 104, Storskys. Wohnung. Ich glaube, es hat keinen Sinn, das Haus lange zu beobachten. Wir kennen die Verhältnisse nicht. Ich werde ihm gleich auf die Bude rücken.«
    »Was passiert, wenn du ihn antriffst?«
    »Ich nehme ihn fest und lasse

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