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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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»Ich koche vorzüglichen Kaffee!«, versicherte sie.
    »Vielen Dank! Vielleicht bei einer anderen Gelegenheit.«
    Sie zog einen Schmollmund.
    »Nicht einmal Ihren Namen haben Sie mir genannt.«
    »Oh, Verzeihung! Ich heiße Rod Stire!«
    Sie unternahm einen letzten Versuch, aus unserer Begegnung noch ein wenig Spaß für sich herauszuholen.
    »Sie dürfen mich Lil nennen, wenn ich Sie mit Rod anreden darf.«
    »Selbstverständlich dürfen Sie, Lil«, antwortete ich und zog mich zur Tür zurück. »Und richten Sie Hank einen schönen Gruß von mir aus.«
    ***
    Als ich in der Walsh Street vor der winzigen Imbissstube stand, über deren Eingang ein Schild mit der Aufschrift Espresso Antonio hing, musste ich beim Gedanken an Storskys Freundin grinsen. Ich hoffte sehr, der Gangster würde seinen Zorn nicht an dem Girl auslassen, wenn es ihm von dem Besuch erzählte.
    Der Eingang zu den Wohnungen befand sich rechts von dem Lokal. Ich musste an der Schaufensterscheibe des Ladens vorbei, die nur unvollkommen von einer schmuddeligen Gardine verhängt war. Ich warf einen Blick in die Bude und stockte. An der Theke stand ein Mann. Er wandte mir den Rücken zu, aber ich erkannte Palman an seiner Gestalt und den rötlichen Haaren.
    Zehn Sekunden später drückte ich die Tür des Espressos auf. Eine Art Glockenspiel bimmelte. Ich schloss die Tür mit der linken Hand, und das Glockenspiel bimmelte wieder.
    Palman drehte sich nicht um, aber der schwarzlockige italienische Besitzer des Espressos, der hinter der Theke stand und mir das Gesicht zuwandte, lächelte, um mich als Gast zu begrüßen.
    Irgendetwas in meiner Haltung verriet ihm, dass ich nicht gekommen war, um bei ihm Kaffee zu trinken. Sein Lächeln erlosch wie weggewischt, und er machte eine Bewegung rückwärts, um sich rasch in Sicherheit bringen zu können.
    Palman hob den Kopf, sah das besorgte Gesicht des Italieners, drehte sich um und - nun, sein Gesicht hätte ein Foto gelohnt. Maßlose Überraschung zeichnete sich darin ab und machte langsam dem Ausdruck der Angst Platz. Sogar seine Sommersprossen wurden blass.
    »FBI«, sagte ich. »Du bist verhaftet. Ich mache dich darauf aufmerksam, dass…«
    Mich trennten nur noch drei Schritte von ihm. Er versuchte es dennoch, eine Hand in den Jackenausschnitt zu bringen.
    Ich warf mich gegen ihn, erwischte sein Handgelenk, drückte ihm den Arm nach hinten und nagelte ihn so an der Theke fest.
    »Bleib friedlich, Palman«, knurrte ich.
    Mit der linken Hand griff ich unter seine Jacke und fischte die Pistole aus dem Halfter. Ich ließ ihn los, trat einen Schritt zurück und zeigte ihm meinen Ausweis und den Haftbefehl. Dann warf ich das Schießeisen hoch, fing es wieder auf und sagte: »Man bekommt Übung darin. Das ist das zweite Mal, dass ich dein Arsenal beschlagnahme.«
    Ich versenkte Palmans Kanone in die Jackentasche und ließ die Hand am Griff.
    »Lass uns gehen, mein Junge!«
    Er rang keuchend nach Luft. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu.
    »Lass mich laufen!«, stieß er hervor. »Komm!«, beharrte ich. Fast willenlos schlurfte er vor mir her. Phils Rambler stand nur wenige Schritte die Straße hinunter. Ich gab meinem Freund ein Zeichen. Er setzte den Wagen in Bewegung, fuhr an mir vorbei und bog in die nächste Querstraße ein.
    Ich hielt Palman am Arm und die rechte Hand in der Tasche. Der Kerl schwankte, als wäre er betrunken, und bei jedem zweiten Schritt knickte er in den Knien ein. Die Angst hielt ihn in ihren Klauen.
    Noch bevor ich die nächste Straßenkreuzung erreichte, stotterte er: »Wenn du mich laufen lässt, habe ich einen Tipp für dich, G-man.«
    »Lass hören!«
    »Wir treffen heute Abend in Monroe einen Mann, der unserem Chef zwanzig Pfund Heroin liefern will.«
    Monroe ist eine kleine Stadt südlich von Detroit.
    »Wo in Monroe?«
    »In einem kleinen Bungalow direkt am Seeufer.«
    »Du kannst mir die Stelle genau beschreiben?«
    »Ich… ich war noch nie dort, aber Jim kennt den Bungalow.«
    »Wer ist Jim?«
    »Jim Frood, mit dem ich zusammen in dem Inn in Chicago war.«
    »Ah, dein Freund mit der Vorliebe für gelbe Krawatten. Du bist mit ihm verabredet?«
    »Er sollte mich abholen!«
    »Wann?«
    »Am Nachmittag um fünf Uhr.«
    »Und wo?«
    Für die Passanten musste es so aussehen, als wären wir zwei Männer, die müßig an einer Ecke standen und sich über irgendwelche Belanglosigkeiten unterhielten.
    »Frood holt mich mit einem blauen Ford ab. Wir sollen Hank Storsky um sieben Uhr auf

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