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0384 - Skylla, die Menschenschlange

0384 - Skylla, die Menschenschlange

Titel: 0384 - Skylla, die Menschenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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am Horizont mit dem Himmel verschmolz.
    Als romantisch und reizvoll sah sie den kleinen Fischerhafen an, der zum Ort Muracca und zum offenen Meer hin durch eine wellenbrechende Mauer geschützt war.
    Glenda hatte nur mehr wenige Meter zu laufen, um ihr Ziel zu erreichen. Sie war gespannt, wie die Marquesa ihre Ankunft aufnehmen würde. John Sinclair, der sich im Ort befand, hatte zuerst mitgehen wollen, es sich dann jedoch überlegt. Sollte irgend etwas passieren, würde Glenda ihn über Funk verständigen. Das Gerät hatte sie tief in ihrem Rucksack verborgen.
    Ein Düsenriese flog hoch über ihrem Kopf. Sicherlich brachte er die Touristen nach Neapel. Wer die Schlepperei nicht gewohnt ist, kommt schnell ins Schwitzen. Wie Glenda. Sogar ihr Stirnband war schweißnaß.
    Vor der Burg würde der Weg breiter. Glenda sah Reifenspuren!
    Sie stand vor dem Hauptgebäude. Trutzig ragte die Burg in die Höhe. Eine Mauer, die einen Hof umschloß, war nicht vorhanden. Errichtet war das Gebäude aus flachen Bruchsteinen. Es mußte eine Heidenarbeit gekostet haben, so hoch zu bauen.
    Die Dächer besaßen die blaßroten Pfannen, die so typisch für südliche Regionen waren. Efeu und andere Gewächse rankten an den Mauern hoch. Vögel nisteten in den zahlreichen Spalten und Rissen.
    Man hörte das Rauschen des Meeres und das Donnern der Wellen gegen die felsige Küste.
    Ein breites Eingangsportal bot sich den Blicken der einsamen Wanderin, und als sie nähertrat, entdeckte sie auch einen Klingelknopf und einen altmodischen Klopfer.
    Ob man ihre Ankunft beobachtet hatte, wußte Glenda nicht, sie konnte es sich allerdings vorstellen, weil der Weg vor den Bug ziemlich frei war.
    Sie schellte.
    So forsch sie sich noch nach der Landung gegeben hatte, jetzt bekam sie doch leichtes Herzklopfen. Automatisch dachte sie an die sechs vermißten und wohl toten Mädchen. Sie wollte keinesfalls das siebte sein. Dennoch hatte sie das Gefühl, vor der Höhle des Löwen zu stehen.
    Zunächst tat sich nichts.
    Kein Öffnen der Tür, nicht einmal Schritte in der Nähe. Es blieb ruhig.
    War niemand da?
    Glenda versuchte es ein zweitesmal, und jetzt brauchte sie nur noch Sekunden zu warten, als sie das drehende Geräusch eines Schlüssels im Schloß vernahm, bevor die Tür geöffnet wurde.
    Wie es sich für einen Schloßeingang gehörte, quietschte sie in den Angeln. Über Glendas Lippen zuckte ein Lächeln. Sie war gespannt, wer sie empfangen würde und zuckte Sekunden später zurück, als sie in das Gesicht mit der dunklen Brille schaute.
    Der Mann stand auf der Türschwelle wie ein Felsbrocken. Er hatte einen Arm ausgestreckt, mit dessen Hand er sich an der Türkante abstützte. Ansonsten schaute er Glenda durch die fast schwarzen Gläser der Brille an und schob sein Kinn ruckartig vor.
    Glenda kostete es Überwindung zu lächeln und die Worte möglichst freundlich zu sprechen. »Bon giorno«, grüßte sie. »Haben Sie Platz für eine einsame Wanderin?«
    Er gab keine Antwort.
    Glenda versuchte es noch einmal mit ähnlichen Worten und sah die bezeichnende Gestik des Mannes, wie er mit seinem Zeigefinger auf seinen Mund deutete.
    Glenda verstand.
    Er konnte nicht sprechen, er war stumm.
    »So ist das«, sagte sie. »Tut mir leid, aber ich hätte gern die Marquesa gesprochen.«
    Der Brillenträger hob die Schultern.
    Glenda schüttelte den Kopf. Obwohl der Kerl ein Mensch war, kam er ihr vor wie eine Mauer. »Die Marquesa«, sagte sie. »Prego, ich habe eine Nachricht von Jutta bekommen…«
    »Jutta Liebig etwa?« erklang plötzlich eine Frauenstimme aus dem Hintergrund, und der Diener schuf bereitwillig Platz, als er die Stimme vernahm.
    Marquesa Eleonora Frascetti erschien, und sie war Glenda Perkins vom ersten Sichtkontakt her schon nicht geheuer. Die Frau besaß dunkel gefärbtes Haar, das ihr mageres, mit Rouge und Schminke überdeckte Gesicht, einrahmte. Die schmalen Lippen waren blutrot geschminkt. An den krallenartigen Fingern steckten zahlreiche Ringe, in deren Fassungen kostbare Steine funkelten. Die dunklen Augen in den tiefen Höhlen umrahmten eine leicht gekrümmte Nase. Sie waren fragend auf Glenda gerichtet, deren Blick auch über das lange blaue Kleid der Frau glitt.
    »Ja, Signora. Ich meine Jutta Liebig. Sie ist eine gute Freundin von mir und schrieb mir auf einer Karte, wie toll sie von Ihnen, Marquesa aufgenommen worden ist.«
    »Sagen Sie nur, mein Kind.«
    »Ja, so ist es.«
    »Dann kommen Sie doch bitte herein.«
    Glenda hob

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