Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0385 - Gefangene der Echsen

0385 - Gefangene der Echsen

Titel: 0385 - Gefangene der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
alles sehr schnell gehen. Wir müssen verschwinden, noch ehe die Sauroiden merken, was eigentlich gespielt wird.«
    »Was ist, wenn wir ihre Overalls anziehen?« schlug Teri Rheken vor. »Dann sehen wir zwar immer noch aus wie Menschen, aber wir fallen nicht mehr auf den allerersten Blick auf.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Schau dir die Sauroiden mal genau an. Ihre Anatomie unterscheidet sich doch ein wenig von der unseren. Ihre Overalls werden uns nicht passen. Wir haben ganz andere Arm- und Beinlängen.«
    »Es war ja nur mal so eine Idee«, verteidigte sich die Druidin.
    »Was ist mit Knight und dem Nörgelfritzen?« fragte Saranow. »Die beiden sind immer noch aktionsunfähig, aber ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken, sie hier liegen zu lassen.«
    »Kannst du die Steuerung übernehmen?« fragte Zamorra. »Ich versuche, die beiden zu wecken.«
    »Und wie willst du das machen?«
    Zamorra griff in die Tasche und zog den Dhyarra-Kristall hervor. »Hiermit. Das ist ein kleines Wunderding, mit dem man selbst die schwierigsten Probleme lösen kann.«
    »Hm«, machte Saranow und kletterte nach vorn, um sich hinter die Steuerung zu klemmen. »Wie funktioniert das hier?«
    »Wie beim Hubschrauber«, sagte Zainorra.
    »Hm«, machte der Russe. »Weißt du eigentlich, daß im Hubschrauber immer zwei Leute gebraucht werden? -Einer hubt, der andere schraubt.«
    »Du hast auch schon bessere Witze gemacht, Genosse Parapsychologe«, sagte Zamorra. Er kauerte sich zwischen die beiden Männer auf der Ladefläche und aktivierte den Dhyarra-Kristall. Damit versuchte er sie aufzuwecken. Bei Samson T. Knight gelang es ihm schneller als bei Bott; möglicherweise war Bott mehrmals getroffen worden.
    Aber schließlich war auch er wieder halbwegs fit.
    Entgeistert starrte er die Sauroiden an, die unmittelbar neben ihm lagen.
    »Ich glaub’s nicht«, murmelte er. Er tastete den Kopf eines der Echsenmenschen ab.
    »Passen Sie auf, vielleicht beißt er«, warnte Zamorra spöttisch. »Spätestens dann dürften Sie von seiner Echtheit überzeugt sein.«
    »Da ist doch irgend ein Trick bei«, behauptete Humphrey Bott. »Das sind doch Masken, eh? Gesichtsmasken…«
    Zamorra seufzte. »Sie müssen es ja wissen, Mister Schlaumeier.«
    Er ging wieder nach vorn. Saranow kämpfte mit der Steuerung. Zamorra hatte dafür gesorgt, daß ihr Fahrzeug seit dem Erreichen der Dschungelstraße den Schluß machte. Das erwies sich jetzt als Vorteil. Die anderen parkten bereits nacheinander vor dem Tempel der Kälte ein, der auf Zamorra einen etwas lädierten Eindruck machte, gerade so, als habe sich in seinem Inneren eine mittlere Katastrophe abgespielt. Das konnte ihm nur recht sein; der mörderische Kälte-Kult war mit seiner Lebensverachtung ohnehin nicht sein Fall.
    »Laß mich mal wieder«, verlangte er und übernahm die Steuerung, mit der er besser zurechtkam als der Russe. Wenn sie inmitten des Konvois geflogen wären, hätte es garantiert einen Unfall gegeben. So aber hatte Saranow nur dafür sorgen müssen, daß er nicht zu dicht an das vorletzte Fahrzeug herankam.
    Zamorra ließ den Transporter herumschwenken und beschleunigte. Das Luftkissenfahrzeug machte einen Satz vorwärts und entfernte sich vom Tempel und den anderen Fahrzeugen. Zamorra ließ es über einen schmalen Weg zwischen zwei Wohnbauten hindurch jagen.
    »Was machst du jetzt?« schrie Saranow. »Bist du verrückt geworden, Brüderchen Dämonenjäger? Du zer schmetterst uns an einem von diesen Straußeneiern…«
    Aber Zamorra wußte sehr wohl, was er tat. Je weiter er vom Tempel entfernt war, um so mehr Zeit blieb ihnen, unterzutauchen. Die Sauroiden waren überrascht; sie würden nicht so schnell reagieren und die Verfolgung aufnehmen können.
    Zamorra schaltete den Motor ab.
    »Raus«, schrie er.
    Das Fahrzeug sackte durch und schrammte über den Boden. Es gab einen heftigen Ruck. Das Fahrzeug kreiselte, krachte gegen einen Baumstumpf und legte sich schräg. Da hatte Teri Rheken bereits die Seitentür aufgerissen, und Knight stemmte sich gegen die rückwärtige Ladeluke, die krachend aufflog. Knight packte Bott am Arm und zerrte ihn nach draußen.
    Augenblicke später waren auch die anderen draußen.
    Zamorra drückte Knight den überzähligen Beute-Nadelwerfer in die Hand und erklärte ihm hastig, wie die Waffe funktionierte. Sie sahen sich um. War niemand auf die Bruchlandung aufmerksam geworden?
    Doch, da schaute einer herüber…
    Teri hatte ihn ebenfalls entdeckt.

Weitere Kostenlose Bücher