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0385 - Gefangene der Echsen

0385 - Gefangene der Echsen

Titel: 0385 - Gefangene der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Steinplatte wieder auf ihren kunstvoll geformten Stützbeinen, damit ein Ritual durchgeführt werden konnte. Man hatte den von Astardis als Opfer ausersehenen Priester auf die Altarplatte gelegt, direkt neben Reek Norr. So konnten die Energien besser von einem zum anderen strömen, von der Magie der Priester gelenkt und von der Magie des Dämons manipuliert, um den erwachenden Reek Norr zu dessen willenlosem Sklaven zu machen…
    Astardis stand im Hintergrund. Er brauchte nur zwei der Priester unter seiner direkten Kontrolle zu halten. Er pflanzte ihnen die Befehle ein, die sie dann ausführten. Vielleicht fragten sie sich, was diese Befehle sollten, aber sie waren nicht in der Lage, zu widersprechen.
    Da wurde es draußen laut. Adepten stürmten herein. Drei waren es, die sich sofort ehrfurchtsvoll verneigten und verstummten, als sie sahen, daß hier ein Ritual vorbereitet wurde. Sie sahen sich nach Gatnor oder Choash um, aber Gatnor war nicht da, und Choash lag bewußtlos in einem Winkel der großen Halle in der Tempelmitte. Wahrscheinlich wunderten die Adepten sich, daß hier schon wieder ein Ritual stattfinden sollte, obgleich der Tempel und gerade dieser Zeremoniensaal noch alle Anzeichen der vorangegangenen Zerstörungen aufwiesen. Hätte man nicht erst dafür sorgen sollen, daß der Tempel in neuem Glanz erstrahlte, mit stabilen, massiven Steinwänden, die nicht unter der geringsten Berührung zerbröckelten?
    Und - wie konnte ein Ritual stattfinden, ohne daß Gatnor von den Sümpfen anwesend war?
    »Was wollt ihr?« herrschte Astardis die drei Adepten an. Er wollte verhindern, daß sie sich zu eingehende Gedanken darüber machten, daß jetzt ein anderer hier das Kommando führte. Als sie den Fremden überrascht ansahen, lenkte er seine konzentierte hypnotische Macht auf einen von ihnen und zwang ihn, zu antworten.
    »Wir haben jene gefunden, die wir suchen sollten. Die Menschen, die aus der anderen Dimension in unsere Welt gekommen sind. Wir haben sie hierher gebracht. Doch einige sind hier in der Stadt entflohen.«
    »Welche von ihnen?« stieß Astardis erregt hervor.
    Die Adepten beschrieben sie ihm. Unter dem hypnotischen Zwang, den Astardis auf alle drei ausdehnte, fanden sie es jetzt fast normal, ihm zu antworten und nicht Choash, der sie eigentlich beauftragt hatte. Aber Astardis drängte ihnen den Eindruck auf, daß er von Choash autorisiert worden war, stellvertretend für ihn zu handeln und zu befehlen.
    Der Beschreibung nach mußte es sich bei den Geflohenen genau um jene handeln, auf die es der Dämon Astardis abgesehen hatte. Professor Zamorra, Teri Rheken… der Neger Samson Knight… Boris Saranow… den anderen Mann kannte Astardis nicht, hatte ihm keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
    »Wohin sind sie geflohen?«
    »Zum Haus Reek Norrs. Wir verfolgten sie und schossen auf sie, aber sie haben sich in Reek Norrs Haus verschanzt. Wir könnten das Haus stürmen…«
    »Stürmt es nur dann, wenn ihr dabei nicht die Gefahr eingeht, Zamorra und Rheken zu töten. Ich will sie lebend. Ich würde mich selbst darum kümmern, aber ich bin in Eile. Reek Norr muß erweckt und vom Kälteschock geheilt werden. Er bekam eine Überdosis der Nadeln in den Körper.«
    »Was geschieht, wenn wir nicht in der Lage sind, das Haus zu stürmen, ohne die Gesuchten zu verletzen oder zu töten?«
    »Dann belagert sie, ihr Narren, bis ich mit Reek Norr komme!« fuhr der Dämon sie an. »Und nun handelt, anstatt uns hier weiter zu stören. Seht ihr nicht, daß das Ritual der Erweckung und Heilung nicht länger warten kann?«
    Die verwirrten Adepten verneigten und entfernten sich. Die Priester warfen Astardis mißtrauische Blicke zu. Aber der Dämon erteilte einigen von ihnen nacheinander den hypnotischen Auftrag, mit dem Ritual zu beginnen.
    Nach wie vor lagen der allmählich sterbende Reek Norr und der bewußtlose Priester nebeneinander auf dem Altarstein. Die anderen Priester umrundeten den Stein jetzt und begannen, den einleitenden Gesang einzustimmen. Die Laute der dumpfen, bedrohlichen Melodien mit ihrem beschwörenden Klang erleichterten es ungemein, die Magie zu aktivieren und sie zu steuern, die in jedem von ihnen wohnte und durch die Ausbildung zum Priester verstärkt worden war.
    ***
    Reek Norr war zäh. Er kämpfte mit all seiner inneren Kraft gegen die Kälte an, die in seinem Körper fraß und zehrte und ihn zu töten versuchte. Er wollte aber nicht sterben, nicht hier im Tempel der Kälte, zwischen seinen

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