0385 - Horrornacht im Himmelbett
können.«
»Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn sie den Würfel haben, ist so etwas möglich.«
»Glaubst du denn im Ernst, daß ihnen der Spuk den Würfel permanent überläßt?«
»Was wissen wir schon von seinen Plänen?«
Suko bückte sich und faßte den Mann unter. Er sah tatsächlich makaber aus mit seinen vier Armen. Mein Freund zog ihn hinter dem Tresen hervor und legte ihn dann davor zu Boden, wo wir ihn noch besser sehen konnten.
Ich fühlte nach der Haut. »Kalt«, flüsterte ich.
»Wie bei einem Toten?«
Suko bekam keine Antwort, denn ich suchte nach dem Herzschlag und mußte aufgeben, da ich ihn nicht ertasten konnte. »Da ist auch nichts zu machen«, sagte ich.
»Also haben sie ihn umgebracht«, stellte Suko fest.
»Weshalb dann die Veränderung?«
»Das frage ich mich allerdings auch.« Suko deutete auf die Treppe. »Nur sollten wir nicht uns fragen, sondern zwei andere Personen, die sich vielleicht noch im Hotel befinden.«
»Und in welchem Zimmer willst du nachschauen?«
»Es wird doch sicherlich ein Gästebuch geben.«
Sukos Idee war ausgezeichnet. Ich suchte und fand das Buch. Eine schmuddelige Kladde, an der trotzdem sicherlich alles stimmte, bis auf die eingetragenen Namen. Wer da alles Smith und Miller hieß, war schon nicht mehr zu fassen.
Mich interessierten vor allen Dingen die letzten Eintragungen. Da wurde ich auch fündig. Jemand hatte sich nur mit S und K eingetragen. »Da ist es.«
Suko schaute nach. Er murmelte die Zimmernummer. »Fünf.«
Ich nickte. »Schauen wir nach.«
Obwohl wir uns bereits eine Viertelstunde in dem Hotel aufhielten, war nichts geschehen. Kein Gast kam, niemand war gegangen, die Stille blieb.
Es war eine, die mir überhaupt nicht gefiel. Unnatürlich und drückend. Wir schritten auf leisen Sohlen die Stufen hoch, die sich unter unserem Gewicht bewegten. Auf dem ersten Absatz standen zwei staubige Zimmerpalmen, deren Blätter traurig nach unten hingen.
Wir mußten noch höher, um den Gang zu erreichen, in dem sich die Zimmertüren gegenüber lagen. Auf der rechten Seite fanden wir die ungeraden Zahlen.
Die Nummer fünf war noch soeben zu erkennen. Wir gingen noch leiser, da wir beide wußten, daß der Killer Kamikaze ein ausgezeichnetes Gehör besaß. Fast so ausgebildet wie das einer Katze.
Es war Suko, der dicht vor der Tür seinen Schritt verhielt und das Ohr in die Nähe des Holzes brachte, da er lauschen wollte.
Ich schaute ihn fragend an, doch er schüttelte den Kopf. Also nichts zu hören.
War der Raum leer?
Die nächste Arbeit teilten wir uns. Ich drückte die Klinke nach unten, und Suko holte bereits aus. Als die Klinke den Druckpunkt erreicht hatte, gab ich meinem Freund mit dem Kopf ein Zeichen.
Er trat zu! Die Tür flog nach innen, krachte mit der Klinke bis gegen die Wand und wurde von dort wieder zurückgeschleudert, da war ich bereits im Raum, hatte die Beretta erhoben und bewegte die Hand in einem Halbkreis.
Kein Akim Samaran, kein Kamikaze.
Dafür sah ich einen anderen, mir unbekannten Menschen auf dem Bett sitzen. Er kam hoch, als er die Mündung auf sich gerichtet sah und begann plötzlich zu lachen.
Ich lachte nicht, denn auch diese Person besaß vier Arme und vier Beine!
***
Hatte man uns reingelegt? Rechnen mußten wir damit. Und wenn ja, dann steckte auch Curly Inlock wahrscheinlich mit Samaran und Kamikaze unter einer Decke.
Das alles kümmerte uns im Augenblick nicht, für mich zählte der Mann mit den doppelten Armen und Beinen, der allerdings keine zwei Köpfe besaß und trotzdem eine Heidenangst hatte, denn er schaute mich mit Augen an, in denen das Grauen und die Furcht zu lesen standen.
Suko machte Licht.
Jetzt brannte auch die Kugellampe an der Decke, so daß wir uns nicht nur auf beide Leuchten auf den Nachttischen verlassen mußten. Die Person auf dem Bett litt Höllenqualen. Ich konnte mir vorstellen, wie es in ihrem Innern aussah, und wenn er seine normalen Arme oder Finger bewegte, taten es die anderen ihm nach.
Aber was war hier normal, und was war künstlich?
Erst bei genauerem Hinsehen konnten wir dies erkennen, denn das zweite Paar Arme wuchs praktisch seitwärts aus dem runden Schultergelenk hervor und war nicht so lang wie die normalen Arme.
Bei den Beinen verhielt es sich ebenso. Es war für uns ein fürchterlicher Anblick, ein Zerrbild des Schreckens, viel schlimmer als der Anblick von zehn Vampiren.
Auch die folgenden Worte des Mannes trafen mich ins Mark.
»Was hat man mit mir
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