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0385 - Horrornacht im Himmelbett

0385 - Horrornacht im Himmelbett

Titel: 0385 - Horrornacht im Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie Gräben durchzogen. An diesem Abend wirkten die Augen besonders müde, er benötigte unbedingt eine Erholung, schlüpfte endlich aus seinen Kleidern und stellte sich unter die Dusche.
    Von vier Seiten bekam er die Strahlen mit und wurde gleichzeitig massiert, was ihm natürlich gefiel und auch seine Lebensgeister wieder erweckte. Er schloß bei dieser Massage die Augen, versuchte sich zu entspannen, doch das gelang ihm nicht so ganz. Immer wieder mußte er an den Anruf des Polizisten denken. Während des Trubels unten hatte er keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken, aber jetzt wollte ihm das Gespräch nicht aus dem Kopf gehen.
    Nach einigen Minuten harter Massage zog er sich wieder an. Das Haar fönte er schnell und streifte nur ein anderes Hemd über. In den gleichen Anzug stieg er, schaute auf seine Uhr und stellte fest, daß es bis Mitternacht nicht mehr weit war. Er grinste. Eine halbe Stunde nach der Tageswende würde das junge Paar in das Zimmer verschwinden, wo das berühmte Himmelbett stand, das einmal einem Zauberer gehört hatte.
    Jetzt konnte Jerry Wade seiner Frau etwas vorzaubern.
    Dermont zog noch die Jacke über, bevor er das kleine Bad verließ.
    Er durchquerte sein Schlafzimmer und öffnete die Tür zum Wohnraum. Die Klinke hielt er fest, wollte die Tür aufdrücken, als sie ihm aus der Hand gerissen wurde.
    Dann ging alles blitzschnell. Jemand packte zu, bekam ihn am Hals zu packen, riß ihn mit viel Schwung in das Zimmer hinein und ließ dann los. Dermont flog durch das Zimmer und blieb vor der alten Biedermeier-Couch liegen. Er stöhnte, wollte wieder hochkommen, als Kamikaze ihm einen Fuß auf die Brust setzte.
    »Liegenbleiben, sonst bist du tot!«
    ***
    Der Raum erstrahlte im Glanz der kostbaren Lüster. Es war fast wie beim Jahreswechsel. Die schon leicht angeheiterte Hochzeitsgesellschaft wartete auf den Tageswechsel, denn um punkt 24 Uhr war alles vorbei. Dann wurde der Kranz abgenommen, dann fiel der Schleier, und der sogenannte »Ernst« des Lebens begann.
    »Noch drei Sekunden!« schrie einer der Brautonkel und schielte auf seine goldene Uhr.
    Alle hielten die Gläser in den Händen.
    Dann war es soweit!
    Noch einmal ließ man die Champagnerflöten erklingen. Man prostete sich zu, wünschte dem Brautpaar Glück, der Schleier fiel, die Schleppe ebenfalls, und jemand schlug vor, den Schleier zu versteigern.
    Der Mann sprang auf den Tisch. Fünf Gläser wurden zertrümmert, es machte ihm nichts.
    »Wer ist dafür?« schrie er.
    Fast alle waren es, bis auf die Braut. Sie wollte nach dem Schleier fassen und sprang hoch, aber der Mann auf dem Tisch war schneller. »Nein, Carol, den bekommst du nicht mehr zurück. Wir schicken das Geld an eine Stiftung. Einverstanden?«
    »Na gut.« Carol nickte und ließ sich in die Arme ihres Mannes fallen. Sie brachte die Lippen dicht an seine Ohren. »Hör zu, Jerry, ich habe keine Lust mehr zu feiern. Wie ist das mit dir?«
    »Ich muß noch die Stellung halten.«
    »Eine halbe Stunde gebe ich dir. Ich gehe schon vor, ziehe mich aus, mache mich frisch und warte auf dich.«
    »Im Himmelbett?«
    »Wo denn sonst?«
    »All right, ich komme dann.«
    Carol löste sich von ihrem Mann. Die Versteigerung begann bereits. Für das Brautpaar hatte niemand mehr einen Blick. Jeder wollte den Schleier besitzen, und so gelang es Carol, sich unbemerkt zu verziehen. Sie schlich auf die große Freitreppe zu, huschte sie mit gerafften Röcken hoch und erreichte dort den eingebauten Lift.
    Er führte direkt in das berühmte Hochzeitszimmer im Südturm des Schlosses. Auch dort war einiges umgebaut worden, denn zum Schlafraum gehörte ein prächtiges Bad.
    Als der Lift stoppte und die junge Frau ausstieg, spürte sie plötzlich starkes Herzklopfen. Sie wunderte sich über sich selbst, denn normalerweise machten ihr leere Zimmer nichts aus, wenn sie die Räume betrat. Hier war alles anders. Sie kam aus dem Trubel. In ihren Ohren klangen noch die Gespräche, das Gelächter und die Musikfetzen nach, und vor ihr lag das Zimmer in einer Stille, die drückend auf sie wirkte.
    Das Licht brannte.
    Kein Kerzenschein, sondern Wandleuchten, die strahlten, daß auch das Prunkstück des Raumes, das große Himmelbett erfaßt wurde. Es war einfach fantastisch.
    Carol hatte schon viel gesehen, aber so ein Bett noch nicht. Vier breite Pfosten hielten das Gestell, das von einem rotvioletten Himmel bedeckt war, dessen Vorhänge an den Seiten offenstanden, gerafft worden waren und von Kordeln

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