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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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Wolfe!«
    »Ausgerechnet zu dem, der vermutlich mit einer anderen Frau durchgebrannt ist?«
    »Sie hat noch etwas für ihn übrig, sonst hätte sie sein Bild schon längst in den Ofen gefeuert!«
    »Und wenn sie nur in eine Bar geht.«
    »Dann haben wir Pech gehabt.«
    Linda Flynn ging nicht in eine Bar!
    An der nächsten Ecke stieg sie in eines der beiden dort wartenden Yellow Cabs. Der Wagen bog in die nächste Querstraße hinein.
    Jetzt blendete ich die Lichter voll auf.
    Das Taxi fuhr auf dem Highway nach Westen.
    »Du scheinst recht zu haben, Jerry«, sagte Phil, der wie ich, eine Zigarette rauchte. »Sie hat uns vorhin belogen.«
    Nach einer halben Stunde Fahrt bog das Yellow Cab von der Hauptstraße ab. Ich fuhr langsamer, um den Abstand zu vergrößern.
    Die Gegend wurde hügelig. Kleine Wälder tauchten auf.
    »Ich bin gespannt, in welche verlassene Gegend sich ›Großfuß‹ verzogen hat«, sagte ich.
    Meilenweit kamen wir an keinem Haus vorbei.
    Immer noch leuchteten vor uns die Rücklichter des Wagens, in dem Linda Flynn saß.
    »Die tätowierte Lady lässt allerhand für den guten Will springen«, meinte Phil.
    »Das ist die Liebe«, summte ich.
    ***
    Eine Ortschaft tauchte auf. Sie hieß Greenfield. Die Straße führte gerade hindurch bis zu einer hölzernen Kirche, die auf einer Insel mitten in dem Ort stand. Wir fuhren genau wie das Taxi rechts daran vorbei.
    Dadurch verloren wir für Sekunden den Wagen aus den Augen. Als wir wieder auf die Hauptstraße einbogen, war er verschwunden.
    Ich fuhr langsam weiter. »Du siehst nach rechts, ich nach links«, sagte ich zu Phil.
    An der dritten Kreuzung entdeckten wir rechts von uns den Wagen wieder. Er hielt unter einem Baum. Von dort aus schlängelte sich ein Weg an einen Berg hoch. Der Weg wurde durch Lampen ausgeleuchtet.
    Oben auf dem Hang schimmerten Lichter durch die Nacht.
    Ich setzte zurück und parkte den Wagen an der rechten Straßenseite. Wir stiegen aus.
    Als wir um die Ecke bogen, sahen wir, wie Linda Flynn die durch Holzbretter gebildeten Stufen am Anfang des Weges hinaufstieg. Das Auto wartete mit gelöschten Lichtern unter dem Baum, dessen Äste und Zweige ein großes, plattes Dach bildeten.
    Wir drückten uns in den Schatten und gingen auf den Wagen zu. Linda tauchte am Hang der ersten Bogenlampe auf, die im leichten Wind schaukelte.
    »Du nimmst dir den Fahrer vor«, sagte ich zu Phil. »Ich gehe hinter Linda her.«
    Phil zog den Wagenschlag auf.
    Ich ging die Treppe hinauf, deren Stufen aus glitschiger Erde bestanden. Über mir ertönte ein ständiges Quietschen und Lärmen von Maschinen.
    Linda tauchte in einen dunklen Hohlweg ein.
    Ich hastete hinter ihr her. Als ich die Stelle erreichte, erkannte ich, dass der Hohlweg auf beiden Seiten von Splittbergen begrenzt wurde.
    In der nächsten Krümmung sah ich Linda Flynn wieder. Sie stieg eine hölzerne Treppe hinauf und verschwand auf einem Plateau.
    Ich beeilte mich.
    Auf der obersten Stufe der Holztreppe blieb ich stehen und sah mich um. Vor mir lag eine glatte Fläche, die in den Hang hineingegraben war. Darauf standen schwarze Baracken, hinter deren Fenstern vereinzelt Licht schimmerte. Im Hintergrund, an den Berg gelehnt, befand sich die große Steinmühle, in der Felsbrocken zu Splitt vermahlen wurden. Förderanlagen zweigten von dem großen Werk ab.
    An Drahtseilen hingen Loren, die heranschwebten, in der Steinmühle verschwanden, dort ihre Ladung abluden und leer zurückkamen. Auf der anderen Seite der Mühle führte die gleiche Transportanlage heraus, die den fertigen Splitt zu den Halden brachte und dort ablud. Die Rollen quietschten leise. Aus dem Betongebäude drang dumpfes Dröhnen. Die Anlage wurde von einigen Bogenlampen beleuchtet.
    Ich huschte schnell die Treppen hinauf und fand hinter einer alten, verwitterten Holzbude Deckung. Die Tür der Bude stand auf und wurde vom Wind bewegt.
    Linda Flynn durchquerte den Lichtkreis einer Hängelampe. Sie steuerte auf die äußerste Baracke zu, die dicht am Rande einer Splitthalde lag.
    Ich sah, wie die Frau in der Dunkelheit verschwand.
    Ich wandte mich nach links, erreichte die Reihe der Baracken und tauchte in den dunklen Raum zwischen zwei der lang gezogenen Holzschuppen. Auf der Rückseite näherte ich mich der vorderen Baracke. Vorsichtig blickte ich um die Ecke.
    ***
    Linda Flynn stand vor einem der beleuchteten Fenster und klopfte gegen die Scheibe. Niemand meldete sich. Sie klopfte stärker. Ein Windstoß fauchte den Berg

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