Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
Vom Netzwerk:
steht unten vor der Tür.«
    Ein Patrouille hatte meinen Jaguar am Rande eines Highway im Ödland gefunden. Der Schlüssel steckte im Zündschloss. Der Cop hatte ihn hergefahren. Ich dankte ihm.
    Dann wandte ich mich an Phil. »Los, Junge, jetzt hast du wieder ein Dach über dem Kopf.«
    ***
    Am Spätnachmittag wussten wir genau, dass es sich bei dem im Frachter gefundenen und später gestohlenen Skelett um das von Tom Wheeler handelte. Phil und ich hatten seine Frau aufgesucht. Sie bestätigte uns, dass ihr Mann gehinkt hatte. Von ihr erfuhren wir die Adresse des Zahnarztes bei dem Wheeler in Behandlung gewesen war. Anhand der dort befindlichen Karteikarte und des Berichts, den der Doc über den Zustand der Zähne in dem Totenschädel gemacht hatte, identifizierten wir die sterblichen Reste endgültig.
    Wie wir erfuhren, hatte einer unserer Experten nach dem aufgefundenen Oberschenkelknochen das übrige Skelett rekonstruiert und auch angegeben, welche Maße der Mensch gehabt hatte. Es konnte sich aufgrund der Angaben, die wir über den zweiten Kassierer Dan Burnett hatten, durchaus um diesen handeln.
    Phil und ich suchten noch die übrigen Männer auf, die auf der Liste vorgemerkt waren. Es kam für uns nicht viel dabei heraus. Einige erinnerten sich an die verschwundenen Kassierer und die Silvermoon. Genaue Angaben, die eventuell eine heiße Spur ergaben, bekamen wir nicht.
    Die Polizei und Highway-Patrouillen hatten nach dem Auto der Gangster gefahndet, die mich ins Ödland von Queens schleppten, ebenfalls ohne Erfolg.
    »Dann bleibt uns jetzt nur noch der Geruch von Formalin und Ammoniak«, sagte Phil, als wir die letzte Vernehmung hinter uns hatten.
    Wie wir uns zwischenzeitlich informiert hatten, war auch bei der Vernehmung von Leuten, die mit Sprengstoffverbrechen zu tun hatten, nichts herausgekommen. Einige von ihnen saßen noch im Zuchthaus und schieden als Verdächtige aus, andere hatten wasserdichte Alibis.
    »Nicht nur der Geruch bleibt«, meinte ich, »sondern auch noch eine Anschrift!«
    Phil wischte sich den Regen aus dem Gesicht. Es ging auf den Abend zu. »Heute noch?« Er schniefte wie ein Hund, sofort darauf nieste er.
    »Natürlich. Denk an ›Großfuß‹! Wo wohnt er noch?«
    »In Hoboken!«
    ***
    »Großfuß?«, fragte die Frau und musterte uns kalt. Sie mochte fünfzig sein. Ihr Gesicht war grau und aufgedunsen. Die nackte Glühbirne im Flur vertiefte die Schatten. An der Hand, mit der sie die abgeschabte Tür aufhielt, erkannte ich eine Tätowierung. Eine feuerrote Schlange, deren Schwanz in den Ärmel des schmuddeligen Bademantels aus schwarzem Plüschstoff hineinlief. Die Frau blies uns eine Wolke Zigarettenrauch entgegen. Ihre strohgelben Haare hatten lange keinen Kamm mehr gesehen.
    »So haben sie ihn auf der Olderman-Werft genannt, Mrs. Flynn!« Ihren Namen wussten wir von Fooler, außerdem stand er auf dem Schild an der Wohnungstür.
    »Miss Flynn, bitte«, stellte sie mit ihrer tiefen Stimme richtig.
    ,Großfuß’ hatte - laut Adressenangabe von Oldermans Personalchef -in einem der Häuserblocks zwischen Hudson Boulevard und Summit Avenue seine Wohnung.
    Es war ein großes, fünf Stockwerke hohes Gebäude am Rande einer schmalen, holperigen Straße. In den Fenstern und an den Sprossen der Feuerleitern hing Wäsche, die bei dem Nieselregen wenig Chancen hatte, zu trocknen. Miss Flynn wohnte in der dritten Etage.
    »Sein richtiger Name ist Will Wolfe«, erklärte Phil der Dame.
    Sie hob die Zigarette an den Mund. Der Ärmel des Bademantels fiel zurück. Wir sahen auf dem nackten Unterarm in blauer Farbe eintätowierte Cupidos, die sich gegenseitig mit Pfeil und Bogen bekämpften. Phil warf mir einen Blick zu.
    »Will Wolfe?« Sie zog den Namen wie ein Gummiband in die Länge. Ihr Bademantel klaffte am Hals etwas auseinander. Auch dort zeigten sich Ansätze von Tätowierungen.
    Sie bemerkte meinen Blick.
    »Ich bin früher im Zirkus aufgetreten«, erklärte sie uns. »Kennen Sie Linda, die Tätowierte, nicht?«
    Wir kannten sie nicht, nickten aber aus Höflichkeit.
    »Sie suchen also Will«, sagte sie dann. Die Schlitze ihrer Augen verengten sich, sie bekam einen exotischen Blick. »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich bin Cotton vom FBI, das ist mein Kollege Decker.«
    »Habe ich mir fast gedacht«, sagte sie. »Und was wollen Sie von Will?«
    »Wir hätten ihn gern gesprochen.«
    »Worum dreht es sich, will ich wissen!«
    »Das geht nur Will etwas an und nicht Sie«, konterte ich im

Weitere Kostenlose Bücher