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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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meine Küche auf. Als ich gerade fertig war, klingelte es wieder.
    Diesmal war es Phil.
    »Sam Fooler ist an allem schuld«, sagte er aufgeregt und ließ sich in einen Sessel fallen.
    ***
    Der Wind pfiff um das alte Blockhaus. Regen klatschte auf das bemooste Dach. Aus dem stummeligen Schornstein quoll blauer Rauch, der von dem starken Luftzug fortgewirbelt wurde. Die Bäume des Waldes rauschten und sirrten. Das Wasser des Großen Bärensees, wogte wild und war mit weißem Schaum bedeckt. Das kleine Haus stand in einer langen Reihe gleicher Holzgebäude am Rande der Stadt Port Radium.
    Ein Funkenwirbel jagte zum Schornstein hinaus.
    Der Mann mit dem Feuereisen im Innern des Hauses trug einen abgeschabten ledernen Anzug und eine Weste, die früher einmal grau gewesen war. Jetzt zeigte sie eine schwarze Farbe und war mit Flecken übersät. Sein Haar war lang und mit grauen Strähnen durchwirkt.
    Er hängte das Eisen an einen Haken neben der offenen Feuerstelle unter einem Kamin. An einem Haken hing ein verrußter Kessel über dem Feuer, in dem Wasser summte.
    Der Mann ging zum Tisch zurück, setzte sich und zündete einen Zigarillo an.
    Als er glühte, zog der Mann die Zeitung zu sich heran, die er eben aus dem Postkasten vor dem Haus geholt hatte.
    Er tauchte sein verwittertes, mit scharfen Falten durchzogenes Gesicht in die Seiten der Zeitung und studierte sie aufmerksam.
    Zwischendurch goss er Kaffee auf, öffnete die Haustür und warf einen kurzen Blick hinaus. Der Sturm hatte sich verstärkt. Kein Mensch war zu sehen. Auf der Straße rannte ein Hund vorbei. Seine Schlappohren flogen auf und ab.
    Er verschwand in einem Schuppen, der am Nachbarhaus angelehnt war.
    Der Mann drückte die Tür wieder zu und stapfte zu dem Tisch zurück.
    Nach einem Schluck heißen Kaffee vertiefte er sich wieder in die Zeitung.
    Plötzlich wurde sein Körper starr. Er stutzte. Dann rückte er die trübe Petroleumlampe auf dem Tisch näher zu sich heran. Er beugte sich tiefer herunter, um besser lesen zu können. Dann saß er lange regungslos und starrte ins Leere.
    ***
    »Was willst du damit sagen?«, fragte ich Phil von der Diele her, wo ich letzte Korrekturen an meinem Schlips vor dem Spiegel vornahm.
    »Sani Fooler verdanken wir alles«, schallte es aus dem Zimmer.
    »Nun drück dich endlich klarer aus.« Jetzt stand ich im Türrahmen.
    »Kapierst du denn immer noch nicht? Fooler ist daran schuld, dass man dir an der Zugbrücke eine Falle stellte, dich niederschlug und dir zu einem Bad im ölverseuchten Brackwasser verhalf. Von deinem Blindflug durch das Ödland und von deinem verschwundenen Jaguar gar nicht zu sprechen.«
    »Hat Fooler mit den Gangstern zusammengearbeitet?«
    »Kurz, nachdem wir die Werft verlassen hatten, bekam Fooler einen Anruf. Der Anrufer nannte sich Harrison und gab an, vom FBI zu sein und mit uns beiden im Fall Silvermoon zu arbeiten. Um es kurz zu machen, es gelang ihm, den ahnungslosen Fooler auszufragen. Er bekam heraus, dass du die Listen mit den Namen an dich genommen hattest und dass wir die Werft verlassen hatten.«
    »Hm. Fooler ist ein Bürohengst und kein geschulter Polizist. Er konnte nicht wissen, dass ihn jemand zum Narren hielt.«
    »Wenn ich bedenke, dass uns nur eine dünne Holzwand von den Gangstern trennte, geht mir die Luft aus!«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Dieser falsche FBI-Mann hat doch bestimmt von der Poststelle aus angerufen, die sich neben dem Drugstore befindet, in dem wir Whisky tranken.«
    »Kann sein«, brummte ich.
    »Das ist in der Gegend die einzige Möglichkeit, von einer Telefonzelle aus zu telefonieren, wie ich herausbekommen habe.«
    »Hast du auf der Poststelle nachgefragt, ob man den Anrufer vielleicht gesehen hat?«
    »Habe ich, Jerry, aber die Telefonzelle ist von den Schaltern aus nicht zu sehen.«
    »Hast du Sam Fooler nach diesem ›Großfuß‹ gefragt?«
    »Natürlich«, brummte er. »Ich habe seine Adresse. Dort hat er damals gewohnt.«
    »Dann werden wir uns den Jungen mal ansehen«, entschied ich. »Außerdem bin ich mit meinem Programm noch nicht fertig geworden.«
    »Auch daran ist Fooler schuld«, brummte er unfreundlich.
    »Du hilfst mir dabei!«
    »Willst du etwa zu Fuß gehen? Anscheinend bist du noch nicht nass genug geworden.«
    Da klingelte es zum dritten Mal.
    Als ich öffnete, stand ein Cop vor mir. Sein Gummimantel troff von Regen.
    Er grinste mich an und hielt seine nasse Hand hoch. »Ihre Autoschlüssel, Agent Cotton«, sagte er. »Der Wagen

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