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0388 - Der Dämonensarg

0388 - Der Dämonensarg

Titel: 0388 - Der Dämonensarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und merkte erst jetzt, daß sie das Gestell verloren hatte. Die Brille mußte irgendwo im Tümpel liegen.
    Zum Glück konnte sie sich auch ohne zurechtfinden. Sie sah zwar nicht so scharf, aber gegen Bäume würde sie schon nicht laufen.
    »Weißt du denn, wo der Wald zu Ende ist?« fragte Ed keuchend.
    Er stand da, hatte die Arme ausgebreitet und hob die Schultern. In seinem Gesicht zeichnete sich ein ratloser Ausdruck ab.
    »Das weiß ich nicht. Schlimmer als jetzt kann es auch nicht kommen!«
    »Wie du meinst.«
    Terry stieß ihren Freund an. »Reiß dich zusammen, Mensch. Wir müssen trotzdem weiter.«
    »Ja, schon gut.«
    Es blieb beim Vorsatz. Nur Terry hatte den ersten Schritt gesetzt, als sie abrupt stehenblieb.
    Jemand hatte gelacht!
    Ihr Freund war es nicht gewesen, der stand ebenfalls da und lauschte, weil er auch das Lachen vernommen hatte. Jemand anderer mußte die beiden umschleichen.
    »Da ist einer!« hauchte Terry.
    Ed Sommer nickte nur. Vorsichtig drehte er sich auf der Stelle. Er hatte eigentlich bis auf den Tümpel schauen wollen, den Vorsatz ließ er sein, denn zwischen den Zweigen eines Gestrüpps sah er die Bewegung, bevor sich eine Gestalt aufrichtete.
    »Da!« hauchte er. »Da ist sie. Da ist der Typ mit dem einen Augen!« Er war so aufgeregt und geschockt, daß er zitterte und seine Freundin oftmals anstieß.
    Auch Terry blickte in die Richtung. Ihre Augen weiteten sich allmählich. Dabei öffnete sich auch der Mund. Sie spürte den Klumpen im Magen, der das Gefühl der Angst ausdrückte. Ihre Augen waren feucht, sie wollte etwas sagen, aber sie brachte keinen Ton hervor.
    Zu schrecklich sah die Gestalt aus.
    Sie war klein, glatzköpfig, und das eine Auge auf ihrer Stirn leuchtete in einem wechselnden Farbenspiel. Eine trikotähnliche Kleidung spannte sich um ihren Körper. Als Mann wurde sie identifiziert, das spielte keine Rolle, fasziniert waren beide Menschen von diesem einen Auge, dessen Pupille in zahlreichen Farben leuchtete.
    Sie wechselten oft von einer Sekunde auf die andere. Mal leuchtete das Auge rot, dann wieder gelb, es strahlte auch grün, bis es rot blieb, so daß beide Beobachter an ein im Kopf eingelassenes Rücklicht erinnert wurden.
    »Wer ist das?« hauchte Terry.
    Ed hob nur die Schultern. Er wußte keine Antwort mehr. Dieser verfluchte Wald stellte ihn vor Rätsel, die er nicht lösen konnte.
    Von dem Unheimlichen strahlte ein Flair ab, das die beiden Menschen sehr deutlich spürten. Sie zuckten und schauderten unter dem Blick zusammen. Die Gänsehaut lag auf ihrem Rücken, das Blut war aus ihrem Gesicht gewichen, und Terry hatte Mühe, die Worte, die sie bedrückten, leise auszusprechen.
    »Laß uns gehen, Ed! Nach links, komm. Ganz langsam, auch wenn es schwerfällt. Reiß dich zusammen. Okay?«
    »Will’s versuchen!«
    Sie rückten zur Seite, den ersten Schritt, den zweiten, auch den dritten, bis sie den Bleichen sahen, der sich bisher versteckt gehalten hatte und sich plötzlich neben ihnen in die Höhe schraubte, so daß er ihren weiteren Weg versperrte.
    Keine Chance.
    Nur zurück. Da lag der Tümpel, in den beide auf keinen Fall wieder hineinwollten.
    Der Bleiche war übergroß im Gegensatz zu dem mit dem einen Auge. Und er besaß lange Fellarme mit braunschwarzen, hornigen Pranken, die Terry genau kannte, weil sie aus dem Gebüsch geschossen waren und sie angefaßt hatten.
    Diese Pranken drückten letzte trennende Zweige zur Seite, damit es zwischen Dämon und Mensch kein Hindernis mehr gab. Auch der Einäugige hatte sich in Bewegung gesetzt.
    Von zwei Seiten sollte die Falle zuschnappen, und die beiden sahen keine Chance für einen Ausweg.
    Der Bleiche war näher. In seinem Gesicht, das über den Zweigen des Busches hinwegschaute, lagen die Augen völlig ausdruckslos.
    Wie bei jemandem, der tötet und überhaupt nichts dabei empfand.
    »Die… die haben sich nicht verkleidet«, sagte der Mann mit zitternder Stimme. »Verdammt, hier kommen wir nicht mehr raus. Ich könnte deinen Bruder noch verfluchen…«
    Terry schwieg.
    Aber sie hörte plötzlich Schritte, während Ed in seiner Angst darauf nicht achtete. Er war ein Feigling. Und plötzlich erkannte Terry Morgan einen Schatten, der mit beiden Händen einen starken Ast umklammerte und sich nach vorn schwang wie Tarzan in seinen besten Zeiten.
    Gleichzeitig kam auch der Bleiche…
    ***
    Ich hatte es endlich geschafft, eine Spur zu finden. Vor mir lag der Dämon, der meinem Bumerang hatte Tribut zollen

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