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0388 - Der Dämonensarg

0388 - Der Dämonensarg

Titel: 0388 - Der Dämonensarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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müssen. Er war auf den Rücken gefallen, zudem von einer starken magischen Randwirkung getroffen worden, denn voll hatte ihn der Bumerang nicht erwischt. So war es allerdings besser.
    Ob er sprechen oder sich still stellen wollte, würde sich zeigen.
    Vorerst machte er auf mich den Eindruck eines Geschlagenen. Sogar noch schlimmer. Ich hatte das Gefühl, auf einen Toten zu schauen.
    Suko war verschwunden, auch seine Schritte hörte ich nicht mehr, so daß ich von einer beklemmenden Stille umgeben wurde. Auch die Sonne hatte sich allmählich gesenkt. Es war nicht mehr so hell wie am Mittag hier im Wald. Die Schatten wurden länger. Hellere Flecken waren nur mehr verteilte Inseln, die einen unnatürlich grünweißen Farbstich bekommen hatten.
    Ich hatte mir das Kreuz offen vor die Brust gehängt und war sehr vorsichtig und auf alles gefaßt, als ich mich neben den von mir erlegten Dämon niederkniete.
    War er tatsächlich tot?
    Nein, er lebte. Seine Augen bewegten sich.
    »Kannst du mich hören?«
    Er mußte meine Frage vernommen haben, ich hatte schließlich laut genug gesprochen. Dennoch blieb er ruhig liegen. Nur seine Augen veränderten sich. Dort sah ich die gleichen drei Farbstreifen im Hintergrund der Pupillen leuchten wie auch auf seinem Körper.
    Ich berührte ihn, weil ich einfach wissen mußte, ob das Haut war, was mir entgegenleuchtete.
    Oft genug habe ich weiches Leder gefühlt oder auf ihm gesessen.
    So war es auch hier. Die Haut fühlte sich an wie Leder. Sie war bestimmt aus einem besonderen Material hergestellt worden. Ich ließ meine Hand über seine Brust gleiten und stellte fest, daß ich sie sogar eindrücken konnte, so nachgiebig war sie.
    Wie kam es?
    Dabei sah er so harmlos aus, wie er auf dem Rücken lag. Ich wußte es besser. Schließlich hatte er sich in einen Schatten verwandelt und auch getötet.
    »Verstehst du mich?« sprach ich ihn erneut an.
    Da zuckte es in seinen Augen. Es war eine wilde hastige Bewegung. Leben kehrte in ihn zurück, auch wenn es ein dämonisches oder schwarzmagisches war. Für einen Moment sah es so aus, als wollte er seine Hände um meine Kehle schlagen, weil ein Zucken durch seine Klauen lief, danach blieb er ruhig liegen.
    Und er mußte mein Kreuz sehen, das dicht vor seinem dreifarbigen Gesicht pendelte.
    »Nun?«
    Er hörte das eine Wort. Eine Reaktion las ich in seinen Augen, als sie größer wurden, und ich hörte seine Antwort. »Der Wald!« flüsterte er, »der Wald gehört uns…«
    Ich hatte ihn verstanden. Auch wenn er aus irgendeiner anderen Dimension kam, hatte er sich den Verhältnissen gut angepaßt.
    »Euch? Nein, der Wald gehört allen.«
    »Wir sind die Herren.«
    »Und wer ist das?«
    »Ich, Tri-Arion. Sowie Casial und Murghal, meine beiden Freunde. Wir sind gekommen, weil sich Frevler auf den Weg machten, um etwas Wichtiges zu stehlen.«
    »Den Schrein?«
    »Ja, ihn.«
    Ich freute mich innerlich. Endlich hatte ich eine konkrete Spur.
    Dieser Dämon wußte mehr, als ich erwartet hatte. Er war eingeweiht und hatte sich wahrscheinlich selbst auf die Suche nach dem Schrein begeben, um ihn in die Klauen zu bekommen. Wahrscheinlich gehörte er auch zu den Beschützern des Schreins, in dem etwas für Dämonen sehr Wertvolles versteckt sein mußte.
    »Du kennst den Schrein?«
    »Ich und meine Freunde.«
    »Wo befindet er sich?«
    Da lachte Tri-Arion. »Nicht weit von hier. Aber niemand wird an ihn herankommen, dafür sorgen wir.«
    »Wer seid ihr?«
    »Seine Hüter.«
    »Das habe ich mir gedacht. Aber wer hat euch eingesetzt? Weshalb verändert oder verhext ihr diesen Wald?«
    Er ließ sich mit seiner Antwort Zeit und machte mir überhaupt nicht den Eindruck, als hätte er irgendeinen Widerstand vor. Tri-Arion kam mir für einen Dämon schon zu harmlos vor.
    »Wir leben schon lange Zeit, und im Laufe eurer Jahrhunderte ist in diesem Wald viel passiert. Hier haben Hexen, Hexer, Mörder und Dämonen gehaust. Die Menschen fürchteten sich vor diesem Wald nicht ohne Grund. Und sie fürchteten auch uns, die Hüter des Schreins. Wir haben dafür gesorgt, daß die im Wald verborgenen Kräfte wieder hervortraten und sich die Panik ausbreitete. Jeder, der es versucht, wird getötet.«
    »Einer hat es…«
    »Ja«, unterbrach er mich und zeigte mir an, daß er sehr genauinformiert war. »Ansgar of Osborne. Er wollte den Schrein unbedingt finden. Er wußte auch, wo er liegt. Er hat ihn hergestellt und den wertvollen Inhalt hineingelegt. Aber er wandte sich dem

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