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0388 - Der Dämonensarg

0388 - Der Dämonensarg

Titel: 0388 - Der Dämonensarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in den Schacht hineinzusehen, aber nicht in den Schrein. Sein Inhalt blieb mir nach wie vor verborgen. Ich spürte ein trockenes Gefühl in der Kehle. Auch meine Umgebung war eine andere geworden, obwohl sie nach wie vor so aussah wie immer. Ich wurde das Gefühl nicht los, am Schnittpunkt zweier unterschiedlicher Magien zu stehen, die es durch ihre Überlappung geschafft hatten, mir den Weg zu einer Wiege dämonischen Lebens zu zeigen.
    War dieser Schacht noch ein normaler Zugang?
    Es sah mir nicht so aus, vielmehr bekam ich eine Ahnung davon, daß ich mit den Fußspitzen direkt vor dem Tor in eine andere Welt, Dimension oder am Beginn der Vergangenheit stand.
    So konnte es sein.
    Ich schaute noch einmal auf den runden Deckel. Er war durchsichtig geworden, und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, in einen blassen Spiegel zu schauen.
    Das gab mir die Verbindung!
    Der Spiegel des Spuks!
    Plötzlich fiel mir der Fall des Bri-Onya wieder ein. Dieser gefährliche Kämpfer hatte durch den Spiegel des Spuks aus seiner Dimension unsere Welt betreten.
    Mir war ferner bekannt, daß es nicht nur ein oder zwei Spiegel auf unserer Welt gab, sondern vielleicht sogar hundert oder tausend.
    Überall waren sie verteilt, und hier hatte ich einen vor mir.
    Die Spiegel konnte man auch als Tore bezeichnen. Und Tore ließen sich durchschreiten.
    Deshalb würde ich auch durch dieses Tor gehen können, falls die Magie des Kreuzes mich nicht im Stich ließ.
    Plötzlich wurde ich aufgeregt. Trotz der relativen Kühle hatte sich in meinem Nacken der Schweiß gebildet. Eine kleine Perle lief kalt und in einer langen Bahn den Rücken hinab.
    Es lag auf der Hand, daß ich mir die einmalige Chance nicht entgehen lassen könnte, und so setzte ich den rechten Fuß vor, um mit der Sohle den Deckel zu betreten.
    Widerstand fand ich nicht. Der so schwer ausgesehene schwere Deckel war durchlässig, und ich konnte in den Schacht hineinklettern, ohne daß mir etwas passierte.
    Ich fiel nicht einmal.
    Davor hatte ich ebenfalls Furcht gehabt. Durch die Verzerrung der Perspektive hatte ich nämlich die genaue Entfernung zum Dämonenschrein nicht abschätzen können, aber meine Sorge war unbegründet, ich fiel nicht tief in den Schacht hinein und landete auch nicht auf dem Schrein, so daß er hätte zerbrechen können.
    Dafür schwebte ich.
    Das Kreuz hatte ich auf dem Deckel liegenlassen. Langsam glitt ich in die Tiefe und konnte die frische, klare Luft einatmen.
    Schon Sekunden später bekam ich Kontakt mit dem Boden. Ich blieb neben dem Schrein stehen und schaute auf den flachen Deckel, der den Inhalt des Schreins meinen Blicken verbarg.
    Obwohl ich mich drängte, ließ ich mir Zeit und ging einmal um den Schrein herum, den Blick dabei halbwegs zu Boden gerichtet, weil ich nachschauen wollte, ob sich der Schrein durch irgendwelche äußere Zeichen von anderen seiner Art abhob.
    Das war in der Tat der Fall.
    An den Außenrändern der Kiste fielen mir sofort die hell und golden glänzenden Symbole auf. Als magische Zeichen wollte ich sie nicht direkt ansehen. Es waren Symbole der einzelnen Planeten.
    So sah ich die für Merkur, den Jupiter oder die Venus.
    Das mußte etwas zu bedeuten haben.
    Ich überlegte. Dabei fiel mir das Gespräch mit dem Dämon Tri-Arion ein. Kurz vor seiner Vernichtung hatte er mir etwas über den Spuk mitgeteilt.
    Zwar lag dessen Herkunft noch immer im dunkeln, aber er war von den Sternen gekommen.
    Und hier am Schrein sah ich die Zeichen der Planeten, die man auch als Sterne bezeichnen konnte. Somit war für mich die Verbindung eigentlich klar. Jetzt brauchte ich nur mehr den Deckel zu öffnen, um sehen zu können, was der Schrein beinhaltete.
    Ich wußte, daß ich vor einem entscheidenden Schritt stand. Wenn ich den Deckel aufstemmte, konnte es mir unter Umständen gelingen, ein Rätsel, das sich um die Entstehung des Spuks rankte, zu lösen.
    Flach lag er auf dem sargähnlichen Unterteil. Ich blickte in die Höhe und sah über mir den gläsern wirkenden Schachteingang.
    Diese Tatsache beruhigte mich irgendwie, vor allen Dingen deshalb, weil ich auch das Kreuz auf dem Mittelpunkt des runden Deckels liegen sah.
    Wie schwer war der Schrein?
    Ich faßte ihn an, hob ihn hoch und wunderte mich über das geringe Gewicht. Die Schwerkraft hier hatte der Magie nicht standhalten können und war aufgehoben worden. Ich glaubte daran, mich zwischen den Dimensionen zu bewegen. Irgendwie mußten sich hier zwei Grenzen überlappt haben, auf deren

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