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0388 - Der Dämonensarg

0388 - Der Dämonensarg

Titel: 0388 - Der Dämonensarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sonne, die ihre Strahlen flach über das Land schickte.
    Sie trafen die Felsen am Hang.
    Zuerst nahm ich es nicht einmal richtig wahr, weil ich zwei kleine Bäche überspringen mußte, bis mir auffiel, daß das Licht der Sonne keinen hellen Schein mehr besaß, sondern den des untergehenden Himmelskörper angenommen hatte.
    Glutrot…
    Und die Sonnenstrahlen trafen die, Felsen, so daß sie aussahen, als würden sie glühen.
    Rote Felsen!
    Da hatte ich sie!
    Automatisch blieb ich stehen, wischte mir den Schweiß von der Stirn und putzte ihn auch von den Wangen ab. Die Handflächen rieb ich an einem Taschentuch trocken.
    Meinen Blick konnte ich nicht von den Felsen nehmen. Das sonst so graue Gestein hatte eine völlig andere Farbe bekommen. Sie erinnerte mich an dünnes Blut, und dieses Naturphänomen machte mich irgendwie an. So dauerte es eine Weile, bis ich mich wieder auf meinen eigentlichen Job besann und den Weg fortsetzte.
    Er wurde noch steiler. Für mich ein Zeichen, daß ich mich dem Kamm des Hügels näherte. Damit auch seinem Ziel?
    Möglich war alles.
    Ich hoffte es sogar, überwand auch die letzten Hindernisse und befand mich auf der Spitze.
    Tief atmete ich durch und war von dem Blick, der sich mir bot, überwältigt. Hier zu stehen, zu staunen und zu schauen, war etwas Wunderbares, denn gewissermaßen zu meinen Füßen breitete sich das große Waldstück aus, das wir durchquert hatten und in dem es so gefährlich gewesen war. Ich sah sogar darüber hinweg und konnte bis zu den Hütten am kleinen Fischerhafen schauen.
    Die See sah ich sowieso. Und auch die hohen, steilen Felsen, die den Strand bildeten, gegen den die Meereswogen schlugen und zu einer hoch jagenden Gischtwand gebrochen wurden.
    Der Atlantik schimmerte im letzten Sonnenlicht. Ein abendlicher Zauber lag über dem Wasser, der immer dann entstand, wenn der Tag verabschiedet wurde.
    Die Oberfläche schimmerte in zahlreichen Farben. Jede Welle wirkte wie ein Prisma, daß das weiße Licht brach und zerlegte.
    Auch die oberen Kanten der Felsen leuchteten noch nach, sie strahlten ab und bekamen einen ungewöhnlichen Glanz.
    Hier also war der Dämonschrein versteckt.
    Aber wo?
    Ich interessierte mich jetzt für meine unmittelbare Umgebung und schaute nicht mehr auf das wogende Meer hinaus. Vielleicht gab es eine Höhle, ein Versteck, zu dem ich den Eingang erst noch finden mußte, weil er, aus welchen Gründen auch immer – verborgen oder zugewachsen war.
    Ich machte mich auf die Suche.
    Der Hügel fiel nur zum Strand hin ab. Jenseits davon lief das Gelände auf der gleichen Höhe weiter und bildete eine grüne Fläche, die wie ein stiller Teppich wirkte, durch den sich das graue Band einer Straße oder eines Wegs wie eine Schlange zog.
    Ich konnte den Weg verfolgen und sah auch dessen Ende in der Nähe eines großen Gebäudes.
    Das mußte dieses Burghotel sein, von dem Tom einmal berichtet hatte. Die Ruine, die zum Grab des Ansgar of Osborne geworden war, lag, vom Hotel aus gesehen, genau in der entgegengesetzten Richtung. Einzelne Teile schauten noch über die Strandfelsen hervor.
    Keine Spur von einem Dämonenschrein.
    Ich schritt einen Kreis. Zuerst klein, dann immer größer und warf auchmehrmals meine Blicke hinüber zum Geisterwald, ob sich dort vielleicht etwas tat.
    Keine schwarze Wolke lag über den Bäumen, und auch meinen Freund Suko entdeckte ich nicht.
    Ich mußte davon ausgehen, bei dem geheimnisvollen Dämonenschrein einen schwarzmagischen Gegenstand vor mir zu haben.
    Und der mußte einfach zu finden sein, auch wenn ich den richtigen Schlüssel nicht besaß. Dafür trug ich das Kreuz bei mir.
    Sobald es mit Dingen näher in Berührung kam, die ihm gegen den Strich gingen oder widersprachen, stellte ich an ihm eine Reaktion fest. Vielleicht auch hier.
    Der Wind zerrte an meinen Haaren, als ich an die Kette faßte und das Kreuz über den Kopf zog.
    Auch das Kreuz wurde vom Wind erfaßt und bewegte sich wie ein Pendel. Genau das hatte ich vorgehabt. Es in pendelnde Bewegungen zu versetzen, die in einen Kreis ausliefen, um eine möglichst große Fläche abdecken zu können.
    Das Gelände auf der Hügelkante war zwar flach, dennoch mit Buschwerk bewachsen. Teilweise blühend, sah es aus wie eine frische Sommerwiese. Wer hier etwas verstecken wollte, schaffte das auch, wie zum Beispiel einen Dämonenschrein.
    Mein Kreuz reagierte noch nicht. Nach wie vor lag der übliche matte Glanz auf dem Silber. Weit schwang es aus. Die

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