Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0388 - Der Tote mit meinem Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (1 of 2)
Vom Netzwerk:
meldete sich die Mordkommission des FBI von Los Angeles. Phil nannte seinen Namen und fügte hinzu:
    »Ich bin in Cottons Haus und habe hier gerade einen Toten entdeckt. Er muß vor sechs bis acht Stunden ermordet worden sein. Erwürgt. Es handelt sich um Chas Korman.«
    Es dauerte nicht lange, bis die Mordkommission eintraf. Bald wimmelte es am Tatort von Spezialisten. Phils Vermutung, daß es sich bei dem Toten um den langgesuchten Mörder handele, wurde bestätigt. Es gab keinen Zweifel.
    »Damit hat sich ein tragischer Kreis geschlossen«, sagte Phil zu einem Kollegen von der Mordkommission. »Anfangs spielten wir hier eine Komödie um Chas Kormans scheinbare Ermordung, und jetzt hat es den Mann wirklich erwischt.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wer es gewesen sein kann?«
    »Irgendein Agent, der hinter den Plänen her ist.«
    »Dann hat vermutlich Chas' Korman vor seinem Tode das Versteck der Pläne verraten.«
    Phil nickte. »Das befürchte ich auch Wahrscheinlich ist er gefoltert worden. Fragen Sie mal den Doc, ob er das feststellen kann!«
    Der FBI-Arzt, der die Worte gehört hatte, drehte sich um.
    »Ihre Vermutung ist richtig, Mister Decker. Man hat Korman gefoltert. Es ist ganz eindeutig.« Er erklärte es kurz. Phil wandte sich schaudernd ab.
    Der Kollege, mit dem Phil die ersten Gedanken über diesen Mord ausgetauscht hatte, trat neben ihn.
    »Wie kommt Korman in dieses Haus?«
    Phil lachte bitter. »Unser Plan war offenbar gut. Er hat funktioniert, allerdings nicht ganz so, wie wir es erhofft hatten. Bei Jerry sollte sich Korman melden. Die Agenten krochen auf den Leim. Korman nicht. Die Agenten haben Jerry entführt, ihn ermordet, uns seine Leiche gezeigt und sie dann wieder verschwinden lassen. Korman ist vierundzwanzig Stunden zu spät aufgetaucht, nicht an Jerry geraten, sondern an andere. Und die haben kurzen Prozeß mit ihm gemacht.«
    »Nach Cottons Tod ist das Haus wahrscheinlich beobachtet worden?«
    »Offenbar. Warum, weiß ich nicht. Entweder die Agenten sind dahinter gekommen, daß Jerry G-man ist und von dem Versteck der Pläne keinen Schimmer hat. Dann mußten die Burschen auch schnell darauf kommen, daß die ganze Komödie nur inszeniert worden ist, um Korman anzulocken. Wenn das zutrifft, werden sie den nächsten logischen Schritt getan und Korman hier erwartet haben.«
    »Oder?«
    »Oder es war ein zufälliges Zusammentreffen. Vielleicht glaubte man, daß Jerry einen Komplicen hat. Vielleicht hat man deswegen ein waches Auge auf das Haus gerichtet. Vielleicht ist Korman den Mördern zufällig in die Arme gelaufen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt müssen sie allerdings gemerkt haben, daß alles, was bisher geschehen ist, ein raffiniertes Spiel war.«
    »Und jetzt?«
    Phil wischte sich über die Augen. Es war eine resignierende Geste.
    »Solange wir nicht Klarheit haben, wollen wir diesen Mord vor der Presse geheimhalten. Denn immerhin besteht theoretisch noch eine dritte Möglichkeit, nämlich die, daß Korman von jemandem ermordet worden ist, der mit Agenten und TV 100-Plänen nichts zu tun hat. Aus diesem Grunde sollte man Kormans Ermordung vor der Öffentlichkeit verschweigen. Vorläufig jedenfalls. Trifft die dritte Möglichkeit zu, dann können wir immer noch annehmen, daß man unseren Plan noch nicht durchschaut hat.«
    »Aber die Pläne sind wahrscheinlich schon jetzt in gefährlichen Händen«
    »Es ist anzunehmen. — Ich werde Washington sofort benachrichtigen.«
    Eine Stunde später saß Phil im FBI-Gebäude von Los Angeles. Er hatte inzwischen mit den zuständigen Leuten in Washington telefoniert. Jetzt lagen auf 'der grünen Schreibunterlage eine Reihe von Gegenständen, die man in den Taschen des Ermordeten gefunden hatte: eine silberne Zigarettenspitze, ein Portemonnaie mit etwas Kleingeld, ein Taschenmesser, ein weißes Taschentuch — sauber und sorgfältig gefaltet — und ein kleines Streichholzbriefchen. Es enthielt nur noch drei Hölzer. Auf der Rückseite des glänzenden, weißen Briefchens stand in fransigen Buchstaben: »Besuchen Sie die Hawaii-Bar.« Die Vorderseite zeigte das schöne, aber fremdartige Gesicht einer Hula-Tänzerin, die sich eine Lei um den braunhäutigen Hals gehängt hatte. — Es handelt sich um eine Blumengirlande aus Hibiskus-Blüten. Auf Hawaii tragen Hula-Mädchen sie als Schmuck. Touristen hängt man sie um den Hals — als ersten freundlichen Willkommensgruß Ein Kollege erklärte Phil, daß die Hawaii-Bar ein bekanntes Etablissement im

Weitere Kostenlose Bücher