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0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0388 - Der Tote mit meinem Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (1 of 2)
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ausführlich zu berichten.
    »Vor etwa, zwei Stunden«, sagte er, »wurde ich zu Hause angerufen. Es war eine Männerstimme, mir nicht bekannt. Der Kerl nannte seinen Namen nicht, sondern erklärte nur: ,Wenn du auf einen dicken Knüller scharf bist, Yager, auf eine Sache, die du exclusiv bekommst, dann fahr zum Mul Holland Highway! Hinter dem Meilenstein 17 ist ein dichtes Gebüsch. Ein schmaler Pfad führt hinein. Nach einigen Schritten wirst du etwas Interessantes finden. Dann legte der Kerl auf. Ich dachte natürlich zunächst, daß der Anruf ein dummer Scherz sei oder etwas Ähnliches. Ich hatte nicht die Absicht, dort hinzufahren. Aber je länger ich dann' nachdachte, um so schwankender wurde ich. Vielleicht, so sagte ich mir, ist an der Sache doch was dran. Und wenn ich nicht hinfahre, könnte sie mir ein Kollege wegschnappen, und sollte es tatsächlich ein Knüller sein, dann…«
    »Schon gut«, unterbrach ihn der Captain. »Sie sind jedenfalls in Ihren Wagen gestiegen und zu der angegebenen Stelle gefahren. Ihre Kamera haben Sie mitgenommen?«
    »Die habe ich immer mit. Genau wie Notizblock und Bleistift. Ich kam zu dem Meilenstein, stieg aus, fand den Pfad und drang in das Gebüsch ein. Schon nach wenigen Yard verbreitert sich der Pfad zu einer winzigen Lichtung. Es ist kaum mehr Platz als auf einem großen Tisch. Dort liegt die Leiche. Es ist dieser Cassidy. Ich gehe jede Wette ein. Man hat ihm die Kehle durchschnitten. Berührt habe ich den Toten nicht. Aber ich habe ihn von allen Seiten fotografiert. Dann bin ich zurück zum Highway. Erst wollte ich jemanden anhalten und zur Polizei schicken. Aber es kam gerade kein Wagen vorbei. Und da bin ich dann selbst losgebraust und auf schnellstem Wege hergekommen.«
    Der Captain langte zum Telefon. Er benachrichtigte die Mordkommission. Zwanzig Minuten später war ein Konvoi, bestehend aus drei Wagen, in Richtung Meilenstein 17 unterwegs.
    Leutnant Henry Roon leitete die Mordkommission. Phil war nicht dabei, denn er durfte sich in der Öffentlichkeit noch nicht als Angehöriger des FBI zeigen In Roons Wagen saß der Reporter. Seine Kamera, die einen Film mit den wichtigen Aufnahmen enthielt, war inzwischen für alle Fälle sichergestellt worden. Wie klug Roon daran getan hatte, zeigte sich bald.
    Der Konvoi rollte über den Mul Holland Highway, erreichte Meilenstein 17 und hielt. Roon stieg zusammen mit dem Reporter und drei Spurensicherungs-Spezialisten aus. Der Reporter führte. Er steuerte auf einen schmalen Pfad zu, dessen Anfang kaum sichtbar war. Brombeerranken deckten ihn zu wie mit einem Vorhang.
    Roon ging hinter Yager.
    Der Reporter bog die Zweige zur Seite, tauchte in den Pfad und drängte sich an den Dornen vorbei, die sich in der Kleidung festzuhaken drohten. Nach wenigen Schritten blieb der Journalist plötzlich wie angewurzelt stehen.
    Roon blickte dem Mann über die Schulter.
    Vor ihnen tat sich die kleine Lichtung auf. Sie war mit hohem Zittergras bestanden, das jetzt an einigen Stellen niedergedrückt war. Der Pfad endete hier. Rings um die freie Stelle wuchsen Gebüsch und Gestrüpp zu einer verfilzten, verzotteten Wand empor, die dicht war wie ein Unterholz im Dschungel und der man ohne Buschmesser nicht beikommen konnte.
    »Und wo ist die Leiche?« fragte Roon.
    Der Reporter war völlig verstört. »Weg«, sagte er, nachdem er die Sprache wiedergefunden hatte. »Sie ist weg. Tatsächlich. Aber sie hat hier gelegen. Dort! Der Länge nach. Mit den Füßen hier vorn. Hinten mit dem Kopf. Sehen Sie dort die Stelle, wo das Gras niedergedrückt ist. Dort hat der Tote gelegen.«
    »Kommen Sie zurück«, sagte der Leutnant. »Vorsichtig, daß Sie den Boden nicht zertrampeln.«
    Der Reporter zwängte sich an dem Leutnant vorbei.
    Roon blieb stehen. Bevor er einen Schritt auf die Lichtung machte, vergewisserte er sich, daß er keine Spur zerstörte. — Yagers Geschichte konnte stimmen, denn die Stelle, an der das Gras niedergedrückt war, entsprach in den Ausmaßen dem Körper eines großen, schweren Mannes.
    Roon winkte die Spurensicherungsleute herbei. Sie begannen den Boden gleichsam mit der Lupe abzusuchen. Sie krochen zwischen den Halmen herum. Nach einstündiger Arbeit hatten sie vier Wollfasern gefunden, die allem Anschein nach vorn gleichen Anzug stammten, und ein Kleeblatt, auf dem ein paar dicke Blutspritzer saßen.
    Der Konvoi fuhr nach Los Angeles zurück.
    Man begann dort sofort mit der Analyse des Blutes, mit der Untersuchung der

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