0388 - Götter aus dem Kosmos
darüber, im Dach, war eine verschließbare Öffnung - der Rauchabzug.
Es wurde schnell warm.
Yokida rieb sich die Augen.
„Das kann ja heiter werden bei dem Qualm, Gucky. Meinst du wirklich, ein Feuer sei lebenswichtig?"
„Unbedingt! Wenn ich einen Kamin oder so etwas Ähnliches sehe, muß ich Feuer machen. Wer weiß, wann ich wieder Gelegenheit dazu habe. Die Augen gewöhnen sich schon an das bißchen Rauch."
Yokida war zwar nicht seiner Ansicht, aber er verzichtete auf die lange und sicherlich völlig nutzlose Diskussion mit dem Mausbiber. Der würde nur auf Rhodan hören Kasom hatte mit seinen kräftigen Fäusten die alten Möbel zerkleinert. Das ergab genug Holz, um die ganze Nacht durchheizen zu können. Hinzu kamen noch die Scheite, die er zuletzt gebracht hatte.
Paladin postierte sich vor der Hütte, während Harl Dephin und seine Siganesen der Fersenschleuse entstiegen und in die Hütte kamen. In einer Ecke richteten sie ein Seil, damit niemand aus Versehen auf sie trat.
„Was haltet ihr denn eigentlich von einer ordentlichen Mahlzeit?" erkundigte sich Harl Dephin, als er neben Gucky auf dem Boden hockte und die aufzüngelnden Flammen bewunderte.
„Erbsensuppe oder so ...?"
Gucky machte mit den Händen die Geste des Halsumdrehens.
„Noch so eine dämliche Anspielung, und ich breche dir das Genick, du Sadist. Erbsensuppe ...!
Welch Traum ... der sich nie erfüllt! Auf der Erde hättest du mich damit von Afrika bis nach Kleinkleckersdorf jagen können."
Harl Dephin übersah großzügig die Mordandrohung.
„Ich hätte so eine Suppe vorrätig", eröffnete er den andächtig Lauschenden. „Paladin hat eine Menge Platz, und natürlich haben wir vor dem Einsatz für Notverpflegung gesorgt." Er wandte sich an einen seiner Siganesen. „Leutnant Hulos, holen Sie die Konserven. Sie liegen im Speicherraum vier, linke Hinterbacke."
Gucky holte tief Luft, dann platzte er heraus: „Ausgerechnet dort müssen die Bruder das Zeug stapeln! Hinterbacke! Die ganze Verpflegung ist im ... ist in der Hinterbacke!"
Melbar Kasom lachte dröhnend, dann ging er, um dem kleinen Siganesen zu helfen. Normale Konservendosen waren fast halb so groß wie der kleine Kerl. Er hätte sie unmöglich allein schleppen können.
Schon zehn Minuten später begann es in der Blockhütte würzig zu duften. Gucky schwärmte: „Erbsensuppe! Ich könnte dafür sterben ..."
„Wir essen sie, damit wir leben", erinnerte ihn Harl trocken.
In diesem Augenblick kehrten Rhodan und Bysiphere zurück. Sie bewunderten die Umsicht der Siganesen und machten sich über den Rest des Abendessens her, während Gucky trübe in eine Ecke des Raumes starrte. Er schien etwas zu vermissen.
„Suchst du etwas?" erkundigte sich Yokida mitfühlend.
Gucky nickte.
„Wie gemütlich wäre es jetzt erst hier, wenn dort ein Fernseher stünde, mit allem Drum, und Dran, Werbung, Kinderstunde ..."
„Ja, und mit Dampf angetrieben!" grunzte Melbar Kasom satt und zufrieden. Er hatte Konzentrat unter die Suppe mischen müssen, sonst wäre für Rhodan und Bysiphere keine übriggeblieben. „Wie stellst du dir das vor?"
„Überhaupt nicht", gab Gucky patzig zurück und rollte sich neben dem Feuer zusammen, nachdem er ein paar Scheite nachgelegt hatte.
Eine Weile herrschte Schweigen. Das brennende Holz knisterte, in dem Blockhaus war es warm, und der Rauch zog ab. Es hätte nicht mehr schöner sein können. Draußen vor der für hielt Paladin mit einem Siganesen als Besatzung Wache.
Die Flammen des Feuers wurden immer größer und heller, je mehr das Scheitholz anbrannte. Gucky rückte von der Feuerstelle ab. Sein Fell war so heiß, daß es schon versengt zu riechen begann. Auch die anderen zogen sich zurück.
„Komische Farbe haben die Flammen", sagte Yokida. „Und so grell!"
„Wasserstoff", vermutete Bysiphere, der nicht von der Stelle wich. Wenn es um wissenschaftliche Erkenntnisse ging, würde ihm kein Opfer zu groß sein. „Natürlich, Wasserstoff. Wo kommt denn der her?"
„Ich habe nur Holz aufgelegt!" verteidigte sich Gucky vorsichtshalber.
In diesem Augenblick gab es so etwas wie eine gebremste Explosion. Eins der Holzscheite brach auseinander, eine Stichflamme schoß fast bis zur Deckenöffnung empor, die Asche wurde in die Höhe gewirbelt, und gleichzeitig entstand eine ungemein große Hitze.
„Wasserstoff", wiederholte Bysiphere ruhig. „Und es ist im Holz. Sonderbar, höchst sonderbar.
Wahrscheinlich Gassporen. Das Holz muß daher
Weitere Kostenlose Bücher