0388 - Götter aus dem Kosmos
ihnen in ihrem Krieg geholfen hatten, machten sie uns zu ihren Herrschern oder Präsidenten - wie immer man das nennen möchte. Sie übergaben uns jedenfalls das Oberkommando über die Streitkräfte. Ihre Politik machen sie selbst. Und die besteht eigentlich nur daraus, sich Gemeinheiten gegen die Pymocs auszudenken."
„Wo können wir uns in Ruhe unterhalten?"
„Es ist alles vorbereitet, wenn wir auch nicht wußten, wer uns da besuchen würde. Daß es Raumfahrer sein würden, war uns klar, aber der unterschiedlichen Beschreibung wegen kamen wir nicht auf Sie. Ein Riese, einige Humanoide - und ein komisch aussehender Zwerg - wie sollten wir da auf Terraner tippen?"
Gucky trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Den „komischen Zwerg", würde er so schnell nicht vergessen, und dieser McNab würde das auch noch zu bereuen haben. Im Augenblick waren ihm leider die Hände gebunden.
„Warte nur!" zischte er wütend.
„Die Wagen stehen bereit, meine Herren Mitgötter. Allerdings wird sich ihr Roboter zu Fuß bemühen müssen, oder wir lassen ihn hier unten im Hafen stehen."
„Paladin wird uns begleiten", entschied Rhodan.
„Wo sind die Transportmittel, und wohin fahren wir?"
„In die Stadt Vallejo. Meine Gästezimmer stehen zu Ihrer Verfügung, und mein Flottenbefehlshaber ...
„, er deutete mit dem Daumen auf Mashyane, „...
wird sich um die Verpflegung kümmern. Vorerst aber müssen wir dafür sorgen, daß die Tomacs ihren üblichen Geschäften nachgehen und uns in Ruhe lassen. Wir werden ihnen den Gedanken an ein großes Freudenfest ausreden müssen, denn genau das haben sie für heute geplant, falls sich die Berichte der Kuriere als wahr erweisen sollten."
Er wandte sich an die Menge, schaltete seinen Translator ein und fuhr fort: „Freunde, die großen Herrscher aus dem Himmel sind gekommen, uns zu besuchen. Aber sie haben bei den Pymocs keine gute Aufnahme gefunden. Sie sind hungrig und müde. Wir werden sie zum Palast bringen und das Freudenfest auf morgen verschieben.
Holt die Wagen ..."
Es handelte sich um unförmige Fahrzeuge, die nur für Transporte über den hohen Ringwall gedacht zu sein schienen. Die hölzernen Räder und klobigen Dampfkessel versprachen keine besonders hohe Geschwindigkeit, und Rhodan fragte sich, ob sie überhaupt die Steigung schaffen würden, die das Meer von der Kraterstadt trennte. McNab schien seine Bedenken zu bemerken Er lächelte.
„Keine Sorge, Chef. Die Dinger kriechen zwar wie die Schnecken, aber sie kriechen. In einer Sekunde sind wir am Ziel. Bitte, steigen Sie ein. Um die Tomacs brauchen Sie sich nicht zu kümmern."
Es waren insgesamt drei Fahrzeuge, die bereitstanden. Eins davon nahm Melbar Kasom und Gucky auf, zwei Gegensätze, wie man sie sich krasser nicht vorstellen konnte. Bysiphere, Yokida und Mashyane bestiegen das zweite, in dem dritten nahmen Rhodan und McNab Platz. Paladin bildete zu Fuß den Abschluß und übernahm damit die Rückensicherung für alle Fälle.
Obwohl Rhodan vor Wißbegierde fast schwitzte, stellte er keine Fragen. Er nutzte die Zeit, seine Umgebung zu studieren. Die Straße, in die Lava regelrecht hineingemeißelt, ging in Serpentinen bergauf. Sie war nicht zu steil, und die Dampfwagen schafften es tatsächlich, wenn auch unter unbeschreiblichem Schnaufen und Stöhnen. Rechts und links standen immer wieder Gruppen von Tomacs, um die Herrscher und ihre Gäste zu bestaunen. Sie trugen Waffen oder Geräte, aber keiner von ihnen verriet die geringste Feindseligkeit.
Im Gegenteil, es gab immer wieder welche, die Sich unterwürfig verbeugten oder gar auf den Boden warfen.
„Sie scheinen ja recht beliebt zu sein, Captain?"
McNab nickte.
„Kann man wohl sagen, hat aber auch eine Menge Arbeit gekostet. Bis wir ihr Vertrauen besaßen, verging viel Zeit. Auch wenn wir den letzten Krieg gegen die Pymocs verloren so hat doch die Kampfmaschine eine Menge dazu beigetragen, unseren Einfluß zu vergrößern."
„Und warum das alles? Hofften Sie vielleicht darauf, daß man Sie eines Tages finden und abholen könnte?"
„Nein, das eigentlich nicht. Aber wenn wir schon den Rest unseres Lebens hier verbringen sollten, dann wenigstens als reiche und mächtige Männer, nicht als Bettler oder gar Gefangene. Ich hoffe, dafür haben Sie Verständnis."
„Sicher, das habe ich. Aber war es deswegen notwendig, einen Krieg zu unterstützen, der meiner Ansicht nach völlig sinnlos ist?"
„Leider ja. Der Krieg gegen Toggery scheint eine
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