0388 - Götter aus dem Kosmos
Art Lebenszweck für die Bewohner von Vallejo zu sein. Ihr ganzes Dasein ist von Geburt an darauf eingerichtet, die Stadt der Pymocs zu erobern und zu vernichten. Wir haben niemals herausfinden können, woher diese Todfeindschaft stammt."
„Und Sie nutzten das natürlich zu Ihrem Vorteil aus?"
„Allerdings."
Rhodan seufzte.
„Na gut, daran ist nichts mehr zu ändern. Aber nun ist es eure Pflicht, diesen Konflikt zu beenden. Wir haben die Macht dazu. Sie werden uns dabei helfen.
Sind wir uns darin einig?"
„Selbstverständlich, Sir. Oder darf ich weiterhin >Chef< sagen?"
„Dürfen Sie, ich bin's auch."
McNab grinste, wobei sich seine Barthaare sichtlich sträubten.
„Das wissen die Tomacs inzwischen auch", sagte er.
Endlich erreichten sie den Kamm des natürlichen Ringwalls. Der Ausblick auf das Stromdelta war überwältigend. Wie die Rücken urweltlicher Ungeheuer wirkten die vielen Inseln, die der Vulkanstadt vorgelagert waren. Der Strom selbst mußte an der Mündung nahezu vierzig Kilometer breit sein. Der Ozean erstreckte sich bis zum Horizont.
Auf der anderen Seite, in der Tiefe des Kraters, lag die eigentliche Stadt Vallejo. Sie unterschied sich erheblich von Toggery, und das nicht nur was das äußere Bild anging. Auf den ersten Blick erkannte Rhodan, daß die Tomacs auf einer etwas höheren Kulturstufe standen als die Pymocs. Während diese sich mit einfachen Barackenbauten begnügten, hatten die Tomacs regelrechte Straßenzüge mit Prachtbauten und Hochhäusern angelegt. Dazwischen wurden Grünflächen und Paläste sichtbar, von Mauern oder Hecken umgeben.
„Wer ist der Kommandant Ihres Schiffes?" fragte Rhodan, als die Fahrzeugkolonne sich anschickte die Abfahrt in den Kraterkessel anzutreten. „Was ist aus ihm geworden?"
„Oberst Synd Keshet, ein ausgezeichneter Matheloge. Meiner Meinung nach ein großartiger Kommandant - aber bitte, Chef, ich möchte Ihnen die ganze Geschichte der Reihe nach erzählen.
Bruchstücke helfen Ihnen auch nicht weiter."
„Einverstanden. Warten wir, bis wir in Ihrem Palast sind."
Die Fahrt in den Krater hinein verlief etwas schneller. Nun wurde die Dampfkraft dazu benötigt, die Fahrzeuge abzubremsen, damit sie nicht im Abgrund zerschellten.
Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Sie erreichten den Grund des Kraters und damit die Ringstraße, die sich am inneren Rand des Walls um die ganze Stadt hinzog. Von ihr aus zweigten die Speichenstraßen ab, die genau im Zentrum von Vallejo in einem runden Park mündeten. Dort stand auch der Regierungspalast, umgeben von üppig wuchernder Vegetation.
„Da wohnen wir", erklärte McNab. „Feine Bude."
Rhodan mußte sich über den Gleichmut des terranischen Offiziers wundern. Er steckte doch nun wirklich nicht in einer beneidenswerten Lage. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren er und Sergeant Mashyane sogar die einzigen Überlebenden des Explorerschiffs.
Sie bogen in eine der Straßen ab. Sie erstreckte sich schnurgerade über mehr als zwei Kilometer hinweg bis zum Zentralpark. Rhodan staunte über die Breite, denn es gab ja hier kaum Verkehr. Aber an beiden Seiten standen dicht gedrängt die Bewohner der Stadt und bereiteten den Besuchern einen ehrfurchtsvollen, aber schweigenden Empfang.
Endlich erreichten sie den Park. Hier endeten alle Straßen in einer zweiten Ringstraße, die als Abgrenzung den Park umgab. Das war die einzige Sperre, die es gab. Niemand würde, so erfuhr Rhodan später, ohne Erlaubnis den Park betreten.
Die Fahrzeuge hielten, und sie mußten den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen. Wieder übernahm Paladin die Rückendeckung, aber es ließ sich kein einziger Tomac mehr sehen. Man schien einen ungemeinen Respekt vor den bärtigen Terranern und ihren Gästen zu haben.
„Hier kann man sich prächtig erholen", sagte Mashyane. „Wenigstens dann, wenn sie gerade keinen Krieg führen. Ansonsten sind die Tomacs friedliche Bauern und bescheidene Handwerker, die sicherlich gern auf den Kampf verzichten würden, dächten die Pymocs ähnlich."
„Wir werden ja sehen", sagte Rhodan kurz angebunden.
Vor dem Palast wurden sie von den Wachen erwartet, die ehrerbietig zur Seite wichen und den Weg freigaben. Rhodan und seine Begleiter stiegen die breite Freitreppe empor. Vor ihnen öffnete sich das Portal, und dann betrachteten sie die riesige und hohe Empfangshalle.
McNab übernahm wieder die Rolle des Gastgebers.
„Ich schlage vor, ich zeige Ihnen Ihre Zimmer.
Ihnen fehlt natürlich jeder
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