0388 - Götter aus dem Kosmos
plötzlich direkt aus dem Linearraum fünf fremde Schiffe auf und griffen uns an. Es handelte sich dabei um sogenannte Kreisel- oder Konusschiffe, über die bereits unvollständige Berichte vorlagen.
Zu diesem Zeitpunkt versahen Sergeant Mashyane und ich Dienst in unmittelbarer Nähe der Notschleuse IV der Technischen Sektion. Nur über Interkom erfuhren wir von den Ereignissen. Und uns war von der ersten Sekunde an klar, daß wir gegen die fünf Konusschiffe nichts ausrichten konnten, denn sie besaßen eine Waffe, für die uns jedes Gegenmittel fehlte. Sie wissen, was ich meine: die Intervallkanone.
Die erste Salve bereits durchschlug unseren Schirm und zerstörte die Antriebsanlagen. Obwohl Keshet verzweifelt versuchte, in den Linearraum zu fliehen, gelang ihm das nicht mehr. Die zweite Salve gab uns den Rest.
Ich muß gestehen, daß Sergeant Mashyane in diesem Augenblick seine sprichwörtliche Ruhe behielt. Ich hätte längst den Kopf verloren, wenn er nicht bei mir gewesen wäre. Am Arm zog er mich mit zum Hangar der Rettungsboote. Dieser Sektor des Schiffes war von dem verheerenden Intervallbeschuß verschont geblieben. Das war der einzige Grund dafür, daß wir noch lebten.
Trotz der bedrohlichen Lage gab ich Mashyane den Befehl, mit dem Start des Rettungsbootes noch zu warten, bis ich zurück sei. Dann verließ ich den Hangar und rannte, so schnell ich konnte, zum positronischen Datenspeicherraum. Unterwegs erblickte ich nichts als Zerstörung und Tod. Ich traf kein lebendiges Mitglied der Besatzung mehr an.
Ohne zu begreifen, warum ich noch lebte, erreichte ich mein Ziel und fand die Speicherbänder, die noch nicht verarbeitet worden waren. Ich schob sie in die Taschen meines Kampfanzuges, warf einen Blick auf das regelrecht zermalmte Positronengehirn und trat eiligst den Rückzug an.
Mashyane wartete schon. Er hätte sich inzwischen leicht in Sicherheit bringen können, aber ich glaube, er hätte selbst noch dann seine Ruhe behalten, wenn das Schiff gänzlich auseinandergefallen wäre.
Wir kletterten in die enge Kabine des Rettungsbootes, das mit Ausrüstungsmaterial vollgestopft war, und lösten den Notstart aus.
Wir schossen aus der Schleuse hinaus in den Raum und sahen, daß die EX-3493 nur noch ein Wrack war, das sich anschickte, in die Sonne zu stürzen.
Niemand würde der Katastrophe entrinnen können, wenn er sich nicht augenblicklich in Sicherheit brachte. Wie Sie sich denken können, blieben wir die einzigen, die überlebten.
Die Konusschiffe waren verschwunden. Trotzdem verzichteten wir darauf den Antrieb einzuschalten. In freiem Fall trieben wir dahin, zurück in das fremde System. Wir mußten versuchen, den zweiten Planeten zu erreichen, dessen Bewohner nichts mit den Konusschiffen zu tun haben konnten. Dazu standen sie auf einer zu niedrigen Zivilisationsstufe.
Gelang uns das, bestand die Aussicht auf eine spätere Rettung.
Tagelang waren wir unterwegs. Dabei näherten wir uns allmählich dem zweiten Planeten, und nach einer vorsichtigen Kurskorrektur drangen wir in die Atmosphäre ein und landeten auf einer unbewohnten Hochebene. Niemand hatte etwas davon bemerkt.
Wir blieben im Boot oder in der Nähe. Einer von uns beobachtete mit den Ortern den Himmel, und so erfuhren wir, daß vier der fünf Konusraumer im Linearraum verschwanden, während der fünfte zurückblieb und das System in großer Entfernung zu umkreisen begann. Wir waren uns nicht sicher, ob das Zufall war oder ob die Fremden Verdacht geschöpft hatten. Jedenfalls verhielten wir uns zunächst einmal abwartend und versuchten, Kontakt zu den primitiven Bewohnern aufzunehmen. Dabei gerieten wir dann an Hanrally und seine Leute. Wir ließen das Schiff zurück und nahmen nur die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände und Waffen mit. Auch ein tragbares Funkgerät mit einem Orterschirm.
In Toggery wurden wir äußerst zuvorkommend behandelt. Ich hatte gleich den Verdacht, daß man uns für Götter hielt, aber dann erfuhren wir, daß wir nicht die ersten Fremden seien, die vom Himmel kommend hier gelandet wären. Wir wollten mehr darüber hören, aber die Pymocs informierten uns nur zögernd.
Einen Monat waren wir bei den Pymocs, als wieder einmal Fremde landeten. Sie kamen in einem kleinen Schiff, aber auf dem Orterschirm hatten wir beobachten können, wie es von dem Konusraumer ausgeschleust worden war. Damit bestätigte sich unser Verdacht. Wir fingen kurz darauf Funksprüche auf, die wir mit Hilfe des Translators
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