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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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strich, so machte sich doch in ihm mehr und mehr das Bewußtsein einer drohenden Gefahr breit.
    Er hatte schließlich den Anfang gestern selbst miterlebt und die Riesenratte erschlagen.
    Davon sagte er vorsichtshalber auch erst gar nichts. Diese Hiobsbotschaft behielt er für sich und ließ nur die anderen spekulieren. Denen war selbstverständlich vor Tagen nicht entgangen, daß jener Lastwagen einen Unfall hatte und daß danach eine Menge Erdreich abtransportiert worden war. Der Bauer, dem das Stück Land gehörte, ereiferte sich immer noch über die Unverantwortlichkeit mancher Fernfahrer und ließ sich nicht davon abbringen, daß gerade diese Fernfahrer die Alleinschuld an allem trügen, was im Lande passierte -war nicht das beste Beispiel dafür, daß sie ständig zu schnell fuhren oder gerade dann überholten, wenn er mit seinem Wagen mit Tempo herankam? Natürlich, sie waren dafür verantwortlich. Das zeigte dieser Unfall wieder einmal deutlich…
    Pascal Lafitte hörte nur mit halbem Ohr auf dieses unsinnige Geschwätz. Ebensogut hätte man dem Wetterfrosch im Einmachglas des Wirtes die Schuld an der nächsten Sonnenfinsternis geben können.
    Aber zu denken gab allen schon, daß nach jener Entsorgung jetzt, nur wenige Tage darauf, eine Straße komplett abgesperrt wurde. Jemand forderte, ein paar Männer sollten doch einmal an Ort und Stelle gehen und sich ansehen, was abgesperrt worden sei und warum. Pascal, der den Grund ahnte, versuchte sie davon abzubringen, wurde aber sofort nach dem Grund dafür gefragt. Da steckte er zurück. Er wollte die Leute nicht noch mehr beunruhigen, indem er von der Riesenratte erzählte. Und vielleicht hätte man ihm auch nicht einmal geglaubt.
    Auf die Idee, Zamorra zu erwähnen, kam er erst zum Schluß. Den kannten sie doch alle, weil die meisten von ihnen gepachtetes Land bearbeiteten, das zum Château Montagne gehörte, und sie schätzten ihn alle, weil er ihnen immer wieder geholfen hatte. Sei es bei Leonardos Machtergreifung, sei es bei der Hochwasserkatastrophe vor einigen Jahren - Professor Zamorra war immer für sie da gewesen, und er verhielt sich nie wie ein arroganter Großgrundbesitzer, der nur an den Pachtgeldern interessiert war, sondern er war einer von ihnen. Und so manches Fest war hier in der Wirtschaft oder oben im Château gemeinsam gefeiert worden.
    »Leute, wartet doch erst mal ab«, rief Pascal den anderen zu. »Zamorra hat die Sache in die Hand genommen. Er kümmert sich darum! Wir…«
    »Woher weißt du das denn?« fragte ein Graubärtiger. »Hast du mit ihm geredet?«
    Da flog die Tür auf.
    Da stürmte der graue Wolf herein, mitten zwischen die Menschen, die erschrocken zurücksprangen.
    Und mit dem Wolf kamen die Riesenameisen…
    ***
    Nicole zuckte zurück und riß die Wagentür wieder zu. »Ameisen!« stieß sie hervor. »Faustgroße!«
    Das war zwar übertrieben, änderte aber nichts an der Gefahr.
    »Die kommen nicht hier rein«, hoffte Zamorra. »Durch Metall und Glas beißen sie nicht.«
    »Aber sie verspritzen Säure…«
    Er sah nach draußen. Vom Beifahrersitz aus konnte er die Straße nicht überblicken; der BMW hing zu schräg in der Böschung. Aber er wußte, daß von der anderen Seite andere veränderte Tiere kamen, mutierte Geschöpfe, die zu Ungeheuern voller satanischer Aggressivität geworden waren.
    Und er erinnerte sich an die Brüchigkeit der Absperrung.
    Plötzlich paßte alles zusammen.
    Riesen-Ameisen!
    Sie zerfraßen alles, sie zerstörten mit ihren Beißzangen und der Säure, die sie verspritzten. Das war es gewesen, was er gerochen hatte. Die Biester hatten sich an den Absperrböcken zu schaffen gemacht, und sie mußten dann auch an die Reifen des BMW gegangen sein. »Die Mistviecher haben sich an den Reifen festgeklammert und sie zerstört!«
    »Ich versuche, aus diesem Loch herauszufahren«, sagte Nicole.
    Sie startete den abgestorbenen Motor wieder, legte den Rückwärtsgang ein. Aber der Wagen kam nicht frei. Die Räder, die Felgen mit den zerstörten Resten der Reifen, gruben sich in den relativ weichen Boden ein. Der Fahrzeugboden saß auf, lag zu tief. Der BMW kam nicht mehr aus eigener Kraft frei. Nicole fluchte völlig undamenhaft.
    »Wir müssen hier raus!«
    »Das geht nur zu Fuß«, erkannte Zamorra. »Aber schau dir das an!«
    Es waren nicht viele Ameisen, die über die lange Motorhaube krochen und versuchten, die Fensterdichtung mit ihren Beißzangen aufzuschneiden und damit die Frontscheibe zu lockern, aber

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