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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das Holz zerfressen und die Böcke zerstört. Die Lampen waren auf dem Asphalt zerschellt. Ein paar Lichtreflexe vom Mondschein her gaben die Scherben noch ab.
    Waren Ameisen auf der Straße?
    Zamorra fegte den Weg mit einem Energieschauer aus dem Dhyarra frei. Gleichzeitig hörte er hinter sich das rasende Trippeln unzähliger winziger Pfoten und über sich das Schlagen mächtiger Schwingen. Bepelzte Scheusale und Riesenvögel jagten hinter den beiden Menschen her, um sie zu erreichen.
    Zamorra wußte, daß er sich auch mit dem Dhyarra-Kristall nicht mehr lange würde halten können. Dessen Energie war zwar fast unerschöpflich, weil sie aus den Tiefen von Raum und Zeit angesaugt wurde, aber Zamorra mußte erhebliche Konzentration aufwenden, um diese Energie zu steuern. Und bei der wilden Flucht hatte er kaum eine Chance, sich auf eine wirkungsvolle Abwehr zu konzentrieren. Verharrte er aber, holten ihn zuumindest die Vögel ein. Die Mäuse, Ratten und was auch immer sonst noch hinter ihm und Nicole her war, mit Sicherheit auch!
    »Schneller…!« keuchte Nicole neben ihm. Sie begann, wie er, bereits kurzatmig zu werden. Sie waren beide durchtrainiert und hielten einen Lauf durchaus durch, aber dieses Tempo, das ihnen abgezwungen wurde, war mörderisch.
    Und das Dorf wollte und wollte nicht näherkommen!
    Dabei wußten weder Nicole noch Zamorra, ob ihnen die Häuser wirklich Rettung bringen würden. Wer Autoscheiben zerstörte, schaffte es auch, eine Fensterscheibe an einem Haus zu zerstören. Und das Kleingetier fand auch noch Mittel und Wege, einzudringen.
    Es sah alles nicht gut aus…
    Zu weit entfernt war die erhoffte Rettung…
    ***
    Pascal Lafitte war erschrocken zurückgeprallt. Er starrte den Flügel an, der zuckend gegen den Druck der Tür ankämpfte, sich zu befreien und gleichzeitig die Tür aufzudrücken versuchte. Heisere Vogelschreie kamen von draußen.
    »Verdammt, was ist das?« flüsterte Mostache.
    Es war totenstill in der Gaststube geworden.
    Pascal riskierte eine ganze Menge, als er die Tür ein Stück wieder aufzog. Der Flügel wurde zurückgerissen, und ehe der Vogel sich wieder mit Macht dagegenwerfen konnte, drückte Pascal sie zu. Das Schloß rastete ein. Sekundenbruchteile später ertönte ein dumpfer Schlag, als der Vogel gegen das Holz krachte. Klopfende Geräusche wurden hörbar. Er versuchte, die Tür mit dem Schnabel aufzuhacken.
    Er darf bloß nicht auf die Idee kommen, mit seinem Gewicht auf der Türklinke zu landen, unkte Fenrir.
    »Das fehlte noch«, murmelte Pascal.
    »He, das ist ja wie im Hitchcock-Film«, rief jemand. »Was war das für ein Vogel? Adler und Geier und Albatrosse gibt’s hier doch gar nicht! Wo kommt das Biest her?«
    »Das ist unwichtig«, sagte Pascal bleich. »Wichtig ist, daß es nicht hereinkommt. Wir müssen die Fenster schließen. Die Läden müssen davor…«
    »Die Läden sind außen. Jemand müßte nach draußen«, stellte Mostache fest.
    Plötzlich sahen sich alle betreten an. Das Hacken und Rumoren des riesigen Vogels an der Tür zeugte von beachtlicher Agressivität. Es war jedem klar: wer sich nach draußen traute, mußte damit rechnen, von dem Tier angegriffen zu werden.
    Etwas hämmerte gegen ein Fenster.
    Die Köpfe flogen herum. Alle Augen wurden auf das Fenster gerichtet, von dem der Knall gekommen war. Draußen war es dunkel, aber dennoch war schemenhaft etwas Flatterndes zu sehen, in der Größe eines Bussards. Aber das konnte kein Bussard sein. Die Farbe des Gefieders stimmte nicht…
    »Das sind viele!« schrie eine der Frauen. »Sie kommen von überall! Sie werden uns umbringen.«
    Pascal Lafitte sah Fenrir an.
    Ich fürchte, daß ich die Biester angelockt habe, teilte er sich ihm gezielt mit. Die Ameisen im Fell, die Vögel im Nacken…
    Pascal kauerte sich neben dem Wolf nieder. »Meinst du, es hätte Sinn, dich von hier wegzubringen? Könnte das die Riesenvögel von der Wirtschaft ablenken?« raunte er leise.
    Ich weiß es nicht, erwiderte der Wolf. Aber wie willst du das anstellen? Und wohin? Sie würden dann eben ein anderes Haus angreifen. Und - solange ich hinter festen Mauern bin, sehe ich nicht ein, warum ich nach draußen und mich angreifen lassen soll. Mein Fell ist mir näher als dein Hemd, Pascal! Verstehst du das?
    Pascal nickte.
    »Ich würde versuchen, dich zum Château hinaufzubringen«, murmelte er.
    Du bist verrückt! erwiderte Fenrir. Das schaffen wir nie. Die Biester fallen über uns her, kaum daß wir einen Fuß aus

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