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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stand Zamorra vor ihm, den hellen Anzug verstaubt. »Kannst du endlich mal mit zufassen, Mann?« verlangte er. »Deine Frau hat eine seltsam stürmische Art, ihren Gastgeber zu begrüßen! Von Nicole bin ich das ja fast schon gewöhnt, aber daß Nadine sich ebenfalls auszieht, um mich am Tor zu begrüßen…«
    Zorn wallte in Pascal auf. »Wie kannst du nur so dämlich reden, wenn…«
    Zamorra packte ihn mit beiden Händen und zog ihn mit sich. »Komm endlich. Ich habe keine Lust, sie allein ins Haus zu tragen! Es reicht, daß sie auf mich stürzte und mich als Aufprall-Polster benutzte! Habe mir das Steißbein geprellt für den Blödsinn.«
    »Du - du hast sie aufgefangen?« murmelte Pascal. Jetzt erst bemerkte er, daß Zamorra etwas merkwürdig ging, als täte ihm sein Allerwertester weh.
    »Ja, zum Teufel, sollte ich sie denn einfach fallen lassen? Für eine so endgültige Ehescheidung seid ihr beide aber noch ein bißchen zu jung!«
    Endlich faßte Pascal sich wieder. Gemeinsam trugen sie Nadine ins Gebäude zurück. Die beiden Autos standen noch vor dem Tor. Als Pascal die Abschirmung durchschritt, durchfuhr ihn sekundenlang ein greller Schmerz. Aber Zamorra merkte von Pascals Zusammenzucken nichts, weil er erstens an völlig andere Dinge dachte als daran, Pascal zu beobachten, und zweitens, weil er in die andere Richtung schaute.
    Der Schmerz ebbte wieder ab. Es war Pascal klar, daß etwas mit ihm nicht mehr in Ordnung war. Aber war das nicht vollkommen richtig so? Er mußte doch hinein ins Château. Einer mußte ja schließlich dafür sorgen, daß Sammael Erfolg hatte.
    ***
    Bestürzt hörte Zamorra sich Nicoles Bericht über Fenrirs Angriff auf Raffael an. Noch bestürzter war sie dann, als sie erfuhr, welchen Alleingang Nadine gewagt hatte. Jetzt lag die junge Frau wieder im Gästezimmer. Sie war anscheinend immer noch nicht aus ihrem Schlaf erwacht, hatte auch während des Sturzes und während Zamorra sie gerade noch hatte auffangen können, die Augen nicht geöffnet.
    Zamorra fühlte ihren Alptraum. Er konnte nicht erkennen, worum es sich handelte, aber er fühlte das Böse darin, das Nadines Seele zu zerfressen drohte.
    Zwischendurch klingelte das Telefon.
    Claus Enfrique war am Apparat. »Zamorra, sitzen Sie gut?«
    »Nein, bloß kann mich so schnell nichts mehr umwerfen… was haben Sie herausgefunden, Enfrique?«
    Der Labortechniker räusperte sich. »Wir haben uns direkt mit dem Labor in Paris kurzgeschlossen, das die polizeilichen Substanzproben analysierte«, sagte er. »Wir gingen einfach davon aus, daß dieses Zeugs doch irgendwie verantwortlich für den Riesenwuchs sein müßte.«
    »Und?«
    »Ist es nicht«, erwiderte Enfrique. »Kann es nicht sein, oder die Kollegen in Paris müßten schon den Verstand verloren haben. Das kann ich mir aber nicht vorstellen; kollektive Dummheit dieser Art gibt’s nicht…«
    Warum schwafelt er nur so umständlich? fragte Zamorra sich. Hatte Enfrique ihn nur deshalb angerufen, um ihm wieder einen Negativ-Bericht zu geben?
    »Statt dessen haben aber wir etwas herausgefunden, und jetzt halten Sie sich fest, Zamorra«, fuhr Enfrique fort. »Sie wissen, daß die Substanz, deren Abfallprodukt in den illegal transportierten Fässern steckte, eine Art Ätzmittel ist, ja? Gut. Das Abfallprodukt selbst ist weitaus weniger gefährlich - aber in Verbindung mit tierischen oder menschlichen oder pflanzlichen Eiweißstoffen wird es zu einem Halluzinogen, zu einem Hypnotikum… wie auch immer. Es sorgt jedenfalls für Zwangsvorstellungen, und es dürfte auch für erhöhte Aggressivität sorgen.«
    Zamorra pfiff durch die Zähne.
    »Wenn dieser Stoff also irgendwie in den menschlichen oder tierischen Körper kommt…?«
    »… was durch Verschlucken oder eine leichte Hautverletzung durchaus geschehen kann«, ergänzte Enfrique.
    »In diesem Fall also sorgt das Teufelszeug dafür, daß das betroffene Wesen aggressiv wird und Zwangsvorstellungen hat?«
    »Davon müssen wir ausgehen, Zamorra«, sagte Enfrique. »Hilft Ihnen das weiter?«
    »Und wie«, behauptete Zamorra. »Wenn ich also einer Maus dieses Zeugs einimpfe, wird sie zur reißenden Bestie, ja?«
    »Wenn sie einen weiteren äußeren Reiz dazu empfängt, ist es nicht auszuschließen.«
    Zamorra nickte. Das erklärte zumindest zu einem geringen Teil die Angriffslust der Tiere während der Nachtstunden. Aber er erklärte noch nicht den Riesenwuchs. Da mußte die Magie hinterstecken. Aber wer zeichnete dafür

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