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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den messerscharfen Zähnen konnte sich jetzt nicht mehr schließen.
    Aber Fenrir entwickelte eine unglaubliche Kraft. Knurrend wuchtete er seinen massigen Körper wieder hoch. Nicole kippte zur Seite weg. Sie ließ nicht los, aber Fenrir war jetzt über ihr. Sie stieß instinktiv mit dem Knie zu und hörte Fenrir heiser röcheln. Richtig jaulen konnte er in diesem Moment nicht. Nicole schlug mit der Faust zu und betäubte den Wolf. Fenrirs Körper wurde schlaff.
    Tief atmete die Französin durch. Sie befreite sich von dem schweren Wolfskörper, erhob sich und half Raffael, aufzustehen. Der alte Diener war totenbleich. Erst jetzt begriff Nicole, wie knapp es wirklich gewesen war.
    »Was - was ist denn in den gefahren?« stieß Raffael hervor. »Das war doch kein Spaß mehr, nicht? Das sah mir recht ernst aus…«
    Nicole schluckte.
    »Ja«, sagte sie. »Es war tödlicher Ernst. Er wollte Sie umbringen, Raffael.«
    »Aber weshalb? Ich verstehe das nicht. Er ist doch kein böser Wolf aus dem Märchen. Er ist doch intelligent, ist doch unser Freund, fast wie ein Mensch…«
    »Er muß beeinflußt worden sein«, sagte Nicole. »Etwas hat ihn unter Kontrolle. Ich frage mich, was. Von nichts kommt nichts, und von allein dreht Fenrir doch nicht so durch. Gerade Fenrir…«
    »Verzeihung«, murmelte Raffael. »Aber…« Er sank in einen der Gartenstühle. Nicole konnte ihn durchaus verstehen. An seiner Stelle hätten ihr ebenfalls die Knie gezittert.
    »Ich bringe Ihnen einen Cognac«, bot sie an. »Warten Sie…«
    »Und wenn… wenn Fenrir wieder erwacht und mich erneut anfällt?«
    »Der wird so schnell nicht wieder wach«, sagte Nicole. »Ich weiß, wohin ich schlagen muß. Unser vierbeiniger Freund schläft für die nächsten Stunden. Bis dahin ist wahrscheinlich Zamorra wieder hier. Dann sehen wir weiter.«
    Sie ging ins Haus und kam wenig später mit Glas und Flasche wieder zurück. Raffael ließ sich, vielleicht zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten, dankbar bedienen. »Brennt wie Feuer«, murmelte er. Aber nach kurzer Zeit wurde ihm wieder etwas wohler.
    »Wenn Fenrir unter Riesenwuchs litte«, überlegte Nicole, »könnte ich mir vorstellen, daß er infiziert worden ist und seine Aggressivität daher käme. Aber erstens ist es heller Tag, zweitens hat er normale Größe… es kann also eigentlich nicht sein.«
    »Wir befinden uns doch innerhalb der Abschirmung«, ergänzte Raffael leise. »Dämonische Kräfte können hier nicht wirken. Oder… ist wieder eine Veränderung aufgetreten?«
    Nicole schluckte.
    Sie mußte an Angela denken. Und an Nadine, die vielleicht…? Aber nein. Nadine lag in tiefem Schlaf. Sie war die ganze Nacht über nicht aufgewacht. Selbst wenn sie beeinflußt war, worauf Zamorra ihr heftiges Zusammenzucken zurückgeführt hatte - hätte sie keine Gelegenheit gehabt, die Abschirmung um Château Montagne zu öffnen. Dazu hätte sie ihr Zimmer und das Gebäude verlassen müssen. Und das wäre wenigstens Pascal aufgefallen…
    Nein, diese Möglichkeit schied aus. Es mußte einen anderen Grund haben.
    Aber welchen?
    ***
    Es kam etwa so, wie Zamorra es vermutet hatte.
    Eine Flut von Tieren, die sich im hochgeschossenen Gras verborgen gehalten hatten, brach jetzt zwischen den Flammen hervor. Die Tiere nützten in ihrer Panik die letzten Lücken im Feuervorhang, andere flüchteten in die Loire hinaus und schwammen, wurden von der Strömung rasch davon getrieben… allenfalls Insekten wie die Riesenameisen, die nicht rasch genug entkommen konnten, wurden Opfer des Feuers. Vögel schwirrten empor und ergriffen hastig die Flucht…
    Einige Beamte schossen aus ihren Dienstwaffen auf die riesenwüchsigen Tiere, die eine geradezu panische Furcht vor Feuer und Menschen entwickelten. Sie erlegten ein gutes Dutzend der Ungeheuer, aber der Rest entkam. So schnell ihre Beine sie trugen, verschwanden die Tiere in der Umgebung, tauchten zwischen Sträuchern und im hügeligen Gelände unter.
    »Sammelt die toten Tiere sofort ein!« schrie Zamorra. »Schnell!«
    Sie durften keinen Kontakt mit noch unverseuchtem Boden bekommen! Jedenfalls keinen so intensiven Kontakt, da sie das Gift weitergeben konnten! Denn dann wäre wahrhaftig der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben worden…
    Sammael!
    Der Begriff, Name oder Bezeichnung, war blitzschnell in Zamorras Gedanken aufgeflammt, wie ein wilder Schrei. Ähnlich, als wäre er aus dem Amulett gekommen. Und jetzt, da die Flammen tobten, spürte Zamorra endlich einen Hauch

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