0389 - Lucifuge kehrt zurück
entsprechenden Anweisungen.
Stumm gehorchte Monica Peters. Ihr Blick war starr. Sie war nicht in der Lage, sich dem tödlichen Befehl des Dämons zu widersetzen. Sie konnte nicht einmal gedanklich um Hilfe rufen, da sie vollkommen blockiert war. In ihr gab es nur noch Gehorsam.
Sie näherte sich dem riesigen Alligator.
Das Maul mit den mörderischen Zähnen öffnete sich…
***
Nicole war erheblich schneller gefahren als vorhin. Sie stoppte den Geländewagen direkt vor dem »Saloon«. Zu ihrer Überraschung stand Uschi an der Theke, das Telefon in der Hand. Als Nicole eintrat, fuhr die Telepathin herum.
»Nicole! Gott sei Dank bist du da!«
Nicole sah die Besorgnis in Uschis Gesicht. »Was ist denn passiert?«
Uschi legte den Hörer einfach auf. Hastig berichtete sie von dem, was Monica passiert war.
»Der Dämon«, murmelte Nicole. »Er rächt sich für das, was er in Tendyke’s Home hinnehmen mußte. Wohin entfernt er sich mit Monica?«
»Nach Norden. Komm, wir fahren hinterher.«
»Du nicht, meine Liebe«, sagte Nicole. »Du bleibst schön hier in Sicherheit. Es ist schon schlimm genug, daß Monica Astardis in die Fänge geraten ist. Dir muß es nicht auch noch passieren. Denk an das Kind.«
Uschi preßte die Lippen zusammen. Sie wollte widersprechen, unterließ es aber dann. Sie erkannte, daß sie lernen mußte, umzudenken. Die Zeiten der wilden Abenteuer waren vorerst vorbei. Sie trug die Verantwortung nicht mehr nur für sich, sondern auch für das ungeborene Kind.
Und es war wichtig, daß diesem Kind nichts zustieß. Es war etwas ganz Besonderes…
»Vielleicht hast du recht«, murmelte sie. »Was willst du tun?«
»Ich rücke diesem Astardis auf den Pelz.«
»Aber du hast keine Waffe gegen ihn«, wandte Uschi ein.
»Ich kann das Amulett rufen, sobald ich es brauche«, erinnerte Nicole sie. »Du könntest derweil etwas anderes tun. Alarmiere Teri. Sie soll mit Zamorra sofort herkommen. Ruf sie tele pathisch an, das geht schneller als mit dem Telefon…«
»Es geht eben nicht, solange Monica nicht aktiv ist. Du weißt doch… wir können unsere Telepathie nur gemeinsam einsetzen. Der Kontakt zwischen uns ist etwas anderes.«
»Na gut. Dann telefoniere. Nach Norden, sagtest du?«
Uschi nickte. »Sie scheinen mit einem Auto unterwegs zu sein nach dem Tempo, mit dem sie sich entfernen…«
»Dann erwische ich sie«, hoffte Nicole. Sie stürzte nach draußen.
Walty Clarkton sah ihr kopfschüttelnd nach. Er wandte sich an Uschi. »Sagen Sie, was wird hier eigentlich gespielt? Das klingt ja alles wie in einem Kriminalfilm…«
»Schlimmer. Ist ’ne Grusel-Story…«, murmelte Uschi. Sie griff wieder nach dem Telefon.
Draußen heulte der Motor des Geländewagens auf. Die Reifen pfiffen auf dem Asphalt.
Da fühlte Uschi, daß die Bewegung ihrer Schwester aufgehört hatte. Sie entfernte sich nicht weiter…
Was bedeutet, das…?
***
Zamorra, Tendyke und Teri sahen sich an, als Scarth von dem unterbrochenen Telefonanruf berichtete, den Uschi Peters getätigt hatte. »Mitten im Satz hat sie einfach aufgelegt«, sagte Scarth. »Da muß etwas passiert sein.«
»Nicole dürfte noch unterwegs sein«, sagte Zamorra. »Verflixt.«
»So weit ist es nicht bis Florida City. Vielleicht ist sie schon eingetroffen«, vermutete Tendyke. »Trotzdem… wir müssen etwas tun.«
»Im zeitlosen Sprung sind wir in weniger als einer Sekunde da«, bot Teri Rheken an.
Tendyke schüttelte den Kopf. »Mädchen, du mutest dir zuviel zu. Vorhin, die Auseinandersetzung mit Astardis in der Zauberkammer, war doch schon zu viel für dich. Du brauchst noch ein paar Wochen Ruhepause.«
»Ich bin wieder in Ordnung!« behauptete Teri fest.
Zamorra preßte die Lippen zusammen.
»Wir versuchen es«, entschied er. »Wenn es nicht funktioniert, können wir immer noch den Wagen nehmen.«
Teri sah Tendyke an. »Du kennst dich hier besser aus als wir. Übernimm du es, dir das Ziel vorzustellen. Ich übernehme es aus deinen Gedanken.«
»Du willst uns im Ernst beide transportieren?« fragte der Abenteurer mißtrauisch.
»Natürlich. Was sonst?«
»Na dann… los.« Tendyke faßte nach der linken Hand der Druidin, Zamorra nahm die Rechte. Tendyke versuchte, sich den »Saloon« von Walty Clarkton in Florida City vorzustellen, in dem die Zwillinge nach Nicoles Aussage untergebracht waren. Tendyke war einmal im »Saloon« gewesen; seine Vorstellung von dem Gebäude war entsprechend dürftig. Er hoffte, daß es trotzdem
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