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039 - Der Griff aus dem Nichts

039 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 039 - Der Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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es.“
    Die Tür fiel hinter ihm krachend ins Schloß. Und plötzlich bemächtigte sich seiner ein Gefühl der Beklemmung. Er konnte nicht sagen, wieso, aber er hatte auf einmal Platzangst.
    Lorna hielt ihn fest umschlungen. Ihr heißer Atem schlug ihm ins Gesicht. Er beugte sich über sie, fand ihre Lippen und hoffte, daß ihn der Kuß berauschen und das Gefühl der Beengung von ihm nehmen würde, aber es wurde nur noch schlimmer.
    Und plötzlich wußte er, warum er sich so eingeengt fühlte. Seine Platzangst war nicht psychischer Natur, sondern war rein körperlichen Ursprungs.
    Lorna hielt ihn fest umschlungen. Sie drückte ihm die Arme an die Seite seines Körpers, so daß er sie überhaupt nicht bewegen konnte. Er spürte, wie die Kraft aus seinen Händen schwand, und versuchte, die Klammer zu sprengen, aber es gelang ihm nicht. Lorna hielt ihn wie ein Schraubstock fest. Jetzt verschränkte sie ihre Finger auf seinem Rücken und drückte noch fester zu. Er rang nach Atem, bekam kaum noch Luft. Endlich gelang es ihm, sich wenigstens von ihren Lippen zu lösen, die sich an seinem Mund festgesaugt hatten.
    Sie lachte glucksend und ließ ihn so abrupt los, daß er die Balance verlor. Er griff in die Dunkelheit und stieß im Fallen irgendetwas um, das polternd zu Boden stürzte.
    Sofort sprang er wieder auf. Doch kaum stand er auf den Beinen, als sich Lornas Arme wieder um seinen Körper schlangen.
    Er schlug mit den Fäusten um sich, traf sie ins Gesicht, aber sie lachte nur.
    „Was soll das?“ fragte er stöhnend.
    „Du wolltest doch wissen, was Robert mir gegeben hat“, sagte sie, „und ich versprach dir, es dich fühlen zu lassen. Es ist Kraft, Darling. Robert hat mir so viel Kraft gegeben, daß ich dich zwischen meinen Armen zerquetschen kann.“
    Dorian schlug immer verzweifelter auf sie ein, aber sie lockerte ihre tödliche Umarmung nicht. Vor seinen Augen tanzten bunte Kreise. Er war nahe daran, die Besinnung zu verlieren. Doch er wußte, wenn er jetzt schlappmachte, dann war er verloren. Lorna würde ihm mit den bloßen Händen das Rückgrat brechen.
    Plötzlich bekamen seine Hände etwas Klobiges, Schweres zu fassen. Ohne recht zu wissen, was er tat, holte er mit dem schweren Gegenstand aus und schlug damit auf Lorna ein. Einmal, zweimal -und immer wieder, bis er spürte, daß sich ihr Griff lockerte.
    Ohne einen Laut von sich zu geben, brach sie zusammen.
    Dorian tastete sich durch die Dunkelheit zur Tür und taumelte auf den Korridor hinaus. Sein ganzer Brustkorb schmerzte, als seien ihm sämtliche Rippen gebrochen.
    Er kam nicht weit. Nach zwei Schritten verlor er das Bewußtsein.
     

     

Als er die Augen aufschlug und durch den Nebel langsam die Konturen von Jeffs Gesicht wahrnahm, war seine erste Frage: „Was ist mit Lorna?“
    Jeff machte eine begütigende Bewegung. „Nur ruhig bleiben, altes Haus! Sie ist über dem Berg. Der Arzt sagte, daß sie nur durch ein Wunder am Leben geblieben sei. Wenn sich keine Komplikationen einstellen und Lorna keine Anzeige gegen dich erstattet, dann kommst du noch einmal mit einem blauen Auge davon.“
    „Und mit gebrochenen Rippen“, sagte Dorian stöhnend und betastete den Zinkleimverband auf seiner Brust.
    „Dr. Hopper sagte, daß nichts gebrochen sei“, beruhigte ihn Jeff und schnitt eine Grimasse. „Ihr müßt es ja ganz schön getrieben haben. Wenn ich mir vorstelle, wie Lorna, ganz scharf nach dir, dich durchs Zimmer jagt – ich könnte mich kaputtlachen.“
    „Warum hast. du sie auf mich angesetzt?“ fragte Dorian scharf.
    Jeff machte eine abwehrende Geste. „Also entschuldige, wie konnte ich ahnen, daß du zur anderen Fakultät übergewechselt bist? Verdammt noch mal, schlägt einem Mädchen eine Bronzefigur mit zehn Pfund über den Schädel, nur weil sie nach seinem Hosenlatz langt! Hättest du mir ein Wort gesagt …“
    „Laß den Unsinn!“ bat Dorian.
    Es hätte wenig Sinn gehabt, Jeff zu erklären, daß es sich um eine Angelegenheit auf Leben und Tod gehandelt hatte. Deshalb wechselte er das Thema und fragte: „Bist du mit Dorothy Malone klargekommen?“
    Jeff wiegte den Kopf. „Ich glaube gar nicht, daß dich das wirklich interessiert.“ Doch als er keine Antwort erhielt, führ er fort: „Das war vielleicht ein Ding. Wir haben noch die ganze Nacht zusammen gesessen. Dorothy wollte den Gnom um keinen Preis als Partner haben. Sie weinte, schrie, fluchte – wartete mit ihrem gesamten Repertoire auf. Und Pietrucci wollte ebenfalls

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