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039 - Der Griff aus dem Nichts

039 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 039 - Der Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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gesprochen.“
    „Das bin ich“, sagte der Schwarze und verneigte sich leicht, ohne die Hände vom Rücken zu nehmen. „Gestatten, Lewis Goddard. Sie wünschen?“
    Dorian biß sich auf die Lippen.
    „Ja, wissen Sie …“ begann er und sah sich suchend um. „Könnten wir nicht irgendwo …“
    „Aber natürlich – entschuldigen Sie“, sagte der Verwalter und deutete auf eine der Türen in der Empfangshalle. „Ich bin es nicht gewohnt, Besucher zu empfangen. Deshalb meine Unaufmerksamkeit. Folgen Sie mir bitte in mein Büro! Ich darf vorangehen?“
    Er ging mit drei Riesenschritten zur nächsten Tür, öffnete sie und gab Dorian und Rudolpho den Weg frei. Das Büro war ebenfalls ganz in Schwarz gehalten. Zudem lag es noch in dem fensterlosen Trakt des Gebäudes. Das starke Deckenlicht wurde von den schwarzlackierten Büromöbeln fast verschluckt.
    Nachdem Dorian in dem weichen Ledersessel Platz genommen und der Verwalter sich ihm gegenüber hinter dem riesigen Schreibtisch niedergelassen hatte, entstand ein sekundenlanges Schweigen. Lewis Goddard brach es, indem er kurz angebunden sagte: „Nun, Mr. Hunter?“
    „Ja“, begann Dorian wieder zögernd. „Ein Freund, der bei Dr. Fuller in Behandlung war, hat mir die Adresse des Sanatoriums gegeben. Als ich nach Hollywood kam, hörte ich jedoch, daß Dr. Fuller nicht mehr praktiziert. Ich kann mich aber mit dem Gedanken nicht vertraut machen, daß ich den weiten Weg vergeblich gemacht haben soll. Ich habe ein Problem und glaube, daß mir nur Dr. Fuller helfen kann.“
    „Tut mir leid“, sagte Lewis Goddard ohne Bedauern. „Man hat Sie nicht belogen, als man Ihnen sagte, daß Dr. Fuller nicht mehr praktiziert.“
    „Da muß sich doch etwas machen lassen“, meinte Dorian. „Ich meine, am Geld soll es nicht liegen. Ich wäre schon froh, wenn Dr. Fuller mich empfängt und ich ihm mein Anliegen vortragen könnte. Ich bin überzeugt, daß mein Fall auch medizinisch für ihn interessant wäre.“
    „Ganz ohne Zweifel“, sagte der Verwalter, „aber das Dumme daran ist nur, daß Dr. Fuller schon vor einem halben Jahr verreist ist. Da sich für ihn kein Nachfolger gefunden hat, wurde das Sanatorium geschlossen.“
    Dorian nickte. „Das habe ich alles erfahren. Nur – ich kann es einfach nicht glauben. Hat Dr. Fuller seine neue Adresse nicht hinterlassen? Er kann doch nicht einfach wie vom Erdboden verschwunden sein.“
    „Ich bin nur der Verwalter dieses Gebäudes, Mr. Hunter“, sagte Lewis Goddard kühl. „Ich kenne Dr. Fullers Aufenthalt nicht, noch weiß ich, was aus ihm geworden ist.“ Er erhob sich. „Sie sehen, ich kann ihnen nicht helfen.“
    „Vielleicht doch“, sagte Dorian. Er griff in die Brusttasche seines Jacketts, holte seine Brieftasche hervor und fragte: „Wieviel?“
    „Sie vergeuden Ihre Zeit, Sir“, sagte der Verwalter steif. „Hier ist kein Auskunftsdienst. Ich sehe mich außerstande, mich noch länger mit Ihnen zu unterhalten. Würden Sie jetzt bitte gehen?“
    Dorian erhob sich mit gespielter Wut. „Sie werden noch von mir hören, Goddard. Verlassen Sie sich drauf, daß ich herausfinde, für wen Sie das Sanatorium verwalten. Es ist bestimmt nicht im Sinn der Besitzer, daß Sie jedem Interessenten die Tür weisen. Oder gibt es auch Patienten, die sie zuvorkommender behandeln?“
    „Ich habe nichts dazu zu sagen“, meinte Lewis Goddard reserviert. „Ich kann Sie nur noch ein letztes Mal auffordern, dieses Gebäude und das Grundstück zu verlassen.“
    „Das werden Sie noch bereuen!“ rief Dorian und stapfte wütend aus dem Büro und durch die Empfangshalle ins Freie.
    Unauffällig blickte er sich um und prägte sich alle Einzelheiten an dem Gebäude ins Gedächtnis. Es konnte sein, daß er sich entschloß, dem Sanatorium einen heimlichen Besuch abzustatten. Denn er war überzeugt, daß der Verwalter nicht die Wahrheit sprach, wenn er behauptete, daß das Sanatorium leer stünde.
    Lewis Goddard begleitete sie zum Wagen, aber seiner Haltung war anzumerken, daß er es nicht aus Höflichkeit tat, sondern um ihre Abfahrt zu überwachen.
    Rudolpho hatte sich zur Beifahrertür begeben, um sie für Dorian zu öffnen.
    „Lassen Sie nur!“ sagte Dorian. „Ich werde mich diesmal selbst ans Steuer setzen. Da kann ich mich wenigstens etwas abreagieren.“
    Lewis Goddard eilte herbei und riß mit einer schwungvollen Bewegung die Tür für ihn auf. Er tat es mit so einer blitzschnellen Bewegung, daß Dorian ihm kaum folgen konnte. Und

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