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039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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ihrer MPi anschaute. Acht Schuss waren ihr geblieben. Sie musste den Sensor treffen, sonst war es aus mit ihr. Sie würde Corporal Bob nie wiedersehen. Salzige Schweißtropfen liefen von ihrer Stirn in die Mundwinkel. Sie betete.
    Der Automat bewegte sich weiterhin im Kreis. Da wurde Kusnezova klar, dass er wirklich defekt war. Sie atmete auf und ließ die MPi sinken. Die Waffe entglitt ihren nassen Händen und schepperte gegen einen verbrannten Ziegelstein. Bong!
    Das Feuerrohr des Automaten fuhr herum. Kusnezova erstarrte.
    Geräusche drangen an ihre Ohren, die in der absoluten Stille trocken klangen. Klack…
    klack… klack…
    Der Automat hatte keine Munition mehr!
    Das seelenlose Ding fuhr weiterhin im Kreis. Das Klacken hörte auf. Kusnezova erhob sich aus dem Schnee. Der Roboter richtete sein Rohr erneut auf sie, doch diesmal klackte es nicht einmal mehr. Kusnezova ging mit der MPi im Vorhalt zu dem ruhelos kreisenden Automaten und versetzte ihm einen Tritt.
    »Du Mistvieh!«, sagte sie in ihrer Muttersprache, und Tränen der Erleichterung liefen über ihre Wangen. »Wie konntest du mich so in Angst versetzen?«
    Der Automat verharrte und machte Pfffft, als hätte er seinen letzten Furz gelassen. Danach rührte er sich nicht mehr.
    Kusnezova musste so heftig lachen, dass ihre Seiten schmerzten. Sie warf sich lachend in den Schnee - bis sie den Schatten eines zweiten Automaten über den Schnee gleiten sah.
    Sekunden später jagte sie wie ein Kaninchen zur Bunkerpforte zurück. Hinter ihr bellte das MG.
    ***
    Die Nacht verlief friedlich, wenn man davon absah, dass vor dem ersten Hahnenschrei irgendwo ein Trunkenbold lautstark nach seinem Fläschchen verlangte. Als Matt die Augen öffnete, stand die Kammer offen. Aus der Gaststube ertönte das Klappern von Holzgeschirr. Er verließ das Haus durch die Hintertür, erfrischte sich am eiskalten Wasser einer quietschenden Pumpe und betrat bibbernd die Gaststube.
    Aruula saß schon am Tisch und ließ sich von der Wirtin verköstigen. Es gab Eier mit Schinken und ein Gebräu, das wie Kaffee aussah, doch nach Bucheckern schmeckte. Die Eier waren so groß wie Matts Fäuste und ihr Dotter so rot, dass er sich die Frage verkniff, von welchem Vogel sie stammten. Im Kamin bullerte schon ein gemütliches Feuer.
    Als sie mit dem Frühstück fertig waren, schleppte der Wirt die versprochenen handlichen Portionen Deerfleisch herein. Er hatte sie in einem alten Tornister aus Skunkfell verpackt. Matthew hatte ihn kaum geschultert, als auf der Straße Hufschlag ertönte und mehrere Stimmen laut wurden. Ihr Akzent ließ Matt die Ohren spitzen. Aruula, die gerade ein paar Worte mit der Wirtin wechselte, warf ihm einen warnenden Blick zu.
    Die Ankömmlinge sprachen Waashton- Dialekt!
    Matt deutete auf die Hintertür. Aruula verstand sofort. Sie packte ihren Kram und setzte sich in Bewegung. Als sie das Haus gerade verlassen hatten, sprang die Eingangstür auf und etwa ein Dutzend Männer, deren dunkelblauen Kapuzenumhänge wie Uniformen wirkten, traten ein. Sie riefen lautstark nach der Bedienung.
    Matt folgte Aruula ums Haus, und als sie auf die Straße lugten, erspähten sie die Reittiere der Ankömmlinge. Es waren zehn. Die Reiter hatten sie an den Holm gebunden. Die Satteltaschen waren prall gefüllt. Wenn die Reiter im Gasthof frühstückten, bedeutete dies, dass sie ihre Vorräte schonen wollten. Also hatten sie noch einen weiten Weg vor sich.
    Die lauten Worte, die aus der Gaststube an Matts Ohr drangen, wiesen einen militärischen Tonfall auf. Er zweifelte nicht daran, dass die Fremdlinge offizielle Vertreter der Stadt waren, der Aruula und er vor kurzem den Rücken gekehrt hatten. Es war also nicht falsch, ihnen aus dem Weg zu gehen. Gut ausgerüstete Großstädter, die sich abgelegenen Gebieten herum trieben, hatten feste Ziele oder Aufgaben. Wenn es sich um Agenten des Weltrats handelte, waren sie womöglich hinter ihnen her.
    Zweifellos würden sie mit dem Wirt reden und sich nach gewissen Fremdlingen erkundigen… Wenn sie Aruula und ihm auf der Spur waren, wussten sie bald, wer kurz vor ihnen den Gasthof verlassen hatte. Matt zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen.
    »Was ist los?«, fragte Aruula.
    Matts Blick schweifte zum Ufer hinab und blieb auf dem Holzfloß haften. Er erkannte einige Gestalten, die an Deck um Kisten und Säcke herumstanden. Aus dem Zelt trat nun ein Mann mit roter Zipfelmütze hervor und gab den anderen Anweisungen.
    »Ich habs mir überlegt«,

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