0390 - Die CREST im Strahlensturm
Stern bot den Vorteil, daß er zwar keine Protuberanzen, aber eine Menge Hyperstrahlung aussandte, so daß eine Ortungsgefahr ausgeschlossen war.
Rhodan, Atlan, Roi Danton und die acht Baramos hatten sich um den Kartentisch versammelt und betrachteten die Projektion dieses Raumsektors.
Der Großadministrator wandte sich an MAX-1.
„Sind Sie absolut sicher, daß diese grüne Sonne ein Orientierungspunkt innerhalb der Einflugschneise Ihrer Diskusschiffe ist?"
Der Baramo spreizte bestätigend die Finger.
„Ich weiß es. Ich selbst war bereits viermal hier, um pulsierende Baramos dazu zu überreden, zur Eiablage mit auf unseren Experimentalmond zu kommen."
„Und ...?" fragte Roi.
„Wir konnten sie nicht überreden. Sie wollten eine Garantie dafür haben, daß wir einen wirksamen Ersatz für den Befruchtungskatalysator beschaffen konnten, und die vermochten wir ihnen nicht zu geben."
„Verständlich", warf Professor Dr. Ekhum Lafzar, der Chefkosmobiologe der CREST V, ein. „Nachdem ich die Strahlung im Sektor Huas untersucht habe, kann ich mir lebhaft vorstellen, daß der Brutplanet Baykalob eine Sonderstellung einnimmt.
Wahrscheinlich summieren sich die Hyperstrahlungen und Gammastürme des Zentrums mit der harten Strahlung der Sonne Huas zu jenem Faktor, der für Befruchtung und Wachstum der Eier verantwortlich ist. Etwas Gleichartiges dürfte entweder sehr selten sein oder in der KMW überhaupt nicht vorkommen."
„Wir haben es in unseren Versuchsstationen mit allen dankbaren Strahlenkombinationen versucht ...", sagte MAX-3 und brach resignierend ab.
„Ohne Erfolg - Terraner Rhodan, ich bitte noch einmal darum, unsere Artgenossen nicht anzugreifen, sondern ein Arrangement mit ihnen anzusteuern."
„Aber die Anwendung von Narkosestrahlen ist völlig unschädlich für Ihren Metabolismus!" wandte der Großadministrator ein.
„Uns widerstrebt eine solche Handlungsweise prinzipiell", sagte MAX-1. „Bitte, verstehen Sie doch!"
„Hm!" machte Rhodan. Er wich scheinbar vom Thema ab. „Sie selbst waren also viermal hier, um Ihre Artgenossen zu überreden. Warum eigentlich nur viermal ...?"
„Als wir zum fünftenmal hier auftauchten, konnten wir nur mit Mühe sechs wartenden Konusschiffen entgehen", antwortete MAX-1. „Seitdem mieden wir diesen Sektor."
„Und seitdem kommen offenbar keine Konusschiffe mehr hierher. Sonst hätten wir welchen begegnen müssen", erklärte Atlan ungeduldig. Der Arkonide hatte Rhodans Taktik durchschaut und spielte mit. „Seltsam, nicht wahr? Wie erklären Sie sich das?"
„Wahrscheinlich war es reiner Zufall", meinte MAX-8.
„Das wäre möglich", sagte Perry Rhodan lächelnd.
„Aber vorsichtshalber wollen wir doch eine Wahrscheinlichkeitsberechnung anstellen."
Er stellte eine Interkomverbindung zur großen Bordpositronik her und gab dem Komputer die Fakten mit der Aufforderung durch, eine Wahrscheinlichkeitsberechnung über den Grund des Auftauchens der Konusschiffe anzustellen.
Die Antwort kam nach anderthalb Sekunden.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 97 Prozent, teilte das Gehirn mit, hätten zwar die Besatzungen der ersten drei angehaltenen Baramo-Schiffe über ihre Begegnung auf Baykalob geschwiegen, die Besatzung des vierten Schiffes aber hätte das Geheimnis an die Pseudo-Gurrads verraten, möglicherweise aus Furcht vor Repressalien.
„Die Chancen stehen also etwa eins zu drei", erläuterte der Großadministrator, „daß unser Einsatzkommando von den Baramos während der Kontrolle verraten wird. Dieses Risiko dürfen wir nicht eingehen."
„Das sehe ich ein", sagte MAX-1 nach einer Weile. „Aber ihre vorübergehende Bewußtlosigkeit wird sie argwöhnisch machen, und wahrscheinlich berichten sie bei der Kontrolle darüber. Außerdem könnten sie das Einsatzkommando auf ihrem Schiff entdecken."
Perry lachte.
„Das lassen Sie unsere Sorge sein. >Unsere< Baramos werden weder etwas von ihrer Bewußtlosigkeit wissen noch jene Schiffssektionen betreten, in denen sich unsere Leute verbergen.
Andre Noir, unser Hypno, erledigt das."
Der Hypno-Mutant hob die Hand.
„Ich bitte darum, daß ein möglichst kleines Diskusschiff ausgesucht wird, Sir. Hunderte von Baramos lassen sich schlecht unter Kontrolle halten."
„Wie viele Baramos befinden sich auf Ihren kleinsten Schiffen, MAX-1?" fragte Rhodan.
„Zwischen achtzig und neunzig."
Er wandte sich an MAX-2 und blickte ihn stumm an. MAX-2 erwiderte den Blick einige Sekunden lang, dann nickte er mit dem
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