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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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noch nie einen Flugplatz gegeben!«, sagte er.
    »Haben Sie auch tagsüber nie etwas entdecken können?«
    »Nein, nie, aber das besagt noch nichts. In dieser Gegend kann man die Buden und die Rollbahn tagsüber tarnen. Und wir fliegen hier nicht gern, denn die Aufwinde in den Bergen sind unberechenbar.«
    »Hier scheint der ideale Ort für ein perfektes Gangsterversteck zu sein«, meinte ich. »Wir müssen sehr schnell sein.«
    »Schnell?«, fragte Bear.
    »Ja. Die Gangster haben diesen Platz lange geheim gehalten, vermutlich hat Preston, der Chef, irgendwo eine Privatmaschine, an die er nicht herankonnte, weil wir ihm zu dicht auf den Fersen waren. Deshalb nahm er sich, als er uns los zu sein glaubte, das erstbeste Sportflugzeug, das er fand. Aber jetzt hat er einen Zeugen mehr. Das Verschwinden des Mädchens werden seine Kumpane decken, aber Ihren Freund kann er nicht verbergen.«
    »Sie meinen…« Bear brach ab. Sein Gesicht war fahlweiß, seine Backenknochen mahlten.
    »Können Sie da unten landen?«, fragte ich.
    Langsam schüttelte er den Kopf.
    »Wenn die nicht Licht machen und die andere Maschine wegräumen, ist es unmöglich.«
    »Was können wir also machen?«, fragte Phil.
    »Zum Lincoln Park Airport fliegen und einen Hubschrauber holen«, sagte Bear leise, und ich sah ihm an, dass er verzweifelt über einen anderen Ausweg nachdachte.
    »Wenn wir zum Lincoln Park fliegen«, erwiderte ich, »dann vergeht mindestens eine Stunde. Dann könnte es zu spät sein.«
    Ich sah, wie Bear schluckte. Seine Hände umfassten den Steuerknüppel wie einen Strohhalm, an den sich der Ertrinkende klammert. Unsere Maschine zog noch immer in gleichmäßigen Bogen über die Talmulde.
    »Wir könnten Leuchtraketen abschießen«, schrie Phil hinter mir.
    »Haben Sie solche Dinger an Bord?«
    »Ja.« Bear wandte sich um. »Das ist eine gute Idee! Vermutlich werden wir schon gesucht, und auf Leuchtzeichen hin werden sie bestimmt sofort eine Maschine herschicken.«
    Er deutete mit der freien Hand auf ein Paket hinter Phil, und der begann sofort die einzelnen Raketen, die in Plastikhüllen unter den Fallschirmen lagen, herauszuholen.
    »Welche Farbe?«, fragte er.
    »Es hat keinen Zweck«, schrie ich. »Wenn wir auch nur eine einzige Rakete abschießen, haben uns die Burschen da unten auch schon gesehen. Sie geraten in Panik, und wir erreichen genau das, was wir vermeiden wollen!«
    »Aber wir müssen etwas tun, ich habe kaum noch Treibstoff!«, schrie Bear mich an.
    Ich sah Phil an und deutete auf seinen Sitz.
    Mein Freund verstand mich sofort, er rückte zur Seite und holte zwei fest verschnürte Pakete aus Seidenperlon hervor. Er half mir, einen anzuschnallen, zog die Riemen fest und rückte den festen Packen in die Mitte. Dann wiederholte ich die Prozedur bei ihm.
    Während der ganzen Zeit sah Bear nur ab und zu über die Schulter zu uns hinüber. Er sagte nichts. Aber dann platzte er los: »Das könnt ihr nicht machen, das ist doch Selbstmord!«
    »Wieso, die Schirme sind doch okay, oder?«
    »Natürlich, sie sind kontrolliert, aber ihr könnt unmöglich jetzt runter!«
    »Wieso nicht?«, fragte Phil, »wir waren beide bei der Army, und da hat man uns einiges beigebracht!«
    »Aber jetzt ist es dunkel, und ich kann nicht sehr tief fliegen, erstens wegen der Aufwinde und dann .'..«
    Ich unterbrach ihn.
    »Wir werden von hier aus springen, neben der Rollbahn scheint eine Wiese zu sein, steuern Sie darauf zu. Lassen Sie uns raus und dann nichts wie zum Lincoln Park!«
    Bear wollte noch etwas sagen, aber sein Blick fiel auf den Treibstoffanzeiger. Er schwieg und deutete auf die Helme. Wir setzten sie auf. Ich fasste noch einmal nach der Reißleine, dann kroch ich nach vorne.
    Die Seitentür glitt langsam zurück.
    Der Wind traf mich wie eine eisige Wand. Ich konnte nur mit großer Anstrengung atmen, für einen Moment wich ich zurück, um den Höhenanzeiger abzulesen. Ich nickte Bear zu, der mir mit verzweifelten Handbewegungen klarmachen wollte, dass ich mich vor den Seitenwinden in acht nehmen sollte.
    Ich machte Phil ein Zeichen. Wir mussten uns länger als üblich durchfallen lassen, bevor wir die Schirme öffneten, sonst konnten wir gegen die Felsen getrieben werden.
    Ich klammerte mich wieder an die Haltegriffe und versuchte die Dunkelheit unter mir zu durchdringen. Die Felsen wirkten wie abstrakte Schwarz-Weiß-Kombinationen, die ein verrückter Maler hingekleckst hatte. Die Baracken konnte ich an einem kleinen hellen

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