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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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finden?«
    »Nein. Wenn Sie meinen, der Mörder hätte sie versteckt, so muss er damit gerechnet haben, dass wir sie bald finden.«
    Die Schuhe wurden sofort geprüft, sie trugen nicht einen einzigen Fingerabdruck.
    »Sieht so aus, als hätte Brentwood im Todeskampf den Lederriemen abgerissen«, sagte Phil.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Der Täter - oder die Täterin - wusste ja, dass Brentwood das Lederstück abgerissen hat. Sie hätte es doch dann wieder entfernen können, genauso, wie die Fingerabdrücke auf den Schuhen verwischt wurden.«
    »Wenn es eine Frau, war, hatte sie vielleicht Angst, den Toten noch einmal zu berühren. Bei Frauen wäre das ..erklärlich«, meinte Phil.
    »Sicher. Aber das ist mir zu offensichtlich. Außerdem ist die Frau, der die Schuhe gehören, im Gefängnis.«
    In dem Augenblick läutete das Telefon.
    Der Mörder wieder? Ich sprang zu dem Schrank, riss den Hörer herunter und murmelte. »Hallo?«
    Es war unser Hauptquartier. Wieder der Kollege aus der Telefonzentrale: »Jerry, der Fahndungsdienst versucht die ganze Zeit, Sie zu erreichen, ich verbinde weiter.«
    »Jerry? Hier Pete Collins vom Fahndungsdienst. Du hast nach dieser Nacht -clubtänzerin Susan Spencer gefragt.«
    »Ja, hat sich etwas Neues ergeben?«
    »Allerdings, sie ist vor genau drei Stunden gegen Kaution entlassen worden.«
    »Entlassen? Wer hat die Kaution gestellt, wie heißt der Rechtsanwalt, und wo ist Susan Spencer jetzt?«
    »Der Rechtsanwalt ist Dr. Howard Kays, 1127, Berry Street, Brooklyn. Er hat auch die Kaution gestellt, das behauptet er jedenfalls. Als Adresse hat sie ihre Wohnung in der Hills Street angegeben, sie muss sich zweimal in der Woche melden.«
    »Ist über diesen Dr. Hays etwas bekannt?«
    »Nichts Nachteiliges, allerdings ist er noch nicht lange in New York, er kommt aus Los Angeles, soll ich dort nachprüfen lassen?«
    »Ja, möglichst eilig.«
    Ich hängte auf. Susan Spencer, die Inhaberin der Wohnung und Freundin Brentwoods, hatte kein Alibi mehr.
    »Warum hast du nicht gleich nach ihr fahnden lassen?«, fragte mich Phil, als ich ihm den Inhalt des Gesprächs wiedergab.
    »Weil ich diesem Hays erst einmal auf den Zahn fühlen möchte. Ich will nicht, dass die Pferde scheu werden.«
    »Aber wenn sie eine Mörderin ist?«
    »Dafür gibt es bis jetzt noch keinen stichhaltigen Beweis. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie so gedankenlos sein sollte, ein wichtiges Indiz in der Hand eines Toten zu lassen. Wir müssen…«
    Ich wurde von dem Läuten der Türklingel unterbrochen. Es war der Kollege, der in dem Hotel am East River nachgefragt hatte. Er war völlig außer Atem und hielt mit beiden Händen einen großen Bilderrahmen.
    »Das war das Einzige, was ich in dem Zimmer gefunden habe«, sagte er, »kein Gepäck, keine Zahnbürste, einfach nichts. Der Wirt sagte, dieses Bild sei das einzige Eigentum von Brentwood.«
    Wir sahen uns das Bild näher an.
    Es war eine flüchtige Tuschzeichnung, die den East River an einem nebligen Tag zeigte. Im Hintergrund zog ein Schlepper vorbei. Unten am Ufer lehnte ein Liebespaar an der Dampfermole. Die Zeichnung war gekonnt und sicher hingeworfen. In der linken unteren Ecke waren die Buchstaben G. B., Gerrett Brentwood, zu lesen. Er hatte es also selbst gemalt.
    »Sieht ziemlich dick aus«, meinte Phil und stocherte mit dem Fingernagel unter den Bildrand.
    Es kam noch ein zweiter Bogen zum Vorschein, und danach noch zwei andere. Alles waren Tuschzeichnungen, sie zeigten immer wieder die gleiche Aussicht auf den East River, aber jedes Mal eine andere Stimmung und andere Menschen. Meistens Nacht oder düsteres Wetter. Nur ein Blatt war hell und sonnig, es war das schlechteste von allen, es wirkte verkrampft und eckig. Und es waren keine Menschen darauf zu sehen.
    »Ein Mann, der so gut zeichnen kann, muss doch irgendwo Papier und Stifte haben«, überlegte ich.
    »Es war nichts da, nicht mal ein Bleistiftstummel«, antwortete der Kollege, der das Bild gebracht hatte.
    »Hier in der Wohnung ist auch nichts, außer dem Anzug«, fügte Sergeant Bronner hinzu.
    »Welcher Anzug?«
    Er zeigte auf einen Herrenanzug, den sie in dem Kleiderschrank gefunden hatten. Er könnte Brentwood gepasst haben, aber die Sachen, die er anhatte, waren so abgetragen, dass der neue, teure Anzug nicht zu dem »Schatten« passen wollte.
    Ich hockte mich noch einmal neben die Leiche. Vorsichtig stülpte ich die Hosenaufschläge um. Nichts. Brentwood gehörte zu den

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