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0392 - Der Rachedolch

0392 - Der Rachedolch

Titel: 0392 - Der Rachedolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Duval. Ich will dir helfen, und wahrscheinlich kann ich es sogar. Aber dazu brauche ich Wissen. Alles Wissen! Was ist passiert? Und warum ist Gryf nicht hier? Er wollte hierher springen, wollte Zamorra bitten, mit dem Amulett Sara Moons Spur zu verfolgen !« Aber daraus wird jetzt wohl nichts mehr, hörte Nicole seine Gedanken nachschwingen. Ein Effekt, wie sie ihn bisher noch nicht erlebt hatte. Es mußte an der Situation und ihrer inneren Erregung liegen. Aber sie machte sich darüber keine Gedanken.
    »Gryf…«, wiederholte sie leise.
    Da wurde ihr klar, was passiert war. Gryf mußte es gewesen sein, der so ausdauernd an der Tür geklingelt hatte! Entweder hatte er telepathisch gelauscht oder einfach nur vermutet, daß Nicole und Zamorra sehr miteinander beschäftigt waren, und hatte nicht abrupt stören wollen. Deshalb hatte er draußen an der Tür geklingelt, anstatt sofort ins Haus zu kommen! Und — da draußen vor der Tür hatte der Ewige ihn mit seinen Helfershelfern überrascht und entführt…
    Aber - wie sie nun finden? Wo war der Ewige mit Gryf und dem Dolch?
    Reek Norr ließ Nicoles Schultern los und ergriff dafür ihre Hand mit dem Dhyarra-Kristall.
    »Nicole, wenn das stimmt, was ich über die Sternensteine weiß, so kann der eine den anderen orten! Laß uns versuchen, den Dhyarra des Ewigen mit diesem hier anzupeilen!«
    »Aber… wenn der andere Kristall stärker ist als unserer, wird das nicht gehen.«
    Norr ließ sein Maskengesicht lächeln.
    »Probieren wir es«, sagte er. »Es ist die einzige Möglichkeit, die ich sehe. Denn Sid Amos konnte Gryf nicht finden…«
    ***
    Reek Norr leitete Nicole. Sie spürte den Strom seiner inneren Kraft; er war unfaßbar. Allein hätte sie Schwierigkeiten bekommen. Vielleicht hätte sie Ted Ewigk um Hilfe bitten müssen. Dem wäre es mit seinem Machtkristall nicht schwer gefallen. Aber Ewigk war in Rom, und es war Nacht. Vielleicht war er derzeit nicht einmal erreichbar. Aber hier ging es um Minuten.
    Plötzlich, nach dem ersten Anstoß durch Reek Norr, sah Nicole, wie sie es anstellen mußte, eine Verbindung zwischen zwei Dhyarras herzustellen. Plötzlich fühlte sie die Anwesenheit eines anderen Kristalls. Zu ihrer Überraschung war er nicht stärker als ihrer, allenfalls gleichstark. Und er war nicht weit entfernt.
    Es wäre ein unbarmherziger Zufall, wenn zur gleichen Zeit noch ein anderer Agent der Dynastie in der Nähe wäre…
    Erst ewigkeitslange Sekunden später begriff Nicole, daß sie den anderen Dhyarra nicht hätte wahrnehmen können, wenn er nicht wie der ihre aktiviert gewesen wäre. Der fremde Kristall tat irgend etwas. Was, konnte sie nicht erfassen. Sie spürte nur energetische Frequenzen.
    Das mußte er sein.
    Lokalisieren! drängte Reek Norr in ihr. Richtung orten, Entfernung messen, es geht, Nicole. Versuche es. Ich gebe dir Kraft…
    … die unerschöpflich sein mußte, zumindest in diesem Universum.
    Der fremde, aktivierte Dhyarra befand sich in einer Entfernung von etwa fünfzehn, höchstens sechzehn Kilometern im Norden, mehr nicht. Mit einer Abweichung von höchstens zehn Grad nach Osten.
    Luftlinie…
    »Wir haben ihn!« keuchte Reek Norr. »Das muß doch zu lokalisieren sein. Schnell!«
    »Sechzehn Kilometer«, murmelte Nicole. »Das ist in Luftlinie weit, das kann auf der Straße noch viel weiter sein. Zwanzig, fünfundzwanzig Kilometer. Im Dunkeln eine halbe Stunde Fahrt, wenigstens… wir müssen die Stelle auch noch suchen…«
    »Sei froh, daß es nicht weiter ist, daß sie sich nicht noch weiter entfernt oder bereits in eine andere Dimension begeben haben!« fuhr Norr sie an. »Kleinmütige, willst du aufgeben?«
    »Nein…«
    »Wenn du eine Landkarte hast, lokalisieren wir die Stelle. Schnell!«
    Nicole warf einen scheuen Blick auf den nur noch sehr flach und sehr langsam atmenden Zamorra. Wie lange hielt er noch durch? Und wenn sie den Dolch hatten - hatten sie noch längst nicht das Gegenmittel…
    Sie legte ihm das Amulett wieder auf die Brust. Es konnte den Fortschritt der Verhärtung wenigstens aufhalten, wenn auch nicht verhindern. Sie gewannen vielleicht ein paar. Minuten.
    Sie stürmte nach draußen, zog Reek Norr hinter sich her. Draußen wartete der Wagen.
    »Was…«, stieß Norr hervor.
    »Eine Landkarte ist im Auto«, keuchte Nicole.
    »Was geht hier vor? Wohin wollen Sie?« schrie Spokayne, der hinter ihnen her nach draußen stürmte, in den Regen hinaus und in den Wagen. Er warf sich förmlich in den

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