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0392 - Der Rachedolch

0392 - Der Rachedolch

Titel: 0392 - Der Rachedolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Gesellschaft« begeben.
    »Bring mich dorthin, wo Gryf Zamorra treffen wollte, Amos«, verlangte er. »Du kannst es. Ich will wissen, was dort geschieht.«
    »Und dann?«
    »Dann kann ich vielleicht helfen. Gryf ist in Gefahr oder schon tot. Was mit Zamorra ist, weiß ich nicht, und du hast es noch nicht erforscht. Ich muß dorthin.«
    Amos nickte.
    »Gut. Wenn es dein Wille ist… ich werde dir eine Straße schaffen. Aber dann bist du auf dich allein gestellt. Du kannst aus eigener Kraft nicht zurück, denn ich kann diese Straße nicht unbegrenzt geöffnet halten. Sobald du am Ziel bist, erlischt sie, und du hast keine Möglichkeit, von dir aus mit Caermardhin Kontakt aufzunehmen.«
    »Du kannst mich beobachten und wirst dann wissen, wann ich entweder Hilfe benötige oder zurück will«, sagte Norr.
    Amos hob die Brauen. »Ich glaube, das stellst du dir ein wenig zu einfach vor, Reek Norr. Ich glaube, du verlangst etwas zu viel.«
    »Ich verlange, daß du mir hilfst, Freunden zu helfen«, sagte der Sauroide.
    »Nun gut, es ist dein Wille. Komm mit. Es gibt einen Punkt in Caermardhin, der besonders geeignet ist, eine Transportstraße zu eröffnen.«
    Reek Norr folgte dem Wächter der unsichtbaren Burg. Sid Amos vollzog eine Art Beschwörung. Dann entstand vor Norr ein schwarzes Tor.
    »Geh hindurch, und du wirst am Ziel ankommen. Wundere dich nicht, daß es schwarz ist - meine Magie unterscheidet sich etwas von der Merlins. Ich kann keinen Regenbogen schaffen, auf dem du zum Beaminster-Cottage reiten könntest…«
    Einzelheiten berührten Reek Norr nicht, zumal er keine Vergleichsmöglichkeiten hatte. Er hatte Merlin und dessen Magie niemals kennengelernt. Er vertraute sich der Transportstraße durchs Nichts an, die Sid Amos schuf.
    Er trat in die Schwärze hinein, die ihn aufnahm. Und die ihn an einem anderen Ort wieder ausspie.
    Im gleichen Moment, als er die schwarze Straße verließ, wurde er angegriffen…
    ***
    Sigma fühlte, wie die Verbindung zustandekam.
    Wer stört? fragte eine herrische Stimme aus dem Nichts in seinem Bewußtsein. Sein Dhyarra-Kristall, den er in der offenen Hand hielt, flammte grellweiß auf, im Rhythmus der Silben, als wolle er in einer gewaltigen Lichteruption auseinanderfliegen.
    Wer stört? Nicht, wie es vielleicht bei anderen Ewigen geheißen hätte: wer spricht?
    »Sigma, Eure ERHABENHEIT«, erwiderte der Ewige und identifizierte sich näher. »Ich habe Euch eine Mitteilung zu machen.«
    Vor ihm entstand ein weiß leuchtendes Fanal aus dem Nichts. Im weißen Leuchten materialisierte eine Gestalt im weit fallenden silbernen Overall, einen dunkelblauen Mantel um die Schultern gelegt. Der Kopf wurde von Helm und Maske fest umschlossen. Der ERHABENE war da.
    Oder auch nicht? Vielleicht war es nur eine Projektion? Sigma konnte es nicht erkennen. Aber er spürte deutlich die Autorität des Machtkristalls. Es gab keinen Zweifel, daß er den ERHABENEN vor sich hatte, auch wenn dessen Overall und Helm nur das Emblem der Dynastie trugen, aber kein Rangzeichen.
    Was hast du mitzuteilen? forderte die telepathische Stimme. Demnach war es doch nur eine Projektion. Andernfalls hätte der ERHABENE sich akustisch geäußert.
    »Der Auftrag ist erfüllt, ERHABENER«, sagte Sigma. »Zamorra wurde verletzt und stirbt. Die Dhyarra-Magie des Dolches wirkt in ihm. Er hat keine Chance mehr.«
    Der Auftrag ist erfüllt… das ist alles? Deshalb wagst du Wurm es, mich zu stören?
    Sigma krümmte sich wie unter einem Peitschenhieb.
    »Es ist nicht alles. Ich konnte einen weiteren Erfolg erzielen.«
    Ich wünsche es dir! Man stört mich nur, wenn es wirklich wichtig ist!
    »Es gelang mir, den Druiden Gryf gefangenzunehmen. Er ist dort im Wagen.«
    Eine Weile herrschte Stille. Das weiße Licht, das die Gestalt umhüllte, warf harte Schlagschatten. Die Gesichter der Schwarzgekleideten waren wie aus Stein gemeißelt. Reglos standen sie da wie Roboter, die man abgeschaltet hat.
    Zeige ihn mir! peitschte der Befehl.
    Sigma gab einem Mann in Schwarz einen Wink. In den Schwarzen kam Bewegung. Er öffnete die Fondtür des Bentley und zerrte Gryf heraus, der immer noch unter dem Lähmungseffekt litt. Er stürzte auf den harten Boden.
    Der ERHABENE bewegte sich auf ihn zu und betrachtete ihn.
    Ja, er ist es… das ist gut. Ich bin zufrieden, Sigma. Ich werde dich damit belohnen, daß ich dir erlaube, ihn zu töten. Du stehst in meiner Gunst.
    Sigma atmete unwillkürlich auf. Das Donnerwetter, das er insgeheim nun

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